Читать книгу Beiß ins Gras, Marshal! Wichita Western Sammelband 7 Romane - W. W. Shols - Страница 14
7
ОглавлениеEs war schon dunkel, als Jim Dunston und Doug Crayne mit dem schwer verletzten Grant nach Lincoln zurückkehrten. Sie brachten ihn auf direktem Weg zu Doc Mill, dessen Haus sich in der Nähe von Martinson's Hotel an der Main Street befand.
Der Doc machte ein ernstes Gesicht.
Im Erdgeschoss seines Hauses hatte er ein paar Krankenbetten.
In eines davon wurde Grant gelegt.
"Die Sache sieht verdammt böse aus. Wenn ich die Kugel operiere, dann kann es sein, dass ich ihn damit umbringe!", meinte Doc Mill. Er wandte sich an Jim. "Was ist mit den anderen?"
"Sind tot." In knappen Worten berichtete der Marshal, was geschehen war. "Ich habe keine Ahnung, was für eine Bande das war. Aber sie muss über sehr viele Männer verfügen."
"Klingt übel", meinte der Doc. Er atmete tief, warf einen Blick auf Grant. Auf dessen Stirn glänzte inzwischen der Schweiß. Er musste Fieber haben. Die Wunde hatte sich offenbar schon entzündet. Und welche lebenswichtigen Organe von dem Schuss in Mitleidenschaft gezogen worden waren, konnte im Moment selbst der Doc nur erahnen.
"Doc...", flüsterte Grant. "Versuchen Sie's. Schlimmer kann's nicht mehr werden!" Er verzog das Gesicht.
Die Schmerzen, die er auszuhalten hatte, mussten höllisch sein.
"Ich tue mein Bestes", versprach der Doc.Er wandte sich an den Marshal und seinen Assistenten. "Ich wäre Ihnen dankbar, wenn einer von Ihnen Claire Dobbs wecken könnte!"
Claire Dobbs arbeitete für den Doc als Krankenschwester.
Sie wohnte am anderen Ende der Stadt und war die Frau des Mietstallbesitzers Angus Dobbs.
"Ich mach das!", versprach Doug und war schon auf dem Weg nach draußen.
"Sie haben uns abgeknallt wie tolle Hunde!", brachte Grant hervor. "Diese verdammten Schweine!"
"Sie werden dafür bezahlen", versprach Jim Dunston. "Ganz gleich, wer dahinter stecken mag und wie viele Männer sie auch aufbieten können... Ich werde nicht eher ruhen, bis diese Kerle dort sind, wo sie hingehören! Vor den Richter!"
"Und an den Galgen!", vollendete Grant.
Er atmete schwer und schloss die Augen.
Dann schluckte er.
Es schien so, als wollte er noch etwas sage. Aber er öffnete nur etwas die Lippen. Kein Wort kam aus seiner Kehle. Er hatte offenbar nicht mehr die Kraft dazu.
"Ich denke, ich werde für diesen Mann meine raren Vorräte an Morphium opfern", meinte Doc Mill.
Jim nickte. "Tun Sie das! Je eher Sie seine Leiden beenden, desto besser!"
Doc Mill ging in den Nachbarraum, um die Spritze aufzuziehen.
Als er zurückkehrte, atmete Grant bereits nicht mehr.
Der Doc ließ die Spritze sinken.
"Er war ein guter Mann", sagte Jim. Er trat neben das Bett, beugte sich nieder und schloss dem Toten den weit offenstehenden Mund. An den Doc gewandt meinte er dann: "Ich danke Ihnen für Ihre Mühe, Doc!"