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8 Bitterfeld: Stadtkirche

Wo nur ein alter Chor übrig blieb

Bitterfeld bringt man immer noch in Verbindung mit Umweltzerstörung. Heute kann man sich vom Gegenteil überzeugen: Modern, sauber, herausgeputzt. Für Luther war Bitterfeld Durchgangsstation und Übernachtungsmöglichkeit. Als die Bergleute im Mansfeldischen den Aufstand probten, wurde Luther gerufen. Zusammen mit Melanchthon machte er sich am Ostersonntag, dem 16. April 1525 auf, die erste Rast gönnten sie sich in Bitterfeld.

1531 fand hier die erste evangelische Kirchenvisitation statt. Die Reformation wird eingeführt und Bitterfeld wird Superintendentur. Mit weitreichenden Folgen: Die Ordnung in der Pfarrei wird neu geregelt, ebenso das Schulwesen.

Am 23. Januar 1546 kam Luther erneut nach Bitterfeld, dieses Mal in Begleitung seiner drei Söhne und deren Hauslehrern. Sie übernachteten in Bitterfeld.

Knapp einen Monat später, am 18. Februar, verstarb Martin Luther. Bei der Überführung seiner Gebeine nach Wittenberg hielt der Geleitzug am 21. Februar 1546 auch in Bitterfeld. Um die Mittagszeit wurde der Reformator in der Kirche aufgebahrt.

Die Stadtkirche ist die St. Antonius-Kirche. Der heutige Bau ist nicht historisch, er stammt aus dem 20. Jahrhundert. Da das neue Gebäude weitaus größer wurde als das alte und der Kirchplatz nicht ausreichend groß war, mussten ein paar Häuser weichen. Das war damals noch möglich. Nur die alte Kapelle blieb erhalten. In der alten Kirche lag sie neben dem Chor, nun in der neuen Kirche am „hinteren Ende“. Nur sie hat wahrscheinlich bereits zu Luthers Lebzeiten existiert und ist die einzige „bauliche“ Verbindung zu ihm. Das Besondere sind ihr rippenloses Netzgewölbe und die Fenster.

Draußen auf dem Kirchplatz ist Markt. Will man traditionsbewusst sein, bieten sich Thüringer Bratwürste an. Die schmecken immer und wurden bereits 1404 erfunden. Man kann davon ausgehen, dass auch Luther sie probiert hat.


Die Kirche befindet sich am Kirchplatz, anschließend geht es zum Marktplatz. Die Vision von der grünen Industriestadt am See ist Wirklichkeit geworden. Symbol ist der „Bitterfelder Bogen“, das neue Wahrzeichen der Stadt. Von der Aussichtsplattform der 28 m hohen Stahlkonstruktion hat man die beste Sicht auf die Stadt.

1531

fand die die erste evangelische Kirchenvisitation statt. Die Reformation wird eingeführt und Bitterfeld wird Superintendentur.

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