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Begleiter, Haustiere oder Eigentum

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Von der rechtlichen Seite aus betrachtet haben unsere Tausende von Jahren der Domestikation Begriffe und Werkzeuge in Sachen Eigentumsanspruch hervorgebracht. Während mein Schwiegervater, der auf einer Farm in Zeiten der Großen Depression aufgewachsen ist, Hunde eben als Besitz betrachtete, so würden viele (die meisten?) von uns unsere Beziehung zum Hund heutzutage eher in die Kategorie „Freunde“ eingruppieren. Wenn ich in diesem Buch unsere Beziehung zu Hunden beschreibe, dann meine ich genau jene freundschaftliche Art und Weise – wobei ich am häufigsten das Wort „Begleiter“ dafür verwende. Ein noch zutreffenderer Ausdruck dafür mag wohl „Aufpasser“ sein. Denn dieses Wort macht uns zugleich die unterschiedliche Verantwortung, die wir in unserer Beziehung füreinander übernehmen, deutlich.

Keiner meiner Hunde hat mich je auch nur ein einziges Mal zum Arzt gefahren oder angeboten, mir mein Abendessen zu richten. Haben Sie bemerkt, wie ich hier den Ausdruck „mein Hund“ benutzt habe? Das wirkt besitzergreifend und hört sich nicht wirklich gleichberechtigt an. Das Wort „Besitzer“ verwende ich nicht gerne, wenn es um uns und unsere Beziehung zu Hunden geht. Es erinnert mich daran, wie besitzergreifend die Beziehung sich darstellen kann, wenn der Hund nicht vollkommen mit uns einig ist. Ebenso erinnert es mich an meine Erwartungshaltung, dass „meine“ Hunde „Befehlen“ und nicht „Vorschlägen“ folgen sollen. Als Biologe werde ich mich auf unsere vierbeinigen Freunde auch nicht als unsere „Kinder“ und auf uns nicht als deren „Eltern“ beziehen. Zumal das biologisch gesehen ungenau wäre: Hunde gehören ja einer ganz anderen Art an. Ja, ich weiß schon, was ich für eine Spaßbremse sein kann! Doch ich bezweifle, dass auch nur einer der frühen Halter von Hunden darüber nachgedacht hat, wohin diese Beziehung führen würde …

Die Biologie der Hunde

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