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Zusammensetzung des Bodens
ОглавлениеNicht nur die Größe der Gesteinspartikel charakterisiert den Boden. Ein guter Gartenboden besteht zur Hälfte aus Luft und Wasser. Die andere Hälfte des Bodenvolumens besteht zu 95 % aus mineralischer Substanz und idealerweise zu mindestens 5 % aus organischer Substanz. Diese organische Substanz besteht wiederum zu 85 % aus Humus, zu 10 % aus Pflanzenwurzeln und zu 5 % aus verschiedenen Organismen. Und der Großteil der Bodenorganismen sind kleinste Lebewesen, die nur unter dem Mikroskop sichtbar werden: 80 % machen Pilze, Algen, Bakterien und Aktinomyzeten aus. 12 % sind Regenwürmer und 8 % weitere Bodentiere (siehe nebenstehende Darstellung).
Der geringere Anteil an festen Bestandteilen ist die organische Substanz. In diesem Beispiel des Wiesenbodens liegt der Anteil bei 5 %. Doch diese relativ kleine Menge verändert den Boden entscheidend. Auch eine gute Gartenerde sollte mindestens 5 % organische Masse enthalten. Im Idealfall ist der Anteil 6–10 %. Wichtig ist aber jedenfalls, dass der Anteil von Jahr zu Jahr zunimmt. Den Großteil der organischen Substanz macht der Humusgehalt aus. Dieser ist entscheidend für die Bodenfruchtbarkeit. Humus nimmt Feuchtigkeit wie ein Schwamm auf und gibt sie langsam an die Pflanzen wieder ab und wirkt auch Auswaschungen und Erosion entgegen. Böden mit einem hohen Humusgehalt sind dunkel gefärbt, erwärmen sich dadurch rascher und können im Frühjahr zeitiger bearbeitet werden. Der Humusanteil wird durch konsequentes biologisches Gärtnern von Jahr zu Jahr gesteigert: durch Gründüngung, Einbringen von Kompost und Mulchen.
Im bereits angesprochenen DOK-Versuch zeigte sich, dass die Biomasse und Anzahl der Regenwürmer in den ökologischen Parzellen 1,3- bis 3,2-mal höher waren als in den konventionellen Parzellen.
Humusreiche Böden speichern mehr und länger Wasser, was insbesondere bei längeren Trockenheiten im Sommer höhere Erträge ermöglicht. Daher enthalten biologisch bewirtschaftete Böden erwiesenermaßen in den obersten 15 cm wesentlich mehr Wasser und Pflanzen können daher wesentlich besser gedeihen. Dies konnte im Hitzesommer 2003 europaweit beobachtet werden.
„Der liebe Gott weiß, wie man fruchtbare Erde macht, und er hat sein Geheimnis den Regenwürmern anvertraut.“, meinte ein Sprichwort aus Frankreich.