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2 Altenstein: Das Schloss

Wo Luther in Sicherheit gebracht wurde

Nur die Buche war Zeuge, wie es wohl geschah: Am 26. April 1521 verließ Martin Luther Worms. Er musste das freie Geleit nutzen, um zurückzureisen. Sein Freund Spalatin war wahrscheinlich der Spiritus Rector: Luther sollte zunächst von der Bildfläche verschwinden, danach wollte man die politische Entwicklung abwarten. Friedrich der Weise war einverstanden. Versteck sollte die Wartburg sein.

Luther erreichte am 4. Mai 1521 nachmittags von Möhra und Schweina kommend bei Altenstein eine Buche. Da erschienen vor ihm Hans von Berlepsch, der Schlosshauptmann der Wartburg, und Burkhard Hund, Ritter von Altenstein. Sie gaben ihm Ritterkleidung, versteckten sein Mönchsgewand und brachten ihn unerkannt zur Wartburg.

Auf den Spuren des Entführers Burkhard Hund kommt man zum Park Altenstein mit dem gleichnamigen Schloss. 1492 hatte Hans Hund von Wenkheim vom Kurfürsten Friedrich von Sachsen Altenstein als erbliches Lehen erhalten.

Der Schlossbau, den wir heute sehen, stammt aber nicht aus dieser Zeit. Er stammt auch nicht aus dem Jahr 1736, als ein Barockschloss erbaut wurde, sondern wohl eher aus dem Jahr 1888, als Herzog Georg II. das Schloss grundlegend umbauen ließ. Von Ferne ist es ein beeindruckender Bau. Aus der Nähe erkennt man, dass noch viel renoviert werden muss. Nachweislich war der Komponist Johannes Brahms mehrmals zu Gast.

Beeindruckend ist aber insbesondere die Parkanlage. An der Parkgestaltung wirkten drei herausragende Gartenkünstler des 19. Jahrhunderts mit: Fürst Hermann von Pückler-Muskau, Carl Eduard Petzold und Peter Joseph Lenné.

Schloss und Parkanlage stammen zwar aus der Nach-Luther-Zeit. Die wunderbare Aussicht, die man vom Schloss hat, ist dagegen uralt. Vielleicht hat auch Luther sie einmal genossen.


Die Altensteiner Straße in Ruhla führt genau zum Park. Der Gebäudekomplex des Schlosses wird heute von der TÜV Akademie Thüringen genutzt. Weiterhin gibt es ein kleines Schlossmuseum.

1492

Kurfürst Friedrich von Sachsen vergibt an den Ritter Hans Hund von Wenkheim Burg und Land Altenstein als erbliches Mannlehen.

95 Lutherorte, die Sie gesehen haben müssen

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