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Vor zwei Millionen Jahren: Die Geburt des Menschen

Der fortwährende Prozess der Evolution hat ein einzigartiges Tier hervor gebracht – den Menschen.

Die Ausnahmestellung des Menschen beruht vor allem auf dem Entwicklungsstand und der überragenden Leistungsfähigkeit seines Gehirns, wobei fünf Begabungen besonders auffällig sind. Zu ihnen zählen das Vermögen, in umfassenden zeitlichen Dimensionen zu denken und zu planen, sowie die Fähigkeit, in sehr komplexer Weise symbolhaft zu kommunizieren. Das schließt die Verwendung verschiedenster Formen von abstrakten Schriften und die intellektuelle Beherrschung hochkomplexer gesellschaftlicher Strukturen mit ein. Außerdem besitzt der Mensch technischen Verstand sowie die Begabung, erdachte und erlernte Fähigkeiten praktisch unbegrenzt weiter zu geben. Schließlich vermag er transzendente, religiöse und philosophische Denkmuster zu entwickeln.

Die ersten Lebewesen hatten vor zwei Millionen Jahren eine so hohe Entwicklungsstufe erreicht, dass wir sie als Menschen bezeichnen können. Skelett und Muskulatur hatten spezifische menschliche Formen angenommen. Evolutionsbiologisch ist von Interesse, welche Vorteile der aufrechte Gang unseren ursprünglich vierfüßigen Vorfahren brachte und worin die Notwendigkeit zu dieser Entwicklung bestanden haben könnte. Eine starke Erhitzung des Körpers in der steilen Mittagssonne der Savanne ist eine der Theorien für eine Aufrichtung. Doch alle Savannenbewohner einschließlich des Menschen regeln dieses Problem eher, indem sie die Sonne durch Mittagsruhe meiden.

Warum der Mensch zum Zweibeiner wurde

Eine ganz andere, höchst interessante Theorie setzt sich immer mehr in der Wissenschaft durch. In der Zeit, als der Mensch lernte, aufrecht zu gehen, war das Gebiet des Hadar-Beckens in Äthiopien durch einen Meereseinbruch für geraume Zeit mit Meer- oder Brackwasser überschwemmt. Im Gegensatz zur Savanne bietet eine Ufer- oder Küstenlandschaft ein reiches Angebot an Pflanzen und leicht erreichbaren Tieren bester Nahrungsqualität. Das Waten im Wasser erfordert ein aufrechtes Gehen, das schon bald einige Vorteile mit sich bringen sollte: Der Kopf hatte seine Funktionen des Zupackens und Festhaltens an die Hände abgegeben, er war frei geworden zum Denken. Das Gehirn hatte seine Wachstumsgeschwindigkeit sprunghaft gesteigert. Die Hände hatten ihre Form verfeinert und ihre Geschicklichkeit erhöht. Sie waren zur Arbeit fähig geworden.

Dabei führte weniger die Art der Nahrungsbeschaffung als vielmehr der ökonomische Vorteil der Nahrungsteilung unter den Gruppenmitgliedern zur Entwicklung menschlicher Verhaltensweisen. Einher geht diese These mit der Vorstellung von Heimstätten oder zentralen Plätzen, zu denen Fleisch und Pflanzen zunächst gebracht wurden. Eine Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern war ein wesentliches Element. Männer schafften Jagdbeute heran, während Frauen mit dem Ernten von Pflanzen wesentlich, wenn nicht sogar überwiegend zur Nahrungsversorgung beitrugen.

Die Geschichte der Menschheit

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