Читать книгу Beiß ins Gras, Marshal! Wichita Western Sammelband 7 Romane - W. W. Shols - Страница 26
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ОглавлениеJim Dunston zügelte sein Pferd, stieg dann aus dem Sattel.
Von der Anhähe, auf der sich der Marshal zusammen mit den acht Blauröcken befand, die das Gefecht mit den Bolder-Leuten überlebt hatten, hatte man eine hervorragende Sicht auf eine Gruppe von Gebäuden, die von einer Steinmauer umgeben wurde. Fackeln und Feuer brannten in der Nacht und tauchten die kleine Siedlung in ein weiches Licht, das einen seltsamen Kontrast zu dem kalten Mondlicht bildete.
Jedenfalls konnte man trotz der Dunkelheit ziemlich gut erkennen, was dort vor sich ging.
Eine Gruppe von Reitern erreichte das Rundbogentor der Siedlung.
Es waren jene Männer, denen Jim und die Blauröcke gefolgt waren, dabei immer darauf bedacht, unbemerkt zu bleiben.
"Hier ist es also!", murmelte Jim. "Das Versteck der Bolder-Bande!"
"Scheint eine alte Mision zu sein!", meinte Bill Peacock.
"Auf der Karte war eine aus spanischer Zeit eingezeichnet, allerdings an einer anderen Stelle, etwa zwanzig Meilen von hier..."
"Eine ideale Festung, wenn man sich verteidigen will!", meinte Jim.
Peacock nickte düster. "Ein Angreifer hätte selbst mit großer Übermacht nur eine geringe Chance. Es gibt einen schmalen Zugang zu dem Felsplateau. Mann müsste schon hier oben ein paar Geschütze hinaufschaffen, um dann direkt in die Mission hineinschießen zu können..."
Jim sah seinen Freund etwas befremdet an.
Der Marshal schüttelte energisch den Kopf.
"Auf so eine glorreiche Idee kann auch nur ein Blaurock kommen!"
Die Männer kauerten in geduckter Haltung da und beobachteten die Aktivitäten der Wächter, die hinter den Mauer auf und ab gingen.
Die Reiterschar passierte das Tor.
Danach wurden sie von einem großen dunklen Schatten verschluckt, den der Turm der kleinen Kapelle warf, die das Zentrum der ehemaligen Mission bildete.
Captain Joe Davis meldete sich zu Wort.
"Bitte um Erlaubnis frei sprechen zu dürfen, Sir!"
"Sprechen Sie!", erwiderte Peacock. "Nur nicht so laut, dass unsere Freunde da unten mithören können!"
Der obere Teil von Peacocks Gesicht wurde durch den Schatten verdeckt, den seine Hutkrempe warf. Aber auf die Mundpartie fiel das Mondlicht und so war sein Grinsen deutlich zu sehen.
"Wir sollten mit jedweder Aktion solange warten, bis Colonel MacShane mit dem Rest der Truppe hier ist!", meinte Captain Davis.
"Aber wir müssen noch in dieser Nacht zuschlagen!", war Jim Dunston überzeugt. "Am Tag hätten wir nicht die geringste Chance, überhaupt die Mauern der Mission zu erreichen! Die Bolder-Leute würden uns vorher wie die Hasen abschießen! Schließlich hätten sie freies Schussfeld!"
"Marshal hat recht", mischte sich John White Feather.
"Angriff in der Nacht besser."
Peacock wandte sich an den Navajo.
"Reiten Sie zurück zu MacShane und seinen Leuten! Ich habe keine Ahnung, wie weit die inzwischen gekommen sind -
aber vermutlich werden Sie sie am schnellsten von uns finden."
John White Feather setzte die flache Hand an seine Army-Mütze.
"Aye, Sir!", sagte er. "Aber ich werde kaum vor dem Morgengrauen mit unseren Leuten hier sein..."
Peacock nickte. "Die frühen Morgenstunden... Kein schlechter Zeitpunkt für einen Angriff!"