Читать книгу Beiß ins Gras, Marshal! Wichita Western Sammelband 7 Romane - W. W. Shols - Страница 22

15

Оглавление

Die Männer von Fort Stanton schwangen sich auf ihre Pferde und zogen weiter. Aufmerksam beobachtete Jim die Felsen in der Umgebung.

"Ja, wir sind jetzt bereits in Bolders Land!", kommentierte Bill Peacock. "Und irgendwie hat man da gleich das dumme Gefühl, beobachtet zu werden!"

Die Stunden flossen dahin.

Dämmerung legte sich inzwischen über die

Canyonlandschaft, in der sich die Einheit befand. Ein unübersichtliches Labyrinth, wie geschaffen, um sich darin zu verkriechen.

Das Licht der tiefstehenden, ihre letzten milchigen Strahlen über die gezackten Felsmassive schickenden Sonne ließ die steinigen Hänge zu beiden Seiten der außerordentlich langgezogenen Schlucht rötlich leuchten.

Dann kamen ihnen plötzlich zwei Pferde entgegen.

Die Reiter waren bäuchlinges auf die Gäule gebunden worden.

Das Sattelzeug wies sie als Army-Pferde aus.

"Unsere Kundschafter!", flüsterte Webster und ballte die Fäuste dabei.

Captain Joe Davis preschte den Gäulen entgegen.

Jim Dunston folgte ihm, die Hand immer am Colt.

Davis' Gesicht wurde zu einer steinernen Maske.

"Sie sind tot!", knurrte er.

Sein Griff ging sofort zum Army-Colt an seinem Gürtel.

Er öffnete die Verschlusslasche und zog die Waffe heraus.

Dann drehte er den Kopf herum, blickte sich um.

Wenig später hatten auch MacShane, Peacock und Webster die anderen eingeholt. Der lange Zug kam zum Stillstand.

"Diese Hunde!", flüsterte MacShane. Sein Gesicht wurde dunkelrot. "Einfach abgeknallt!"

Bill Peacock stieg vom Pferd, sah sich die Toten genauer an.

"Nein", sagte er dann. "Nicht einfach abgeknallt...Sieht aus, als hätte man die beiden mit Messern gefoltert!"

"Schweine!", brummte MacShane düster.

"Das bedeutet, dass sie nun alles über uns wissen dürften", stellte Aaron Webster fest. "Sowohl unsere Stärke, als auch das Ziel unserer Mission..."

"Das hätten sie früher oder später ohnehin zu spüren bekommen!", meinte MacShane.

Er stieg jetzt ebenfalls vom Pferd, sah sich die Toten genauer an.

"Die wollen uns einschüchtern!", stellte Jim Dunston fest.

MacShanes Blick war starr geworden. "Ja", murmelte er,

"aber das werden sie nicht schaffen! Jedenfalls nicht mit mir, Elias MacShane! Da sind sie nun wirklich an den Falschen geraten, diese Bluthunde!"

Im nächsten Moment brach die Hölle los.

Schüsse krachten.

Die Angreifer ballerten von den Felsen herunter. Die ersten Männer starben, noch bevor sie ihre Sattelgewehre oder die Army-Colts aus dem Leder gerissen hatten. Die Pferde gerieten in Panik. Manche stoben davon, rasten die Schlucht in beide Richtungen entlang. Andere rissen an den Zügeln, an denen man sie festgebunden hatte.

"Teufel!", zischte Elias MacShane, als eine verirrte Kugel ihm die Reste der arg ramponierten Regimentsbibel aus der Hand schossen.

Der Colonel zog den Army-Colt.

Wie alle anderen suchte er so schnell wie möglich Deckung.

Jim Dunston bückte sich nach der Winchester eines erschossenen Soldaten. Dann schnellte er geduckt hinter einen Felsblock. Das Magazin der Winchester war noch voll.

Keinen einzigen Schuss hatte der Soldat abgeben können, bevor ihn die Kugel erwischt hatte.

Der Geschosshagel war mörderisch.

Auch wenn es vielleicht nicht mehr als ein oder zwei Dutzend Schießer waren, die dort oben an der Felskante lagen, so hatten sie doch alle Trümpfe auf ihrer Seite. Wie die Hasen konnten sie die Blauröcke abschießen, für die es nur spärliche Deckung gab.

Ungefähr ein Dutzend Soldaten sanken getroffen in den Staub.

Dann ebbte der Geschosshagel plötzlich ab.

Die Blauröcke hatte sich so dicht wie möglich an die hoch aufragende Felswand herangedrängt und Deckung gesucht. Der Schusswinkel von oben war dadurch für die Angreifer ungünstig geworden.

Augenblicke lang herrschte eine geradezu unheimliche Stille in der Schlucht.

Dann war von oben das Geräusch galoppierender Pferde zu hören.

"Sie ziehen ab!", knurrte Jim Dunston grimmig.

Bill Peacock, der sich ganz in der Nähe befand, nickte.

"Schnell zuschlagen und dann gleich wieder weg! Das scheint ihre Strategie zu sein!", meinte er.

"Ja, und sie sind verdammt erfolgreich damit..."

Jim erhob sich, sah sich nach seinem Pferd um. Es stand immer noch dort, wo er es festgebunden hatte. Der Marshal schwang sich in den Sattel.

"Was haben Sie vor, Dunston?", fragte MacShane.

"Ich kauf mir die Kerle!"

"Sind Sie verrückt?"

"Mindestens ein Drittel der Pferde ist auf und davon! Bis Ihre Leute die wieder eingefangen haben, ist die Bande verschwunden und bereitet den nächsten Überfall vor."

"Schon richtig...", murmelte MacShane.

Jim warf ihm die Winchester des toten Soldaten zu.

MacShane fing sie sicher mit der Linken. Insgeheim hatte Jim dem Colonel diese Sicherheit gar nicht zugetraut.

Jedenfalls nicht, nachdem er den hochprozentigen Inhalt seiner Feldflasche bereits intus hatte.

"Colonel!", rief Peacock, der sich inzwischen auch in den Sattel geschwungen hatte. "Geben Sie mir ein Dutzend Männer! Jims Plan ist gut!"

MacShane machte eine wegwerfende Geste.

"Meinen Segen haben Sie, Peacock! Aber sehen Sie zu, dass sich die blutigen Nasen diesmal die anderen holen!"

"Aye, Sir!"

Beiß ins Gras, Marshal!  Wichita Western Sammelband 7 Romane

Подняться наверх