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4.1. Die Anasazi-Kultur (Allgemeine Übersicht) 4.1.1 Das Verbreitungsgebiet

Die Anasazi-Kultur dominierte mit zeitlich unterschiedlicher Präsenz den wesentlichen zentralen Gürtel und den Süden des Colorado Plateaus mit einer „leichten“ westlichen Überschreitung bis zum heutigen Stausee Lake Mead und Las Vegas/Nevada. Nach Osten erstreckte sich diese Kultur über den wesentlichen Teil des Rio Grande Beckens in New Mexico bis zum Oberlauf des Pecos River. Hier gilt die Stadt Las Vegas bei Santa Fe als „Stichwort“ für den östlichsten „Verbreitungspunkt“ der Anasazi und auch der Südwestkultur. Der aus sprachlichen Gründen apostrophierte nördlichste „Verbreitungspunkt“, die Stadt Durango/Colorado, müsste jedoch durch die nördlicher liegende Stadt Moab/Utah ersetzt werden. Als Südgrenze des Verbreitungsgebietes ist der südliche Rand des Colorado Plateaus ausreichend genau.


Das Gebiet weist eine Ost-West-Ausdehnung von 950 bis 1000 km und eine Nord-Süd-Erstreckung von ca. 400 bis 500 km mit einer Fläche von ca. 350.000 bis 400.000 km² auf, die jedoch nie vollständig und gleichzeitig von Menschen dieser Kultur genutzt wurde. Zu bestimmten Zeiten bzw. ab einer bestimmten Zeit war ein Bereich dieses Gebietes von Trägern der Anasazi-Kultur verlassen.

Das Gebiet des Colorado Plateaus kann in sechs topographische Bereiche/Sektionen unterteilt werden. Der höchste Bereich des Colorado Plateaus ist das Hochplateau von Utah, gekennzeichnet durch große Felsmassive und Terrassen mit Höhen bis zu 3.353 m NN in Zentral-Utah. Die nördlichste Sektion ist das Uinta Becken, ein ostwestlich verlaufendes, zerklüftetes Plateau der Uinta Mountains im nordöstlichsten Utah und nordwestlichsten Colorado. Südlich davon sind die Canyon Lands, ein von tiefen Canyons zerfurchtes Plateau. Dieser Bereich hat eine unscharfe Abgrenzung zum Navajo-Bereich, eine Region mit weniger und nicht so tiefen Canyons in Arizona, New Mexico und kleinen Teilen von Utah und Colorado. Die Grand Canyon Sektion umfasst den Grand Canyon, der von 2.100 bis 2.700 m NN hohen Plateaugebieten umgeben ist. Die Datil Sektion ist der südöstlichste Bereich in Arizona und New Mexico. Sie ist ein Land der Mesas und Täler und ist durch seine vulkanischen Erscheinungen gekennzeichnet.

Im Beckenbereich des Plateaus waren die entsprechenden (mittleren) Flusslaufbereiche des Colorado River mit seinen östlichen Zuflüssen San Juan River und Little Colorado River und seinen nördlichen Zuflüssen Muddy River und Virgin River sowie der Vielzahl ihrer ganzjährig oder auch nur saisonal wirkender Nebenflüsse maßgeblich für die semiaride Landschaft und die in ihr lebenden prähistorischen Menschen. Östlich des die östliche Plateau-Grenze bildenden Kontinentalscheidenabschnitts dominierte der Rio Grande mit seinen Nebenflüssen seinen Beckenbereich.

Die ökologischen Bedingungen sind so vielgestaltig wie diese Landschaft und wechselten über kürzere oder längere Zeiträume durch lokale und regionale Klimaveränderungen und beeinflussten dadurch sehr stark die kulturelle und gesellschaftliche Anpassungsfähigkeit der steinzeitlich agierenden Menschen und veranlassten u.a. auch zu Wanderungen – Abwanderungen und Einwanderungen – in dem Gebiet, in das Gebiet und aus dem Gebiet.

Die Pueblo-Kulturen

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