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Beinwell (Symphytum Officinale L)
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Vorkommen:
Beinwell ist in Asien und ganz Europa verbreitet, wildwachsend findet man ihn an Waldrändern, Äckern, Moorwiesen und Bachläufen. Er siedelt sich auch gern in Gebüschen an.
Kultivieren im Garten:
Für den eigenen Anbau ist die Sorte Comfrey zu empfehlen, da diese ergiebiger ist als der wilde Beinwell. Die mehrjährige, winterfeste Staude bevorzugt feuchte, humusreiche, halbschattige bis sonnige Standorte. Ihre 30 bis 50 cm lange Pfahlwurzel entwickelt sich besonders gut, wenn sie ab und zu mit einem organischen Dünger versorgt wird. Vermehrt wird die Pflanze am besten durch Wurzelteilung. Das Blattwerk eignet sich besonders gut als Beigabe zum Gartenkompost. Auch zur Herstellung einer Düngejauche (siehe Brennnessel) eignet sich der Beinwell hervorragend.
Pflanzenhöhe: 50 bis 100 cm
Blütezeit. Mai bis September
Blüten: Rotviolette Glockenblüten (Arznei-Beinwell)
Es gibt außerdem hellblau oder gelb blühende Zierarten.
Zu verwendende Teile:
Wurzeln, Blätter, Blüten
Empfehlung für Sammelzeiten:
Die Wurzeln werden im Frühling, vor der Blüte, oder im späten Herbst ausgegraben. Es empfiehlt sich eine schnelle Trocknung im Ofen, jedoch nicht über 45 Grad, da die Wurzeln sonst leicht schimmeln.
Warnhinweise:
Er enthält toxische Stoffe, die das zentrale Nervensystem lähmen können. Er verhindert die Aufnahme von Eisen und kann außerdem die Leber schädigen. Deshalb sollte man ihn nicht oder nur unter ärztlicher Aufsicht innerlich anwenden. In der Schwangerschaft weder äußerlich noch innerlich anwenden.
Inhaltstoffe:
Ätherische Öle, Vitamine A, C und B 12, Kieselsäure, Allantoin, Alkaloide, Flavonoide, Gerbstoffe, Cholin, Schleimstoffe, Kalium, Phosphor, Stärke, Zucker, und Asparagin.
Anwendung und Heilwirkung
Innerliche Anwendung:
Beinwell wird nur zu äußerlichen Behandlungen verwendet.
Ausnahme:
In der Homöopathie wird Beinwell auch innerlich angewendet. Das Homöopathikum Symphytum wird bei Knochenbrüchen, stumpfen Verletzungen, schlecht heilenden Wunden, Arthrose und Gelenkschmerzen, sowie bei Durchblutungsstörungen eingesetzt. Diese Behandlung sollte man jedoch nicht selbst durchführen, sondern, wegen der Dosierung, einem Homöopathen überlassen.
Blütenessenz:
Die Blütenessenz aus Beinwell hilft bei Entwicklungsblockaden und Engstirnigkeit. Wenn man stur auf seine eigene Meinung besteht und andere Denkarten von vorn herein ablehnt, wenn man gegen seine Umwelt und vor allem gegen sich selbst hart und unnachgiebig ist, nimmt man nicht mehr wahr, was das Leben noch für einen bereithält. Man unterdrückt seine eigene Gefühle, interessiert sich nicht mehr für die Außenwelt und erstarrt in einer geistigen und körperlichen Unbeweglichkeit. Der Mangel an äußeren Impulsen macht jedoch das Leben eintönig und führt unweigerlich zu Freudlosigkeit, Kontaktarmut und Ausgrenzung. Daraus können körperliche Beschwerden, wie Hüftleiden und Spannungskopfschmerzen entstehen.
Die Beinwell-Blütenessenz kann eine Lockerung der geistigen und körperlichen Erstarrung bewirken. Sie unterstützt die Fähigkeit sich der Umwelt zu öffnen und durch neu gewonnene Flexibilität Veränderungen positiv und mit Freude anzunehmen. So kann sich die Persönlichkeit weiterentwickeln.
Die Essenz bewirkt auch, dass man seine eigenen Gefühle wieder zu-lässt, man lernt, mit sich und anderen unverkrampfter und herzlicher umzugehen. Die Erkenntnis, dass man selbst und alles, was einen umgibt, in ständiger Bewegung und Veränderung ist, verschafft neue Möglichkeiten seine Talente zu entfalten und die vorhandenen Potenziale voll auszuschöpfen und auszuleben.
Äußerliche Anwendung:
Umschläge bereitet man mit einem Aufguss oder mit einem Pflanzenbrei aus frisch geriebenen, weichgekochten oder pulverisierten Wurzeln, die mit etwas Wasser verrührt werden.
Sie helfen bei Verstauchungen, Verrenkungen und Zerrungen. Schwellungen gehen zurück und Schmerzen werden gelindert.
Vor der Behandlung eines Knochenbruches sollte man die Haut mit Beinwellaufguss waschen. Nach Entfernen des Gipses ist es empfehlenswert die betroffenen Stellen mit Umschlägen und Packungen nachzubehandeln und mit Beinwellsalbe einzureiben.
Auch bei Verbrennungen, Quetschungen, verspannten Muskeln, Knochenmarkentzündung, Rückenschmerzen, Blutergüssen, Schnitt-wunden (offenen Wunden), Krampfadern, Thrombosen, Geschwüren, Entzündungen und sogar bei rheumatischen Beschwerden wirken diese Umschläge hervorragend.
Besonders zu empfehlen ist bei oben genannten Beschwerden, sowie zur Anregung der Zellerneuerung, natürlich auch die Beinwellsalbe, die man leicht selbst herstellen kann:
½ kg reines, ungesalzenes Schweinefett auf ca. 70 Grad erhitzen. Dann reibt man ein Stück gewaschene, abgeschälte Wurzel (etwa in der Größe einer halben Faust), hinein. Den Ansatz hält man 3 Std. lang, bei gelegentlichem Umrühren, heiß, er darf aber nicht kochen. Dann siebt man in kleine, saubere und gut verschließbare Gläser ab und bewahrt die fertige Salbe im Tiefkühlschrank auf.
Eine einfachere Herstellungsweise: 3 EL pulverisierte Beinwellwurzel in 250 g Vaseline aufkochen und nach dem Abkühlen verwenden.
Die Beinwellsalbe hilft auch gut bei Bronchitis. Man reibt Brust, Schultern und Rücken damit ein.
Zur Gesichtsreinigung (Waschung) bei trockener, rissiger Haut eignet sich ein Aufguss aus den Beinwellblättern. Auch zur Herstellung einer Creme für oben genannte Hautprobleme kann man die Beinwellblätter verwenden.
Gegen Mitesser und unreine Haut hilft ein Aufguss aus der Wurzel, kombiniert mit Ringelblumenaufguss.
Bei trockenem Haar ist eine Spülung mit Beinwellaufguss nach der Haarwäsche zu empfehlen. Den Aufguss zu Spülen kann man aus Blättern oder Wurzeln herstellen.