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Die Auswirkungen von Mutationen

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Als ob das alles noch nicht genug wäre! Ich hätte da noch zwei weitere interessante Details für Sie im Angebot. Zuallererst einmal müssen Sie wissen, dass bei der ganzen Gen-Kopiererei etwa drei Milliarden funktionelle Einheiten beteiligt sind. Somit sind in jeder Zelle, und jedes Mal, wenn diese sich repliziert, Fehler bereits vorprogrammiert (denken Sie nur an Buchstaben in Worten, oder, falls Sie Chemie belegt hatten, an Basenpaare von Nukleinsäuren). Eine Fehlerquote von eins zu einer Million bedeutet, dass ein Fehler dreitausend Mal in drei Milliarden Basiskopien vorkommt. Jetzt multiplizieren wir das mit den zehn Billionen Zellen im Körper des Hundes. Das ergibt eine Menge Fehler! Die meisten Fehler sind geringfügig oder unwichtig. Wenn die Gene für eine gute Leber in den sich schnell kopierenden und sich teilenden Zellen auf der Haut meines Hundes durcheinander geraten, wen interessiert das schon? Die Haut wird sich sowieso nicht daran gewöhnen. Alle schlimmen Fehler, die Körperzellen (also nicht Spermien und auch nicht Eizellen) betreffen, mögen tödlich sein. Aber sie können nicht an die Nachkommen weitergegeben werden. Auf lange Sicht der Evolution spielen nur Kopierfehler in Spermien oder Eizellen eine Rolle. Nur diese können vererbt werden. Die meisten Fehler bei Spermien und Eizellen führen zu Nachkommen, denen es schlechter geht als denen ohne diesen Fehler. Sie können sich entweder nicht replizieren und damit den Embryo töten oder, wenn sie denn geboren werden, werden sie auskonkurriert und der Fehler verliert sich in der Abstammungslinie. Doch selten, ganz selten führt ein Fehler zu einer etwas besseren Version als das Original. Über eine sehr lange Zeit hinweg – bedenken Sie, wie lange dies tatsächlich ist – summieren sich diese kleinen Änderungen. Tatsächlich beruht jeder einzelne Unterschied – zwischen Hunden und Pferden, und was davor das Säugetier von Dinosauriern getrennt hat und davor Tiere von Bakterien unterschieden hat – auf den sehr wenigen zufälligen Fehlern mit positiver Auswirkung, die sich über eine sehr lange Zeit subsummieren. Der größte Teil der DNA, die wir in uns tragen, funktioniert in allen lebenden Tieren genau so, demnach ist sie eine durchgehende Gemeinsamkeit. Alle Lebewesen teilen etwa 50% der gleichen DNA. Hunde und Zimmerpflanzen teilen sich die Hälfte des Materials für ihren Bauplan. Menschen haben etwa 90% ihrer DNA gemein mit Hunden und 99,8% gemein mit Schimpansen, unseren engsten Verwandten. 99,9% ihrer DNA teilt der Mensch mit jedem anderen Menschen auf der Erde. Ebenso teilen alle Hunde 99,9% der gleichen DNA miteinander, vom Chihuahua bis hin zum Mastiff.

Daran können Sie erkennen, dass nur eine relativ kleine Anzahl von Genen den Code liefert, der uns von Fischen und Regenwürmern unterscheidet. Wenn es nicht diese zufälligen Kopierfehler gäbe, die als Mutationen bekannt sind, so wären Hunde keine Hunde, sondern Bakterien. Im Genpool bleiben nur Mutationen, die sich auf die DNA in Spermien oder Eizellen auswirken, und auch nur solche, die den Nachkommen einen Vorteil verschaffen. Wenn Sie Ihren Hund, Ihre Katze oder Ihre Rennmaus das nächste Mal liebevoll anblicken, vergleichen Sie diese einmal mit einem mikroskopisch kleinen Bakterium. Danken Sie dem Schicksal, das mit all den buchstäblich über Milliarden von Jahren angesammelten Unterschieden dafür gesorgt hat, dass sich unsere Liebsten und Bakterien voneinander unterscheiden.

Die Biologie der Hunde

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