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Оглавление14 Creuzburg: Nicolaikirche
Wo Michael Praetorius geboren wurde
Die Gegend ist irgendwie heilig. Bonifatius hat hier bereits 724 missioniert und auf dem Burgberg ein Kreuz errichtet. Später wurde die Burg bevorzugter Aufenthaltsort von Landgräfin Elisabeth, die als Heilige Weltruhm erlangte. Fast ebenso ehrwürdig: Michael Praetorius (1571 bis 1621), bedeutender Musiker des Frühbarocks, wurde in Creuzburg geboren. Er schuf „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ und viele andere bedeutende Werke der evangelischen Kirchenmusik.
Ein mittelalterliches Ensemble von besonderem Reiz ist die siebenbogige Sandsteinbrücke, die vor Creuzburgs Toren die Werra überspannt. Seit dem 13. Jahrhundert ist sie ein wichtiger Übergang der Via Regia, einer alten Handelsstraße, über die Werra. Am östlichen Ende der Brücke baute man eine kleine hölzerne Kapelle für den himmlischen Schutz der Reisenden, ab 1499 wurde eine neue Kapelle aus Stein errichtet, die Liborius-Kapelle. Sie schmückt ein prächtiger Bilderbogen, der unter anderem Szenen aus dem Leben der Heiligen Elisabeth zeigt. Über allem thront die Burg, ein Blickfang über dem schönen Werratal.
Wichtigstes Gebäude der Stadt ist die Nicolaikirche. 1210 war Baubeginn, 1428 wurde der Kirchturm als Stadtturm errichtet, der mehrfach abbrannte und wieder aufgebaut wurde. 1523 hielt Albert von Kempten hier die erste reformatorische Predigt. Die Stadtväter traten daraufhin zum neuen Bekenntnis über und Creuzburg wurde evangelisch.
Luther und Melanchthon machten 1529 auf dem Weg nach Marburg hier Station. Viel später (1765) besuchte Goethe nach einem Großbrand die Kirchenruine und bemühte sich um deren Wiederaufbau. Am 1. April 1945 wurde die Kirche schwer beschädigt. Wiederaufbau ab 1968. Heute ein beeindruckender Kirchenraum, ein schöner romanischer Chor mit großer liturgischer Ausstrahlung. Alles ist weiß getüncht, im Kontrast zu den Gewölberippen und Bögen in dunklem Rot und Grautönen.
Creuzburg liegt an der B7. Die Nicolaikirche befindet sich am Markt. Der „Blaue Creuzburger“ ist ein Käse vom Stiftsgut Wilhelmsglücksbrunn, eine ehemalige Saline, erstmals 1426 erwähnt. Heute Käsemanufaktur mit 200 Lacaune-Milchschafe und Wasserbüffeln.
1523
Albert von Kempten hielt die erste reformatorische Predigt. Die Stadtväter traten zum evangelischen Glauben über.