Читать книгу Wissenschaftskommunikation: Vom Hörsaal ins Rampenlicht - Viola Falkenberg - Страница 5

Ethik entwickeln und Defizite abbauen

Оглавление

Wissenschaftskommunikation ist dabei, wie jede Kommunikation, nicht per se gut oder schlecht: folgt sie ethischen Grundsätzen, ist sie gut, tut sie das nicht, ist sie schlecht, stellten Medvecky und Leach fest. Sie fordern, ethische Prinzipien zu entwickeln, die die speziellen Herausforderungen und Probleme von Wissenschaftskommunikation berücksichtigen. Dafür müsse allerdings die verwirrende, herausfordernde und dringliche Frage geklärt werden, was eigentlich die Kernmerkmale von Wissenschaftskommunikation sind.23

Bis diese Aufgabe gelöst ist, könnten dennoch Kommunikationsbarrieren ab- und die Aus- und Weiterbildung in der Wissenschaftskommunikation24 ausgebaut werden. Auch einige Defizite der Praxis ließen sich durchaus schon mal abbauen, um Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken:

1 Checklisten für Qualitätskriterien und Best-Practice-Beispiele überregional bereit gestellt werden, beispielsweise bei Wettbewerben wie „Pressemitteilung des Jahres“ des Informationsdienstes Wissenschaft (► Kap. 4.2 – Aufbau Pressemitteilung)

2 Buchpreise die Expertise der Autorinnen und Autoren benennen, statt nur die Namen der zahlreich vertretenen Menschen aus der Wissenschaft (► Kap. 5.2 – Wettbewerbe nutzen). Auch könnten Ministerien, Fachgesellschaften und Universitätsbibliotheken Buchpreise ausloben, wie den Wettbewerb „Wissenschaftsbuch des Jahres“ des Österreichischen Bundesforschungsministeriums, bei dem das Publikum in den Buchhandlungen über ausgewählte Titel abstimmt

3 neue Veranstaltungsformate an ungewohnten Orten für bisher wenig erreichte Zielgruppen umgesetzt werden (► Kap. 3.5 – Events)

4 Jurys zu Wettbewerben in der Wissenschaftskommunikation außer mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftsjournalisten auch mit Journalisten allgemeiner Medien und Vertretungen der Zielgruppen besetzt werden, um Einschätzungen der allgemeinen Öffentlichkeit einzubeziehen

5 eine deutschsprachige Fachzeitschrift für Wissenschaftskommunikation gefördert werden, die Theorie und Praxis verzahnt, laufende Selbstausbildung und -reflexion ermöglicht und so Wissensmängel abbaut,25 statt dass vor allem innovative Projekte und Formate finanziert werden, die eher Infohäppchen verteilen als den Überblick zu ermöglichen (► Kap. 5.1 – Förderung finden)

6 Sprecherinnen und Sprecher von Fachrichtungen wissenschaftliche Mehrheitspositionen ebenso überzeugend auch in den Medien vertreten wie sie fachlich fundiert Paroli bieten können

7 ein Wissenschaftsrat als freiwilliges Selbstkontrollgremium der Wissenschaftskommunikation – wie der Presse- und PR-Rat – einen Ehrenkodex herausgeben und auf dieser Grundlage Verstöße öffentlich rügen

Wissenschaftskommunikation: Vom Hörsaal ins Rampenlicht

Подняться наверх