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Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)

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Bild © www.korn-verlag.de

Vorkommen:

In ganz Europa und Nordamerika ist er als „lästiges Unkraut“ verbreitet. Wildwachsend findet man ihn auf Äckern, an Wegrändern, Bahngleisen und Böschungen.

Kultivieren im Garten:

Die mehrjährige Pflanze hat tiefe Wurzeln. Sie braucht einen lehmhaltigen, feuchten Boden. Der Standort sollte sonnig bis halbalbschattig sein. Hat man ihn einmal im Garten, verbreitet er sich von selbst und ist schwer wieder weg zu kriegen.

Pflanzenhöhe: 20 bis 50 cm

Zu verwendende Teile:

Die grünen Sommertriebe.

Empfehlung für Sammelzeiten:

Es werden nur die grünen Sommertriebe von Mai bis September gesammelt. Zur besseren Wirkung und Haltbarkeit ist eine lange Schattentrocknung zu empfehlen.

Warnhinweise:

Nicht verwechseln mit dem giftigen Sumpfschachtelhalm! Will man die Pflanze in der freien Natur ernten, sollte man sie genau kennen.

Nicht in der Schwangerschaft anwenden. Nicht für Kleinkinder geeignet. Eine Kuranwendung nicht länger als 4 Wochen durchführen.

Inhaltstoffe:

Kieselsäure, Bitterstoffe, Glykoside, Saponine, verschiedene Flavonoide, Kaliumsalze, Eisen und Vitamin C.

Anwendung und Heilwirkung

Innerliche Anwendung:

Der Ackerschachtelhalmtee hilft bei Lungenleiden, angegriffenen Bronchien, Nieren- und Blasenleiden. Er wirkt harntreibend, entwässernd und spült Bakterien aus den Harnwegen, fördert den Stoffwechsel und das körpereigene Abwehrsystem (die Kieselsäure erhöht den Anteil der weißen Blutkörperchen), er wirkt blutstillend bei inneren Blutungen (Menstruation, Magen), kräftigt die Venen bei Hämorrhoiden und Krampfadern und stärkt das Bindegewebe (Orangenhaut).

Teezubereitung: 1 TL getrocknetes Kraut in ¼ l Wasser ca. 10 Min. köcheln lassen, abseihen und warm trinken.

Dosierung: 2 bis 3 Tassen täglich trinken. Eine Kuranwendung sollte nicht länger als 4 Wochen dauern.

Nach Sebastian Kneipp ist eine Teekur auch bei Steinleiden und Nierengrieß zu empfehlen.

Gegen brüchige Fingernägel und stumpfes Haar, möglicherweise auch gegen Haarausfall, hilft ebenfalls eine Kuranwendung mit Tee.

In der Homöopathie wird das Homöopathikum Equisetum hiemale aus Winterschachtelhalm hergestellt, wobei kaum ein Unterschied zu den Inhaltstoffen des Ackerschachtelhalms besteht. Es findet Anwendung bei Blasen- und Nierenleiden, Reizblase und nächtlichem Einnässen.

Äußerliche Anwendung:

Nasenbluten kann durch Hochziehen des Tees in die Nase gestillt werden.

Der Aufguss empfiehlt sich zum Gurgeln bei Mandelentzündung und Zahnfäule.

Ein Vollbad oder eine Waschung mit dem Aufguss wirkt heilend bei Hautausschlägen, Geschwüren und Ekzemen.

Gegen Blasenleiden empfiehlt sich ein Sitzbad.

Ein Fußbad mit Ackerschachtelhalm wirkt schweißhemmend und entspannend. Man gibt 2 EL getrocknetes Zinnkraut oder ¼ l Tinktur in 3 l lauwarmes Wasser und badet die Füße ca. 15 Min. darin.

Umschläge mit dem Aufguss von Ackerschachtelhalm wendet man bei schlecht heilenden Wunden, offenen Beinen, Geschwüren und Nagelbettentzündungen an.

Das Gesichtsdampfbad (1 Handvoll Schachtelhalm auf 2 l heißem Wasser) empfiehlt sich bei großporiger, unreiner Haut.

Eine regelmäßig angewendete Gesichtswaschung aus folgender Mischung hilft gegen Pickel: Man übergießt eine Handvoll Schachtelhalm und eine Handvoll Rosenblüten mit ½ l kochendem Wasser, lässt die Mischung ca. 30 Min. ziehen und seiht sie durch einen Kaffeefilter ab, wobei man die Pflanzenteile gut ausdrückt.

Haarspülung für dunkle Haare: 1 EL Schachtelhalm mit ¼ l kochendem Wasser übergießen und nach dem Abkühlen durch einen Filter abseihen. Nach der Haarwäsche wird die Spülung in die Kopfhaut einmassiert. Sie wirkt gegen Schuppen und schnell nachfettende Kopfhaut. Der hohe Gehalt an Kieselsäure regt die Reparaturmechanismen an und erhöht die Widerstandskraft. Achtung: Nur bei dunkler Haarfarbe anwenden. Bei blondem Haar können Verfärbungen auftreten.

Im Haushalt verwendet man den Ackerschachtelhalm zum Putzen von Zinn (daher auch der Name Zinnkraut), Silber und anderen Metallen.

Ein Büschel im Haus aufgehängt, soll Fliegen vertreiben.

Schädlingsbekämpfung im Garten:

Man weicht 300 g frisches oder 100 g getrocknetes Kraut 24 Std. in 1 l Wasser ein und kocht es anschließend etwa 30 Min. auf. Nach dem Abkühlen wird die Brühe abgeseiht und im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnt. Der hohe Anteil an Kieselsäure stärkt die Zellen der Pflanzen und wirkt gegen Pilzbefall, Milben und Rost. Zur Vorbeugung werden die Pflanzen (Rosen, Phlox, Wein, Tomaten, Gurken etc.) ab Frühling bis in den Sommer öfters besprüht.

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