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In Baudelaire meldet der Dichter zum ersten Mal seinen Anspruch auf einen Ausstellungswert an. Baudelaire ist sein eigener Impresario gewesen. Die perte d’auréole betrifft zu allererst den Poeten. Daher seine Mythomanie.

Die umständlichen Theoreme, mit denen das l’art pour l’art nicht nur von seinen damaligen Verfechtern sondern vor allem von der Literaturgeschichte (nicht zu reden von seinen heutigen) bedacht wurde, laufen schlicht und recht auf den Satz hinaus: die Sensibilität ist das wahre Sujet der Poesie. Die Sensibilität ist ihrer Natur nach leidend. Wenn sie ihre höchste Konkretion, ihre gehaltvollste Bestimmung in der Erotik erfährt, so findet sie ihre absolute Vollendung, die mit ihrer Verklärung zusammenfällt, in der Passion. Die Poetik des l’art pour l’art ging bruchlos in die poetische Passion der »Fleurs du mal« ein.

Blumen schmücken die einzelnen Stationen dieses Kalvarienbergs. Es sind die Blumen des Bösen.

Das von der allegorischen Intention Betroffene wird aus den Zusammenhängen des Lebens ausgesondert: es wird zerschlagen und konserviert zugleich. Die Allegorie hält an den Trümmern fest. Sie bietet das Bild der erstarrten Unruhe. Dem destruktiven Impuls Baudelaire⁠〈s〉 ist nirgends an der Abschaffung dessen interessiert, was ihm verfällt.

Die Schilderung des Verwirrten ist nicht dasselbe wie eine verwirrte Schilderung.

Victor Hugos »Attendre c’est la vie« – die Weisheit des Exils.

Die neue Trostlosigkeit von Paris (vgl die Stelle über croque-morts) geht als ein wesentliches Moment i⁠〈n〉 das Bild der Modern⁠〈e〉 ein (vgl Veuillot D 2, 2)⁠〈.〉

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Walter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke

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