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Warum Staunen so natürlich ist

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Die Grenzen des Verstandes, die normale Transzendenzerfahrung in der Kunst wie auch die außergewöhnlichen Erfahrungen, die den säkularen Denkrahmen selbst eingefleischter Atheisten aufbrechen, erklären, warum religiöse Überzeugungen sich wieder geltend machen, auch im Herzen des säkularen Westens.

Eigentlich ist es für Menschen nur natürlich, sich in Richtung auf Glauben an Gott zu bewegen. Der Humanwissenschaftler Mark Lilla schreibt: „Für die meisten Menschen ist Neugier auf die höheren Dinge normal; was sie lernen müssen, ist die Gleichgültigkeit.“59 Strenger Säkularismus geht davon aus, dass Menschen seelenlose physische Einheiten sind, dass sterbende Angehörige einfach aufhören zu existieren, dass Empfindungen von Liebe und Schönheit bloße chemisch-neurologische Ereignisse sind und dass es kein Falsch oder Richtig außerhalb dessen gibt, was wir in unserem Kopf bestimmen. Diese Positionen stehen dem Empfinden der allermeisten Menschen entgegen und große Teile der Menschheit werden sie einfach als unmöglich zu glauben ablehnen.

Viele fragen: Warum empfinden Menschen das Bedürfnis nach Religion? Vielleicht sehen wir nun, dass diese Formulierung der Frage das Fortdauern von Glaube nicht erklären kann. Menschen glauben nicht nur an Gott, weil sie ein gewisses emotionales Bedürfnis danach verspüren, sondern weil es ihnen verständlich macht, was sie sehen und erleben. Sogar viele denkende Menschen zieht es dorthin, wie wir gesehen haben, wenn auch widerwillig. Sie akzeptieren Religion, weil sie meinen, dass sie den Fakten menschlicher Existenz besser entspricht als der Säkularismus.

Glauben wozu?

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