Читать книгу Strafrecht Besonderer Teil - Wilfried Küper - Страница 144
Anmerkungen
ОглавлениеNeben dem im Gesetz genannten Diebstahl kann dies auch ein Raub sein; zu den Konkurrenzen im letzten Fall s. MK-Sander § 252 Rn. 20.
Zu den Gründen dieser »Gleichstellung« näher Küper JZ 2001, 730 ff, 735 ff; Weigend GA 2007, 274 ff; krit. LK-Vogel § 252 Rn. 2 ff; jew. m.w.N.
Dazu näher Schwarzer ZJS 2008, 265 (266 ff) mit Hinw. zur vereinzelt gebliebenen Gegenansicht.
Der Täter muss nicht zwingend gegen denjenigen Nötigungsmittel anwenden, der ihn betroffen hat, sofern auch von Dritten ein Entzug der Beute droht, vgl. BGH NJW 2015, 3178 (3179) – näher zur Opfertauglichkeit Küper JZ 2001, 730 (733 ff).
Zu der nahezu allg. abgelehnten Auffassung (Dreher MDR 1979, 529 f), dass § 252 StGB sogar eine »beendete« Vortat voraussetze, vgl. die zusammenfassende Kritik z.B. bei NK-Kindhäuser § 252 Rn. 13.
RGSt 73, 343 (345 – dem Opfer wird die Sache aus der Hand genommen); BGH NJW 1958, 1547 (oben zitiert Rn. 152); Schnarr JR 1979, 314 (315); Fischer § 252 Rn. 6 m.w.N.
Etwa BGHSt 26, 95 f (oben zitiert Rn. 152).
Vgl. näher Küper Jura 2001, 21 (24 f); Mitsch, BT 2, S. 558 f.
Handelt der Betroffene hingegen zur Ermöglichung der Wegnahme, liegt ein Raub (§ 249 StGB) vor, sofern die Wegnahme noch vollendet wird.
Küper Jura 2001, 21 (23 m.N. in Fn. 15, 17); Mitsch, BT 2, S. 554 f.
Küper Jura 2001, 21 (23 ff). Anders die h.M. (z.B. BGHSt 16, 271 [277]; MK-Sander § 252 Rn. 6), wonach stets erforderlich sei, dass der Diebstahl im Zeitpunkt der Nötigungshandlung bereits vollendet ist.
Bsp.: A wird am Tatort betroffen, wendet aber erst Gewalt an, als er später zu Hause aufgesucht wird.
Deutlich aber Mitsch, BT 2, S. 556 f, 566 f; Schnarr JR 1979, 314 (316 f).
Vgl. Fischer § 252 Rn. 7; LK-Vogel § 252 Rn. 57.
Ein Betreffen erst während der Nacheile genüge hingegen nur, wenn die Bedingungen der Tatfrische erfüllt seien (Aufspüren in Tatortnähe).
Küper (StV 2016, 285) spricht von einer „motorisierten Langstrecken-Nacheile“, die – folgt man insoweit der Argumentation des BGH – ebensogut auf größere Entfernungen ausgedehnt werden könnte.
BGH NJW 2015, 3178 (3179) unter Außerachtlassung eigener entgegenstehender Rspr., krit. dazu Becker NStZ 2015, 701 (701 f); Küper StV 2016, 285 (286). Vgl. auch Brüning ZJS 2016, 386 (389), die für ein tatfrisches Betreffen verlangt, dass der Täter dieses realisiere; ähnlich Becker NStZ 2015, 701; dagegen wiederum Küper, Streng-FS, S. 77 (88 mit Fn. 32).
Küper, Streng-FS, S. 77 (83 f) und StV 2016, 285 (286). In dieser Richtung auch BGHSt 9, 162 (163); 26, 95 (96); 28, 224 (228 f); BGH NJW 1987, 2687 f; SK-Sinn, 8. Aufl., § 252 Rn. 10. Krit. aber Haas, in: Momsen et al. (Hrsg.), Fragmentarisches Strafrecht, 2003, S. 145 ff, 179 ff.
Vgl. BGHSt 28, 224 (228 f – gemeinsame Autofahrt); BGH NJW 1987, 2687 (2688 – Täter bleibt im Herrschaftsbereich des Opfers); StV 1987, 196 (schlafendes Opfer); JZ 1988, 471 f (Abtransport der Beute); StV 2013, 445 (Zwischenlagerung der Beute im Zug).
Vgl. z.B. Fischer § 252 Rn. 4 f; W/Hillenkamp Rn. 399. Anders Otto, BT, § 46 Rn. 54, der die »Beendigung«/»Nichtbeendigung« als allein maßgebendes Kriterium der »Frische« ansieht.
Vgl. dazu L/Kühl § 252 Rn. 4; Gössel, BT 2, § 15 Rn. 12 ff; Dreher MDR 1979, 529 (531 ff), der dort zudem – anders als die eben angeführte Rspr. – meint, dass eine unbeendete Vortat notwendig »frisch« sein muss.
NK-Kindhäuser § 252 Rn. 14; Rengier, BT 1, § 10 Rn. 7.
BGHSt 26, 95 (96, oben zitiert Rn. 152).
BGHSt 28, 224 (227 f) mit zust. Bspr. Seier JuS 1979, 336 (338).
Aufbereitung der Argumente m.w.N bei Hillenkamp, BT, Problem Nr. 27; eingehend krit.: Haas, in: Momsen et al. (Hrsg.), Fragmentarisches Strafrecht, 2003, S. 176 ff, Mitsch, BT 2, S. 559 ff, Schnarr JR 1979, 314 ff; sehr extensiv dagegen Gössel, BT 2, § 15 Rn. 16 f, der auch das »Zusammensein« einbezieht; ähnlich Rengier, BT 1, § 10 Rn. 9 f.
SK-Sinn, 8. Aufl., § 252 Rn. 11; SSW-Kudlich § 252 Rn. 11; anders z.B. W/Hillenkamp Rn. 401 m.w.N.
Soll auf frischer Tat gegen eine Person Gewalt verübt werden, so setzt bereits die Vornahme der Nötigungshandlung das raumzeitliche Zusammentreffen von Opfer und Täter voraus.
Näher dazu Küper, Krey-FS, S. 313 (331 ff); in dieser Richtung auch LK-Vogel § 252 Rn. 28; Mitsch, BT 2, S, 559 ff; Schwarzer ZJS 2008, 265 (267 f).
Bezeichnend BGHSt 26, 95 (96); Fezer JZ 1975, 609 ff.
Küper, Krey-FS, S. 313 (333 f).