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Mist als Dünger

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Gut verrotteter Stallmist ist der beste Dünger für den Garten – er lockert den Boden und trägt zur Humusbildung bei. Diese Wirkung des Stallmistes hält für 3–5 Jahre an, wobei die Wirkung von Jahr zu Jahr nachlässt. Für viele Gärtnerinnen und Gärtner ist es nicht so leicht, an Mist zu kommen. Wer jedoch selbst Tiere hält oder Nachbarn hat, die vielleicht sogar froh sind, wenn sie etwas Mist abgeben können, für den sind folgende Hinweise aus Hampels „Gartenbuch für Jedermann“ aus dem Jahr 1902 zusammengestellt:

„Von allen Dungarten ist der Stallmist für den Gemüsebau der wichtigste; er besteht aus einer Menge flüssiger und fester Ausscheidungen der Haustiere und ist nach der Tiergattung und der Art ihrer Ernährung in seinem Wert verschieden.

Wenn man nun unter den verschiedenen Dungarten die Wahl hat, so wähle man Rindermist; derselbe ist fett und kühlend, er eignet sich für jeden Boden, vorzugsweise aber für leichten Sandboden. Am vorzüglichsten wirkt er, wenn man ihn im halbzersetzten Zustande anwendet. Ist man aber genötigt, denselben frisch zu verbrauchen, so ist es vorteilhaft, ihn schon im Herbst unterzugraben, damit er sich bis zum nächsten Frühjahr, ehe das Land bestellt wird, durch die Einflüsse der Witterung zersetzt.

Der Pferdemist ist sehr hitzig und nicht für jede Kultur geeignet; sein Wert für den Gartenbau beruht hauptsächlich darin, dass er zur Erwärmung der Mistbeete dient und für dieselben unentbehrlich ist. Derselbe ist aber auch für den kalten, schweren Boden von großem Nutzen, indem er den Boden lockert und erwärmt. Am vorteilhaftesten ist seine Verwendung im zeitigen Frühjahr, für die Kultur der frühen Gemüse und zur Anzucht der Gemüsepflanzen, weil unter seiner Einwirkung selbst an kühlen Tagen die Vegetation nicht ins Stocken gerät und die Pflanzen in kalten Nächten weniger leiden.

Der Schafmist ist ebenfalls warm und trocken; er lässt sich für den Gemüsebau nur im verrotteten Zustande verwenden und eignet sich am besten für Thon- und humusreiche Böden, weil er sich auf trockenem, sandigem Boden nur schwer auflöst und als trockene Masse im Erdreich bleibt, wo er den Wurzeln mehr schadet als nützt. – der Schafmist besitzt einen doppelt so hohen Stickstoffgehalt als der Rindermist und ist, wenn er richtig angewandt wird, von großer Wirkung. Von ähnlicher Beschaffenheit ist auch der Ziegenmist.

Am wenigsten ist Schweinemist für den Gemüsebau geeignet, derselbe ist ein sehr wasserreicher und stickstoffarmer Dünger, dessen Wert von der verschiedenartigen Ernährung der Schweine abhängt. Er eignet sich am besten für warmen Sandboden, in welchem er von rascher, jedoch nur kurzer Wirkung ist.

Der Geflügelmist ist für alle Kulturen sehr wertvoll und verdient aufs sorgfältigste gesammelt zu werden. Am besten ist der Taubenmist, welcher wenig Wasser enthält, dafür aber umso mehr Stickstoff und Phosphorsäure. Derselbe ist jedoch sehr scharf und darf weder frisch noch in großer Menge Verwendung finden. Er eignet sich sehr gut als Kopfdünger oder, wenn in Wasser aufgelöst, als Beigabe des Gießwassers. Seine Wirkung ist rasch und nachhaltig.“


Die abgeernteten Gemüsepflanzen kommen auf den Komposthaufen. Und ein Jahr später kommt der Kompost wieder auf die Beete.

Handbuch Bio-Gemüse

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