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Kapitel 4 Polizeiliche Fehler bei der Eigensicherung
ОглавлениеEin Polizist kann dadurch einen Konflikt und Gewalt erzeugen, dass er nicht sachorientiert handelt, sondern seine Person und seine Macht in den Vordergrund stellt. Dies ist aber nur eine Ursache von Aggressivität, die gegen einen Polizisten gerichtet ist. Eine Studie von Polizisten, die im Dienst getötet wurden, zeigte nämlich: 39 % der Täter beschrieben das Verhalten des späteren Opfers als „bedrohlich“ oder „laut“. Dagegen beschrieben 57 % der Täter das Verhalten des Opfers während der Konfrontation als „unvorbereitet“ oder „überrascht“ (FBI, 1992).
Man kann also sagen, dass
a) die meisten Täter nicht vom Polizisten provoziert wurden und
b) die Angriffe zumeist vom Täter nicht geplant waren,
sondern sich im Verlauf der Interaktion entwickelten (s. a. Sessar et al. 1980 für Deutschland). Darauf war aber der Polizist zumeist nicht vorbereitet. In einer Situation, in der er problemlösend handeln sollte, blieb er passiv oder handelte irrational. Die Passivität hat dann oft schwerwiegende Konsequenzen, z. B. Tod durch die eigene Dienstwaffe!
Es ist deshalb wichtig, die Fehler, die Polizisten machten, zu analysieren, um daraus Schlussfolgerungen zu ziehen, damit in Zukunft diese Fehler vermieden werden können.