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2.4 Im Angesicht einer gezogenen Waffe

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„Warum müssen Polizisten den Helden spielen?“, fragte ein Täter bei einem Interview. Damit meinte er die zumeist vergeblichen Versuche, einen Täter zu entwaffnen, der ihnen – ohne Deckungsmöglichkeit – mit einer auf sie gerichteten Waffe gegenübersteht. 80 % der Mörder hatten während des Interviews angegeben, dass sie „instinktive Schützen“ seien. Dieser Begriff drückt aus, dass sie nicht bewusst darüber nachdenken, ihre Schusswaffe abzufeuern. Vielmehr ziehen sie einfach, zielen und drücken ab. Wenn nun ein Polizist vor einem derartigen Täter steht, der eine gezogene Waffe auf ihn richtet, sind seine Versuche, die Dienstwaffe aus dem Holster zu ziehen, lebensgefährlich (FBI, 1992).

Völlig anders ist die Lage, wenn der Täter seine Waffe noch nicht auf den Polizisten gerichtet hat. Dann ist es wichtig, sich zu wehren, wie das Beispiel einer Polizistin bei der Verkehrskontrolle zeigte (Pinizzotto et al., 1998; s. a. Kap. 9. 2, S. 130).

Schnelle Handlungen, die die Waffe des Täters ablenkten, retteten mehreren Polizisten das Leben (Pinizzotto et al., 1997, S. 34–35). Entscheidend für das Handeln des Polizisten ist: Stellt der Täter Forderungen oder beginnt er gleich zu schießen? Hat der Täter die Waffe schon schussbereit auf den Polizisten gerichtet? Ist das Letztere nicht der Fall, ist aktive Gegenwehr notwendig.

Psychologie der Eigensicherung

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