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Breitwegerich (Plantago major)
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Vorkommen:
Ursprünglich in Europa wildwachsend, hat sich die widerstandsfähige Pflanze mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet. Sie wächst meist mitten auf Wegen oder an Wegrändern, auf Wiesen, Äckern und Viehweiden, man findet sie aber auch auf trockenem Ödland und Schutthalden.
Kultivieren im Garten:
Der mehrjährige Breitwegerich gehört zu den altbewährten Heilpflanzen. Für den Anbau im Garten kann man sich wildwachsende Pflanzen in der freien Natur ausgraben. Sie stellen keine besonderen Ansprüche an den Boden. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Hat man die Pflanze einmal im Garten, vermehrt sie sich von selbst.
Pflanzenhöhe: Bis 20 cm
Blütezeit: Juni bis Oktober
Blüten: Gelbgrüne Ährenblüten
Zu verwendende Teile:
Blätter
Empfehlung für Sammelzeiten:
Die Blätter des Breitwegerichs werden von Mai bis Juli gesammelt, wobei sie nicht gedrückt werden dürfen. Um die Blätter rasch zu trocknen legt man sie in dünnen Schichten aus und nutzt künstliche Wärme im Backofen (50 bis 60 Grad). Bei schneller Trocknung bleibt die grüne Farbe erhalten. Schwarzbraun verfärbte Teile müssen entfernt werden.
Warnhinweise:
Es sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Inhaltstoffe:
Glykosid, Aucubin, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Salizylsäure, Schleim und ätherisches Öl.
Anwendung und Heilwirkung
Innerliche Anwendung:
Da der Breitwegerich ähnliche Inhaltstoffe wie der Spitzwegerich enthält, sind auch die Anwendungsgebiete ähnlich.
In der Küche verwendet man die kleingeschnittenen Blätter zum Würzen von Salaten, Gemüse, Eintöpfen und Suppen. Man sollte allerdings nur junge, zarte Blätter nehmen. Sie schmecken herbfrisch und wirken zusammenziehend. Die älteren Blätter sind zäh und schmecken bitter.
Der Tee von den Blättern hilft bei Husten, Keuchhusten, Halsschmerzen und Bronchitis. Er lindert Beschwerden der Verdauungsorgane, Durchfall, Magenschleimhautentzündung, Magen- und Darmgeschwüren und Blasenschwäche. Er wirkt blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend und fördert die Wundheilung bei Blutungen der Harnwege.
Teezubereitung: 2 TL getrocknete Blätter mit ¼ l siedendem Wasser übergießen, 15 Min. ziehen lassen und abseihen.
Dosierung: 2 bis 3 Tassen täglich, mit Honig gesüßt trinken.
In der Homöopathie setzt man das Homöopathikum Plantago major hauptsächlich bei Neuralgien, Bettnässen, Zahn- und Ohrenschmerzen ein.
Äußerliche Anwendung:
Für die Heilung von Wunden und Geschwüren verwendet man Umschläge mit dem Aufguss von Breitwegerich oder Packungen mit dem frischen Kraut.
Bei schmerzenden Füßen oder Blasen, z.B. bei langen Wanderungen kann man sofortige Linderung erfahren, wenn man die breiten Blätter als Einlage in die Schuhe legt. Dazu müssen die Blätter etwas zerdrückt werden, damit der Saft austreten kann.
Auch bei Insektenstichen, Schnittwunden und Kratzern beschleunigt der Pflanzensaft die Heilung. Der Saft von den Blättern wirkt entzündungshemmend, reinigend, abschwellend, kühlend und wundheilend.