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11 Brehna: St. Jakobus Kirche

Wo Katharina ins Kloster kam

Eine Autobahnkirche als Stadtkirche, zugegeben, etwas weit weg von der Autobahn. Seit fast neun Jahrhunderten versammeln sich Menschen in der Kirche, um zu singen, zu beten und auf Gottes Wort zu hören. Diese Kirche ist Jakobus dem Älteren geweiht, was die Annahme zulässt, dass durch Brehna ein Pilgerweg verläuft, fast so etwas wie eine Autobahn alter Zeit. Daher hatte der Gemeindekirchenrat die Idee, die Kirche nicht nur für die Bürger der Stadt, sondern auch für die Reisenden zu öffnen.

Eigentlich sind es zwei Kirchen. Durch den Haupteingang im Norden kommt man in die Pfarrkirche St. Jakobus. An diese schließt sich im südöstlichen Teil die Klosterkirche St. Clemens an. Im Ursprung romanisch, wurde sie später Wehrkirche, Stiftskirche, Kloster. Sie hat eine große Geschichte.

Am 15. August 1201 richtete Hedwig, Gemahlin des Markgrafen Friedrich I. von Brehna, ihren Witwensitz ein, ließ die Stiftskirche einweihen und entwickelte das Kloster. So schuf sie geschickt einen soliden Grundstock für das Kloster.

Die wohl bekannteste Bewohnerin war Katharina von Bora. Sie wurde am 29. Januar 1499 geboren. Ihre Eltern kamen aus verarmten Adelsfamilien. Die Familie musste ihr Gut aufgeben, sie hatten schlecht gewirtschaftet. 1504 wurde die sechsjährige Katharina zur Erziehung in das Augustiner-Chorfrauenstift Brehna gegeben. Sie war wohl nicht sehr glücklich und blieb bis 1508, wechselte dann in ein Kloster im sächsischen Nimbschen. Dort wurde sie Nonne, aber auch nicht glücklich. Eine Fehlentscheidung, wie man der Geschichte entnehmen darf.

Nach der Reformation begann der Niedergang des Klosters in Brehna. Es wurde aufgelöst, aber die Nonnen durften wohnen bleiben, bis sie anderweitig Unterkunft fanden. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster zerstört. Geblieben ist nur die Stiftskirche. Immer noch groß und mächtig, ist sie jetzt Zuflucht für Auto-Reisende.


Brehna liegt an der Anschlussstelle Halle/Bitterfeld der A9. Über die B100 erreicht man die Straße An der B100 und die Hallesche Straße. Dort befindet sich die Autobahnkirche. Es gibt in Brehna einen „Pfad der Geschichte“. In den Bürgersteig zwischen Markt und Rathaus wurden Jahreszahlen eingelassen, die an ausgewählte Ereignisse aus der langen Geschichte des Ortes erinnern. Für Katharina steht die Jahreszahl 1508 auf dem Bürgersteig.

1504

wurde Katharina von Bora als sechsjähriges Mädchen zur Erziehung in das Augustiner-Chorfrauenstift Brehna gegeben.

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