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7.


Er fand die Sicherheitszentrale ohne weiteres. Auf den Gängen begegnete ihm kaum ein Mensch. Er konnte völlig frei herumwandern. Und wieder wunderte er sich, dass die Sicherheitsbestimmungen eigentlich nicht besonders beeindruckend waren.

Die Tür zum Kontrollraum stand offen. Bernd sah die Doppelreihe der Fernsehmonitore und wusste, dass er hier richtig war. Er stieß die Tür ein Stück weiter auf und trat ein.

Ein älterer, grauhaariger Mann blickte überrascht auf. Er saß hinter einem Tisch, auf dem ein Gurt mit einer Pistolentasche lag. Allerdings steckte keine Waffe darin.

»Sie müssen Herr Klein sein«, sagte Bernd.

Der Mann nickte.

»Richtig, Manfred Klein. Sie sind der Detektiv, den mir Susi angekündigt hat.«

»Susi?« ,

»Susanne Wille. Die Sekretärin von Herrn Romann. Sie hat eben bei mir angerufen und mich von Ihrem Kommen verständigt.«

»Natürlich.«

Eine gewisse Kontrolle gab es doch, stellte Bernd für sich fest. Damit wusste er auch den Namen der eiskalten Traumfrau.

»Nehmen Sie doch Platz«, sagte Klein. »Die Polizei hat zwar schon alles durch den Wolf gedreht, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es doch immer wieder neue Erfahrungen gibt, wenn man nur hartnäckig genug ist.«

Bernd nickte. Der Mann machte einen guten Eindruck, ruhig und selbstsicher. Wahrscheinlich war er mal ein guter Polizist gewesen.

»Das ist der erste Einbruchsversuch, seit ich hier Leiter des Werkschutzes bin. Und auch vorher hat es nie einen ernstlichen Zwischenfall gegeben. Der gute Frantzen hat wohl im Traum nicht daran gedacht, dass er es mit richtigen Gangstern zu tun haben könnte, sonst hätte er sich wohl anders verhalten.«

»Frantzen war der Name des ermordeten Wächters?« fragte Schuster.

»Ja. Und das ist sein Pistolengurt. Die Pistole ist noch bei der Polizei zwecks technischer Untersuchung. Jedenfalls hat Frantzen keinen Schuss abgegeben. Er hat die Waffe zwar gezogen, aber sie nicht benutzt.«

»Damit können wir ausschließen, dass Frantzen ein Verbündeter der Eindringlinge gewesen ist.«

»Wieso?«, fragte Klein verblüfft.

»Sonst hätte er wohl kaum seine Waffe gezogen. Ich nehme vielmehr an, dass er versucht hat, die Einbrecher zu überraschen, aber die haben sofort geschossen. War Frantzen ein guter Mann?«

Klein nickte. »Sehr zuverlässig. Er ist schon lange hier.«

»Hat er in dieser Nacht den Zentralschlüssel gehabt?«

»Nein. Ich sehe schon, dass Herr Romann Sie informiert hat. In der Nacht habe ich den Schlüssel bei mir gehabt, da ich am nächsten Morgen die Türen selbst aufschließen wollte.«

Sie starrten sich schweigend an.

Schließlich brach Bernd die Stille. »Eines verstehe ich nicht. Die Gangster haben zwar einen Nachschlüssel für die Tür des Hauptgebäudes besessen, aber keinen für die Panzertür, also keinen der Zentralschlüssel. Das lässt einen interessanten gedanklichen Schluss zu.«

»Welchen?« Klein beugte sich gespannt vor.

Bernd winkte ab. »Es ist noch zu früh, bereits Vermutungen anzustellen. Ich brauche mehr Informationen. Ich denke, ich beginne damit, die Personalkartei durchzusehen. Das dürfte eine ziemlich langwierige Aufgabe werden.«

»Sagen Sie mir, wenn ich Ihnen helfen kann.«

Klein strich gedankenverloren über das Leder des Pistolengurtes.

»Ich komme gern darauf zurück. Und jetzt sagen Sie mir, wie ich zur Personalabteilung komme.«

»Ich zeige Ihnen den Weg.«

Berlin 1968 I. Bitternis - Drei Romane in einem Band

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