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2. Bernhard von Clairvaux

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In diesem Zusammenhang muß noch einmal von Bernhard von Clairvaux 2 die Rede sein, auf dessen Abweisung einer selbständigen Philosophie bereits hingewiesen wurde. Er ist, wenn er auch nicht, wie Eriugena, unter unmittelbarem neuplatonischen Einfluß steht, doch für die Geschichte der mystischen Erfahrung im Mittelalter von hoher Bedeutung. Er entwickelt Stufen des Aufstiegs zu Gott: die Betrachtung (consideratio) als „die Zuwendung des Geistes, der das Wahre erforscht“; sodann die Schau (contemplatio) als „ das wahre und gewisse Anschauen des Geistes … oder das unzweifelhafte Ergreifen des Wahren“ (Co II 2); schließlich die „Ekstase“, in der die Schau gipfelt (Co V 14): „das Hinausschreiten (excessum) des reinen Geistes in Gott“ (C 31, 6). Doch in alldem bleibt Bernhard auf der Ebene der Darstellung von Erfahrung. Er erhebt sich kaum zur Höhe philosophischer Reflexion oder metaphysischer Spekulation; so ist seine Mystik nicht im eigentlichen Sinne Philosophische Theologie.

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