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Was bedeutet die Bodenart fürs Gärtnern?

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Die Bodenart, die ich in meinem Garten habe, entscheidet darüber, welche Kulturmaßnahmen wann und in welchem Ausmaß wichtig und sinnvoll sind. Deshalb ist es so wichtig, dass wir GärtnerInnen unseren Boden kennen. Was auf dem einen Standort gut funktioniert, kann auf einem anderen Standort ganz und gar nicht zum Erfolg führen. Ein einfaches Beispiel: Immer wieder ist davon zu lesen und zu hören, dass man, wenn man einen Naturteich anlegen möchte, einfach ein tiefes Loch graben müsse, den Boden stark verdichten, Wasser einlassen und fertig. Alle, die einen schweren Tonboden haben, werden dies bestätigen. Alle, die einen leichten Sandboden haben, können den Boden mit noch so schweren Geräten verdichten – er bleibt durchlässig für Wasser und der Teich wird in kurzer Zeit trocken fallen. Ähnlich gilt fürs Gemüse-Gärtnern: Auf schweren Böden kann zuviel Bewässerung zu Staunässe führen – die Pflanzen verkümmern, weil ihre „Füße“ im Wasser stehen. Auf leichten Böden versickert Wasser rasch und man muss öfter gießen oder noch besser für eine gute Mulchschicht sorgen, damit das Bodenwasser nicht verdunsten kann. Sandböden sind gut durchlüftet und erwärmen sich rasch, sind also die idealen Böden um bereits früh im Frühjahr loslegen zu können. Pflanzen können diese Böden leicht durchwurzeln, für uns GärtnerInnen sind sie leicht bearbeitbar, dafür haben sie eine geringe Fähigkeit, Nährstoffe zu halten. Umgekehrt sind schwere Tonböden schwerer zu bearbeiten, für Pflanzen schwerer zu durchwurzeln, sie erwärmen sich schlechter, können dafür aber Nährstoffe besser halten. Beide Extreme sind keine idealen Gartenböden. Das Ideal – der mittelschwere Lehmboden liegt in der Mitte. Die gute Nachricht: Auch wenn wir die Ausgangsgesteinsart durch das Gärtnern selbst nicht verändern können – durch das biologische Wirtschaften steigt der Humusgehalt und die Bildung von Ton-Humus-Komplexen wird gefördert. Diese puffern beide Extreme ab und machen sowohl Sandböden wie auch Tonböden über die Jahre fruchtbarer und leichter zu bewirtschaften.


Wie setzt sich ein gut belebter Gartenboden zusammen? (nach v. Heynitz und Merckens 1980)

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