Читать книгу Friedrich Melchior Grimm, ein Aufklärer aus Regensburg - Winfried Wolf - Страница 20
Frühe Beiträge der Correspondance littéraire aus den Jahren 1754 und 1755
ОглавлениеUm einen Eindruck von Lebendigkeit und Abwechslung der Beiträge zu bekommen, geben wir einen Querschnitt aus den Jahren 1754 und 1755 wieder. Seit einem Jahr ist Grimm nun hauptamtlich mit der Correspondance littéraire beschäftigt, er ist mit den Verhältnissen in Paris bestens vertraut, kennt die führenden Köpfe der Aufklärung persönlich und hat Zutritt zu allen wichtigen Salons der Seine-Metropole. An den Anfang unserer Auswahl von Beiträgen stellen wir einen Bericht über Condillacs Abhandlungen über die Empfindungen, das ist ein schöner Einstieg in die geistigen Auseinandersetzungen der Zeit. Es folgt ein Bericht über d’Alemberts Aufnahme in die Académie, dann wenden wir uns der Kunst des Meinungsstreits zu, gehen über zu Rousseaus Discours sur les Sciences et les Arts, folgen einigen Überlegungen Grimms zum Fortschrittsgedanken, verweilen bei einem Nachruf auf Montesquieu, betrachten sodann mit Grimm die Kolonnade des Louvre und befassen uns abschließend mit Grimms Anmerkungen zu Rousseaus Preisschrift über die Ungleichheit.
Die Abhandlungen über die Empfindungen
Kommen wir also zunächst auf den Abbé Condillac zu sprechen. Étienne Bonnot de Condillacs Reflexionen machten ihn zu einem der bedeutendsten Philosophen des 18. Jahrhunderts in Frankreich. Er trug die Kutte eines Abbé wie eine Maske, hinter der er mehr oder minder ungestört seine philosophischen Studien betreiben konnte. Er war schon in jungen Jahren ein nimmermüder Adept der Philosophie und mit der europäischen Geistes- und Kulturgeschichte vertraut. Er wusste also mit rationalistischen wie auch mit empirischen Positionen bestens umzugehen. Besonders hatte es ihm der Sensualismus von John Locke angetan, der konsequent einen von der Empirie dominierten Standpunkt bezogen und die menschliche Seele als Tabula rasa bezeichnet hatte. Condillac hat danach getrachtet Lockes Versuch über den menschlichen Verstand in seiner Abhandlung über die Empfindungen noch zu verbessern. Er wollte die Schwächen und Einseitigkeiten des Lockschen Ansatzes kompensieren und durch einen sensualistischen Entwurf des menschlichen Denk- und Erkenntnisvermögens überhöhen. Er wollte zeigen, dass alle seelisch-geistigen Phänomene aus der sinnlichen Erfahrung hervorgehen.
Grimm hat Condillacs Ansatz seinen Lesern in der Correspondance auf sehr anschauliche aber auch leicht ironisch wirkende Weise vorgestellt: „Um sicherer über Empfindungen, Fähigkeiten unserer Seele und ihre verschiedenen Regungen urteilen zu können, stellt sich Herr Abbé von Condillac eine Statue vor, von der er annimmt, sie ganz nach Gefallen beleben zu können ...386 Er verleiht der Statue zunächst Geruchssinn und bemerkt sehr treffend, uns gegenüber sei sie ganz Statue, sich selbst gegenüber aber Geruch der Blume, die man ihr reich t... Wenn unsere Statue nun aber auch ganz Geruch zu sein glaubt, so lässt uns Abbé von Condillac doch deutlich erkennen, wie sie, die sich an angenehmen Gerüchen ergötzt und unangenehme verabscheut, sehr schnell Gedächtnis, Phantasie, Urteil, Bedürfnis, Wünsche, Leidenschaften, Liebe, Hass, Hoffnung, Furcht usw. entwickelt. Und das ist noch nicht alles: sie wird auch Vorstellungen entwickeln, und zwar allgemeine und abstrakte, und unser Autor glaubt auch, er könne sie noch bis drei zählen lehren. Nachdem unser Philosoph all das sehr genau untersucht hat, fügt er zum Geruchssinn das Gehör hinzu, dann den Geschmack, danach den Gesichts-, schließlich den Tastsinn ...“
Grimm schließt seinen Beitrag mit Bemerkungen allgemeinerer Art und stellt kritische Fragen. „... es wird einem klar, dass wir alle Ideen den Sinnen verdanken. Ein Mensch, der eines Sinnes beraubt ist, hat folglich ein Fünftel Vorstellungen weniger usw. ... Ich weiß nicht, ob sich die Sorbonne damit abfinden wird; denn seit einiger Zeit hat sie sich für die angeborenen Ideen erklärt und pocht unumschränkt darauf. Daraus, dass wir Ideen nur den Sinnen verdanken und andererseits, strenggenommen, weder die Wirklichkeit der Wahrnehmungen beweisen noch die Existenz der Dinge der Außenwelt von dem unterscheiden können, was in den Eindrücken auf unsere Sinne trügerisch sein kann, ergeben sich Bedenken, die, scheint mir, Abbé von Condillac nicht hätte übersehen dürfen.“387 Grimm spricht mit seiner letzten Bemerkung das erkenntnistheoretische Problem des Solipsismus an, indem er der Frage nachgeht wie denn der Mensch sich und seine Welt überhaupt wahrnehmen kann. Mit dieser eher salopp hingeworfenen Bemerkung zeigt er sich durchaus als Kenner der Materie.
D’Alemberts Aufnahme in die Académie Francaise
Unser zweites konkretes Beispiel aus der Correspondance wurde von Grimm mit dem Datum vom 1.1.1755 versehen und berichtet den Lesern seines Periodikums von der Aufnahme d’Alemberts in die Académie Francaise. „Nachdem Herr d’Alembert ... auf den Platz des verstorbenen Bischofs von Vence berufen worden ist, hat er am Donnerstag, den 19. Dezember, seinen Sitz unter den Vierzig eingenommen und vor einer besonders glänzenden und äußerst zahlreichen Versammlung seine Rede gehalten. Herr Gresset antwortete als Präsident der Académie auf diese Rede; er langweilte sehr.“388
Wer nun erwartet hätte, dass Grimm auf die Verdienste von Jean-Baptiste le Rond d’Alembert, der einer der bedeutendsten Mathematiker und Physiker des 18. Jahrhunderts und Mitherausgeber der Encyclopédie war, eingeht, sah sich getäuscht. Grimm geht auf die in seinen Augen plan- und stillose Rede des neuen Mitglieds der Académie ein, seine wissenschaftlichen Arbeiten interessieren ihn hier wenig. „Ich finde, das Publikum hat im Allgemeinen recht, wenn es sagt, Herrn d’Alemberts Rede sei nicht gut und auch nicht mit der nötigen Sorgfalt geschrieben; noch weit mehr missfällt mir aber, dass sie nicht gut aufgebaut ist. Ich würde in ihr gern einen Plan, eine Leitvorstellung entdecken, die das Ganze von Anfang bis Ende beherrscht und ohne die nichts zusammenhält.“ Grimm hebt nun als Gegenbild lobend die Werke Voltaires hervor, die alle einem Plan, einer Leitvorstellung folgen und er fährt fort: „Man muss eine Leitvorstellung, einen Plan haben, welches Werk einem auch immer vorschwebt, dann wird man nicht in Verlegenheit kommen, den dafür passenden Ton zu finden.“ Eine Ausnahme bildet nach Grimms Auffassung Baron von Montesquieu: „Nur dem Verfasser des Geistes der Gesetze mag es vielleicht erlaubt sein, sich von dieser Regel frei zu machen; er entschädigt uns für den Mangel an Plan, den wir in seinem Werk bemerken können, durch lichtvolle Einfälle, die ihm jeden Augenblick wie von allein kommen.“ Statt trockene Regeln in seine Rede einzuflechten, hätte d’Alembert über Beredsamkeit beredt sprechen sollen. „Herr d’Alembert hatte eine schöne Gelegenheit“, so Grimm weiter, „seine Regeln in die Praxis umzusetzen, als er von dem Guten sprach, das die Philosophie der Menschheit bringt. Das wäre ein günstiger Zeitpunkt gewesen, zwei prächtige Bilder zu entwerfen: eins von dem Elend jener finsteren und barbarischen Zeiten, in denen Aberglaube und Dummheit den Menschen das Gesetz vorschreiben und den menschlichen Geist in Fesseln schlugen; ein zweites hätte uns alle die beglückenden Wirkungen des milden und freundlichen Lichtes vor Augen stellen müssen, das die Menschen in der letzten Zeit erleuchtet und ihres Daseins würdig macht; denn das verdanken wir der Philosophie allein, und es ist nicht nur falsch, wenn es heißt, die Religion habe den Menschen dieses Gute beschert, sondern es ist unklug von den Theologen, der Religion Wirkungen zuzuschreiben, die sie gar nicht hervorgebracht hat. Das Aufkommen der christlichen Religion ist, ich sage nicht: die Ursache, aber doch der Zeitpunkt des Verfalls der gesunden Philosophie; die Vernichtung der letzteren und die Fortschritte der ersteren gingen immer nebeneinander her, und der Augenblick, in dem sich der Glaube in ganz Europa festsetzte, ist zugleich derjenige, in dem die Barbarei unter seinen Völkern ihren Höhepunkt erreichte.“
Grimm fährt eine Weile in seinen Gedanken zur Rolle von Religion und Philosophie fort, hält dann aber ein, wir können uns bildlich vorstellen, wie er den Kopf schüttelt und sich laut fragt wie er sich nur hat fortreißen lassen. „Unmerklich habe ich mich in diese Gedankengänge treiben lassen, die, wir mir scheint, ein sehr schönes Thema für eine Akademierede abgeben würden. Ich hätte gewünscht, dieser Gedanke wäre Herrn d’Alembert gekommen; es wäre eines Philosophen würdig gewesen, vor den Augen eines aufgeklärten Publikums das strahlende Bild all der Wohltaten zu entfalten, die die Philosophie der Menschheit bereitet hat. ‚... Die Religion’, sagt Herr d’Alembert, ‚verdankt der Philosophie die Festigung ihrer Grundsätze.’ Hierin liegt die andere Übertreibung; ich glaube nicht, dass die Religion der Philosophie auch nur im geringsten etwas verdankt! Hüten wir uns davor, wie die Scharlatane zu viel zu behaupten; geben wir unserer Droge nicht, was sie nicht besitzt ...“389
D’Alembert war ein vielseitig gebildeter Mann, er hatte an der École de Droit Rechtswissenschaft studiert, war dann zur Medizin gewechselt und wandte sich dann endgültig der Mathematik und Physik zu. Sein mathematisches Hauptwerk waren seine „Opuscules mathématiques“ in neun Bänden. Er interessierte sich auch für Musik, veröffentlichte 1752 die „Éléments de la musique théorique et pratique“ und zwei Jahre später „Réflexions sur la musique en général et sur la musique francaise en particulier“. Für die Encyclopédie verfasste er 1570 signierte sowie rund 210 weitere unsignierte Beiträge, die überwiegend aus dem Umfeld der Naturwissenschaften stammten. Für den ersten Band der Encyclopédie schrieb er den „préliminaire“, eine Art „Manifest der Aufklärung“. Dass Grimm die Akademierede eines so bedeutenden Mannes wie ein Oberlehrer korrigierte, mag ein wenig befremden, man darf andererseits aber nicht vergessen, dass Stil und Literarität für die Aufklärer große Bedeutung hatten und Grimm im Falle d’Alemberts als journalistischer Kritiker auftrat, der selbst auch etwas zu sagen hatte, oder sagen wollte. Zu einer Aussprache mit d’Alembert ist es nach dessen Akademierede wahrscheinlich nicht gekommen und lesen konnte d’Alembert Grimms Corresspondance wohl auch nicht. Grimm konnte sich also auch Freunden gegenüber Freiheiten erlauben, die er sich von Angesicht zu Angesicht sicher nicht getraut hätte, auszusprechen.
Die Kunst des Meinungsstreits
Grimm war in den Pariser Salons ein gern gesehener Gast und er beherrschte die Regeln des Salons perfekt: hier muss man geistreich und zugleich witzig sein, galant auftreten, eine wohlfeile Rede führen und Positionen vertreten, die zum Widerspruch reizen ohne zu beleidigen. Wenn also Grimm die „Kunst des Meinungsstreits“ zum Thema eines Beitrages für die Correspondance macht, können wir davon ausgehen, dass er mit der Stimme eines Insiders spricht. „Die unbekannteste, am schlechtesten ausgeübte aller Künste ist die Kunst des Meinungsstreits. Nichts wäre der Begründung und dem Fortschritt der Wahrheit unter den Menschen dienlicher, als den Weg sachlicher Auseinandersetzung zu beschreiten und den ständigen, ehrlichen Wunsch zu hegen, das Wahre vom Falschen zu unterscheiden, das eine anzunehmen und das andere zu verwerfen, ohne dabei an die vermeintlichen Nachteile zu denken, die wir uns manchmal selbst zuzuziehen glauben, wenn wir die Wahrheit eingestehen, oder an die vergänglichen und flüchtigen Vorteile, die der Irrtum seinen Anhängern häufig zu verschaffen scheint. Der menschliche Geist, mag man ihn auch als noch so beschränkt annehmen, kann einfach nicht Feind der Wahrheit sein; nur seine Leidenschaften, seine Anmaßung zu denken, machen ihn blind und veranlassen ihn, gegen die Tochter des Himmels anzukämpfen. Sie verbirgt sich nie, nur der Mensch hüllt sich in dichte Wolken, damit das reine, freundliche Licht nicht bis zu ihm durchdringen kann. Das schwächste Auge, mag sein Blickfeld auch beschränkt sein, sieht die Dinge, die es gewahr wird, doch so, wie sie sind. Nur dank gewissen Kunstgriffen ist man dahin gelangt, die einen Dinge zu vergrößern, die anderen zu verkleinern und das Auge mit trügerischem Schein zu täuschen, der die Ordnung der Welt oder, wenn man will, die Ordnung der Wahrnehmungen durcheinanderbringt. Darin besteht die Geschichte der Wahrheit und des menschlichen Geistes. Seid redlich und ehrlich, und ihr werdet alles haben, was ihr braucht, um Jünger der Wahrheit zu werden. Ihr werdet sogar der einzige sein, der einigen Vorteil aus den eitlen Diskussionen der anderen zieht. Zunächst möchte man glauben, die berühmten Streitigkeiten der Philosophen, die häufigen Auseinandersetzungen der Schöngeister in unseren Zirkeln seien ein sicherer Weg, der ins Heiligtum der Wahrheit führt ... .“390
Der Text ist alles andere als eine Technikanleitung für Diskussionsteilnehmer. Mit pastoralem Ernst stellt Grimm das Ziel eines jeden Meinungsstreites heraus. Es geht einzig und allein um die Wahrheit. Die Diskussionsbedingungen sind Redlichkeit und Ehrlichkeit: „Seid redlich und ehrlich, und ihr werdet alles haben, was ihr braucht, um Jünger der Wahrheit zu werden.“ Grimm, der sich so geschmeidig in den Kreis der Schöngeister und Philosophen einfügen konnte, spottet der eitlen Diskussionen, die das Ziel verfehlen können, weil Anmaßung und vernebelnde Argumente den Durchgang zum Licht der Wahrheit versperren. Die Wahrheit wird von Grimm noch absolut gesetzt, für ihn gab es scheinbar noch keine vorläufige Wahrheit wie sie in der modernen Erkenntnistheorie als Zwischenstand wissenschaftlicher Bemühungen beschrieben wird. Der Salon war der Ort der feingedrechselten Redeweise, er war aber auch der Ort der leidenschaftlichen Debatte, denken wir an die Trennung der Sphären im Hause des Barons von Holbach. Und ein völlig freier, gar herrschaftsfreier Disput war wohl auch unter Freunden selten, die Unterschiede nach Macht und Einfluss konnten nicht einfach hinwegdiskutiert werden und mussten im Vorfeld schon für eine gewisse Unausgeglichenheit in der Argumentationskraft sorgen. Man darf allerdings nicht vergessen, dass Grimm in seiner Argumentation auch seine Erfahrungen der Gesprächskultur im Salon einbringen konnte.
Im Salon wurde auf einen ganz bestimmten Stil der Unterhaltung und der geistigen Auseinandersetzung geachtet. Toleranz trotz inhaltlicher Unterschiede der Meinungen,Vorurteilslosigkeit trotz abweichender weltanschaulicher Positionen, Galanterie trotz angestrebter Sachlichkeit und Höflichkeit trotz heftiger Divergenzen – das war der Stil in den Pariser Salons in den Jahrzehnten vor der französischen Revolution. Grimm wird als kühl kalkulierender, an der Sache orientierter Diskutant, manchmal etwas schroff wirkender Mann beschrieben, der sich aber auch gern, das war seine andere Seite, auf Kosten anderer amüsierte und ein Meister der Intrige war. Sein Appell an die Redlichkeit konnte sich also, wenn er denn ernst gemeint war, nur an eine Gesellschaft von Gleichgestellten richten. Dass er die gesellschaftlichen Unterschiede und die damit verbundenen Machtungleichgewichte in seiner Abhandlung unter den Tisch fallen ließ, kann man ihm aber schlecht zum Vorwurf machen, denn der Aufsteiger Grimm war ein Kind seiner Zeit. Modern wirkt Grimms Plädoyer für Sachlichkeit und vorurteilsfreie Beurteilung. Für die französischen Aufklärer war das Ziel der Erkenntnisfähigkeit die Vernunft und Vernunft sollte grundsätzlich den Gefühlen übergeordnet sein. Leidenschaften und Anmaßung jedenfalls sollten den Meinungsstreit auf keinen Fall dominieren. War das nicht auch eine kleine Kritik an seinem Freund Denis Diderot, dem Feuerkopf der Aufklärung?
Der Discours sur les Sciences et les Arts
Unser fünftes Beispiel ist der Dijoner Abhandlung Rousseaus gewidmet und stellt gewissermaßen eine erste Einschätzung des Diskurses „Le Rétablissement des sciences et des arts a-til contribué a épurer les moers?“391 von 1750 dar. Rousseau hatte in seinem „Discours sur les Sciences et les Arts“ eindeutig die gestellte Frage verneint. Für Rousseau lebte der Mensch allein im Naturzustand unabhängig und frei, in der auf Konventionen beruhenden Gesellschaft aber war er ein gefesselter Sklave: „Der Mensch ist frei geboren, und liegt überall in Ketten.“392 Rousseau hatte den Ansturm unzähliger Gegenschriften hinnehmen müssen, wobei Grimm aber stets auf seiner Seite stand. Im Lager der Philosophen erhoben sich aber bald ernsthafte Bedenken gegen Rousseaus These.
Grimm spricht Rousseau in der Correspondance vom 15. Februar 1754 seine Anerkennung aus, kommt dann aber schnell zu kritischen Fragen an den Autor. Zunächst aber geht Grimm auf die Gegenschriften ein, die seiner Meinung nach nicht allzu ernst genommen werden müssen. Hätte Rousseau stärkere Gegner gefunden, hätte er mit seiner Beredsamkeit nicht so leichtes Spiel gehabt. Als Leser der Correspondance muss man fast den Eindruck gewinnen, dass Grimm ein würdiger Gegner gewesen wäre. Er führt zwei Argumentationsstränge an, die Rousseau in die Enge getrieben hätten. Erstens verkennt Rousseau nach Grimms Meinung die Natur des Menschen und zweitens ist der Mensch kein Tier. Lassen wir aber auch hier Grimm selbst zu Wort kommen: „Herr Rousseau war also Sieger auf dem Schlachtfeld geblieben, nicht, wie ich glaube, weil er den besseren Standpunkt vertrat, sondern weil er keine gleichwertigen Gegner gefunden hatte [...] obwohl Herr Rousseau viel Bewundernswertes vorgebracht hat, kann man doch nicht sagen, dass die Logik seiner Überlegungen zwingend genug sei und auf hinreichendem Grunde ruhe, um uns zur Annahme seiner Gedankengänge zu bewegen, und ohne Zweifel bleibt zu bedauern, dass keiner unserer erstklassigen Philosophen daran gedacht hat, diese Frage zu behandeln, die doch in Wahrheit andere an Bedeutung übertrifft. Erst wenn man diese Frage soweit wie möglich vorantreibt, indem man die Logik dieses Gegenstandes und der damit zusammenhängenden Definitionen, wie die der Verderbnis der Sitten, der Tugend, des Lasters, eindeutig festlegt, erst wenn man diesen Weg eingeschlagen hätte, hätte man, so will mir scheinen, dem Bürger von Genf gehörig zugesetzt. Der Missbrauch der Wissenschaften und Künste hat ganz zweifellos auf Erden viel schlimme Übel erzeugt; wie aber sollte man diesem Missbrauch begegnen? Soll man den Menschen den Gebrauch der Dinge verbieten, die sie missbrauchen können? In diesem Falle müsste man ihnen alles verbieten, da sie ja mit allem Missbrauch treiben; man müsste aus ihnen also Tiere, ja seelenlose Wesen machen. Und wie sollte man ferner verfahren, um ein Volk daran zu hindern, sich den Wissenschaften und Künsten hinzugeben, was nach Herrn Rousseaus Lehre verdorben zu werden heißt? Man weiß doch, das hängt von tausend Umständen ab, und tausend Zufälle wirken dabei zusammen, die keine Macht ändern, keine Vorsicht fernhalten kann. So ist es unnütz, uns von einer Sache zu reden, die unumgänglich ist und die man geradezu eine Wesenseigenheit des Menschen nennen kann ... Es gibt noch eine zweite Art, Herrn Rousseaus Ansichten zu bekämpfen, die mit der ersten zusammenhängt und mir auch höchst philosophisch erscheint; sie besteht darin, ihm zu zeigen, dass er nicht weit genug zurückgegangen ist, nicht bis an die Quelle des Unglücks der Menschen. Als ich neulich wieder einmal die wunderbare Abhandlung über die Natur der Tiere las, die Herr von Buffon dem vierten Band seiner ‚Naturgeschichte’ vorangestellt hat, habe ich in Gedanken den Menschen auf vier Beinen in den Wald, geradewegs neben die Hasen versetzt; dann sah ich plötzlich ein Gewitter kommen, das der Schrecken noch schrecklicher erscheinen ließ. Der Donner grollte, die Blitze erfüllten die Lüfte mit entsetzlichem Licht und versetzten die beiden Tiere, die ich allein im Walde gelassen hatte, in Schrecken und Furcht. Indessen folgte ein ruhiges, mildes Wetter auf das Gewitter, es klärte sich auf, und die Sonne gab der Natur ihre ursprüngliche Schönheit und gewöhnliche Ruhe wieder. Da sah ich meinen Hasen, wie er, da er die Schrecknisse der Nacht schon wieder vergessen hatte, nur noch die Frische genoss, die das Gewitter über die Erde gebracht hatte und die von der Sonne nur noch strahlender gemacht wurde, während der Mensch betrübt, unruhig, versonnen und gar nicht an das Gute im Gegenwärtigen denkend, nur damit beschäftigt war, sich gegen die Übel zu feien, denen er während des eben vorübergegangenen Nachtgewitters ausgesetzt war. Das hat mir genügt; ich hatte genug wahrgenommen und war nun nicht mehr erstaunt zu sehen, wie sich dieser Mensch auf seine zwei Füße stellte, zu hören, wie er sprach, zu sehen, wie er Häuser baute, Wissenschaften und Künste entwickelte usw. ... Ganz offensichtlich hat also Herr Rousseau den Status des Menschen und des Tieres nicht auseinandergehalten: das Tier ist sich immer gleich und unveränderlich, der Mensch ist seiner Natur zufolge tausend guten oder üblen Veränderungen unterworfen, die auch keine Philosophie aufzuhalten imstande wäre ... .“ Grimm vertritt in diesem kulturkritischen Beitrag eine beachtenswerte und stilvolle Gegenposition; hätte er den Preis der Akademie von Dijon gewinnen können? Fast ein wenig schade, dass Grimms Einlassungen mit der Correspondance littéraire nur einem kleinen Publikum zugänglich waren und nicht den Raum der öffentlichen Debatte erreichten.
An diese Feststellung knüpft sich eine andere, nämlich die Feststellung, dass Grimm mit der Übernahme der geheimen Correspondance peu a peu aus dem Licht der öffentlichen Diskussion in den Schatten eines Hintergrundarbeiters tritt. Ganz im Gegensatz zu seiner Rolle im Buffonistenstreit, seinen literatur- und theaterkritischen Beiträgen für den Mercure de France, seinem Bemühen um Kulturvermittlung in Briefen und Zeitschriften ... arbeitet er nun im Geheimen an Berichten für eine auserlesene Leserschaft, deren einzelne Mitglieder oft nicht wussten, wer noch zum Kreis der Eingeweihten zählte. Das turbulente Leben im Kreis der Aufklärer, das lebhafte Treiben im Salon, das gemeinsame Musizieren und Theaterspielen, die Spaziergänge mit Freunden, das alles mag äußerlich gesehen noch eine Weile angedauert haben, die neue Aufgabe aber und die kommenden Verpflichtungen mussten früher oder später die Distanz zu den Freunden der ersten Stunde vergrößern.
Gibt es einen Fortschritt?
Als eigenständiger Denker zeigt sich Grimm auch in einem Beitrag zum Fortschrittsgedanken. Dieser Beitrag stellt gewissermaßen eine Fortsetzung der Auseinandersetzung mit Rousseaus Gedanken zum Fortschritt durch Wissenschaft dar. Grimm nähert sich der Position seines Freundes, um gleich darauf wieder Abstand zu gewinnen. Am Schluss bietet er eine Lösung an, die auch Rousseau gesehen hat. Erziehung kann helfen, das Schlimmste zu verhindern. Grimm hat keine Erziehungslehre entwickelt, wenngleich er später Vorschläge zur Jugenderziehung gemacht hat. Wir können aber annehmen, dass sich Grimms Vorstellungen von denen eines Rousseau merklich unterschieden hätten. Grimm gesteht Rousseau zu, dass die menschlichen Bestrebungen in Kunst und Wissenschaft den Menschen nicht immer zum Vorteil gerieten und zur Entfremdung von der Natur geführt haben und schreibt: „Wir denken erst dann daran, uns der Natur wieder zu nähern, wenn wir unserer Irrtümer durch viele unglückliche Erfahrungen innegeworden sind. Dann erröten wir über das Rohe in unseren Werken. Wir beklagen die Blindheit unseres Geistes und die Verirrungen unseres Herzens und verstehen kaum, wie das Gesetz der Natur, das doch so einfach und klar ist, von uns so lange verkannt und vernachlässigt werden konnte.“393 Diese Worte Grimms hätten Rousseau gefallen können und vielleicht wären auch die folgenden Gedankengänge für ihn eine versöhnliche Geste gewesen: „Diese Überlegungen, die die tägliche Erfahrung rechtfertigt und bestätigt, sollten uns doch veranlassen, an das einzige Heilmittel gegen so viel Übel zu denken: an eine aufgeklärte, eines vernünftigen Wesens würdige Bildung, die nach Vollkommenheit streben soll.“394 Grimm sieht also die Lösung der angesprochenen Probleme in der Erziehung der Jugend.
Katechismus für Kinder
In der Correspondance vom 15. Februar 1755 findet sich auch der Versuch eines Katechismus für Kinder. Seit dem Beginn der Neuzeit verstehen wir unter einem Katechismus ein Handbuch der Unterweisung in den Grundfragen des christlichen Glaubens. Was Grimm (oder war es Raynal?), der Sohn eines Pfarrers aus Regensburg, daraus gemacht hat, ist ein kleines Manifest der Aufklärung:
„Wie beglückend ist es zu leben, zu denken, zu fühlen! Ich will leben, um der Natur zu gehorchen, will denken, um die Wahrheit zu erkennen, will fühlen, um die Tugend zu lieben ..
Ich will das Gute tun; ich will das Böse lassen, weil es das Herz mit Abscheu und Bitternis erfüllt.
Morgens will ich mein Herz der Daseinsfreude und der Freude darüber öffnen, das Gute tun zu können; am Abend will ich mich dem Schlaf mit der Befriedigung hingeben, den Tag in Unschuld verbracht zu haben; am Tag darauf will ich danach streben, das Gute zu tun, das ich den Tag vorher nicht tun konnte ...“395
In Grimms (oder Raynals) Katechismus für Kinder kommt das Wort „Gott“ nicht vor, an seine Stelle ist die Herrlichkeit der Natur gerückt. „Meine Erholung sei es, die Ordnung und Herrlichkeit deiner Werke, o Natur, zu betrachten, um unaufhörlich etwas zu haben, das mich erfreut. Alles Belebte und Unbelebte gehorcht deinem Gesetz und findet in seinem Gehorsam sein Glück. Ich will mich deinem Willen unterwerfen, um ebenso glücklich zu sein.“
Zum Tod von Montesquieu
Am 10. Februar 1755 starb Charles de Seondat, Baron von Montesquieu, ein Mann, den Grimm häufig in den Salons angetroffen hatte. Der Schriftsteller, Philosoph und Staatstheoretiker der Aufklärung gilt uns heute als Wegbereiter und Mitbegründer der modernen Soziologie und Geschichtswissenschaft und beeinflusst noch immer aktuelle Debatten. Grimm beginnt seine Würdigung in der Correspondance mit einer tiefen Verbeugung und erinnert an einen großen Mann, dessen Bedeutung zu Lebzeiten nur wenige ermessen konnten: Montesquieu ist gestorben, „nachdem er der Menschheit mit seinen bewundernswürdigen Schriften und seinem rechtschaffenen und untadeligen Leben fünfundsechzig Jahre lang Ehre gemacht hat. Wenn es uns nicht viel angenehmer wäre, all unser Unrecht zu vergessen und die Augen vor den Übeln zu verschließen, die wir nicht heilen können, so würden wir zur Schande der Nation eingestehen, dass dieser große Mann, dem Frankreich erst noch alle glücklichen Auswirkungen der Umwälzung verdanken wird, die seine Werke in unseren Köpfen bewirkt haben, aus dem Leben schied, sozusagen ohne dass es die Öffentlichkeit bemerkt hat. Es gab kein Trauergeleit; Herr Diderot war der einzige, der sich eingefunden hatte. Es ehrt Ludwig XV., dass er dem sterbenden Weisen seine Wertschätzung dadurch bezeugte, dass er den Herzog von Nirvenais zu ihm schickte, sich nach seinem Befinden zu erkundigen. Wären wir aber wert, Zeitgenossen eines so großen Mannes zu heißen, so hätten wir alle von unseren eitlen, nichtigen Liebhabereien gelassen und über seinem Grabe geweint, und die trauernde Nation wäre für Europa das Vorbild einer Ehrerbietung gewesen, die ein aufgeklärtes, erkenntliches Volk dem Genie und der Tugend erweist.“396
Die Kollonaden des Louvre
Grimm beschäftigte sich als vielseitiger Kulturkritiker auch mit der Architektur. In den Kollonaden des Louvre neben der Kirche Saint-Germain l’Auxerrois sah er eins der schönsten Bauwerke der neueren Baukunst. Mit vielen anderen Bürgern bedauerte es Grimm sehr, dass der Louvre unvollendet geblieben war und die Kollonaden durch Häuser und Ruinen dem freien Blick entzogen waren. Die weitere Entwicklung ließ hoffen als auch fürchten: „Jetzt heißt es, es seien Befehle ergangen, den Louvre zu vollenden und die Kollonade freizulegen; um aber den guten Geschmack immer wieder mit Füßen zu treten, heißt es auch, die Dekoration der Wand hinter der Kollonade solle völlig verunstaltet werden. Es handelt sich um nichts weniger, als dass in die Nischen, die dort für Statuen vorgesehen sind, Fenster und in die Medaillons darüber Ochsenaugen eingelassen werden sollen. In diesem Falle wäre es allerdings besser, die Kollonade bliebe unseren Augen für immer verborgen. Ist es denkbar, dass jemand in einem so aufgeklärten Jahrhundert wie dem unseren den Plan fassen kann, das schönste Baudenkmal, das es in Frankreich gibt, zu verschandeln, einzig und allein, um Fenster und Dachluken anzubringen?“397 Grimms Beitrag wirkt sehr modern und erinnert an Auseinandersetzungen, die auch heute noch auf der Kulturseite der Süddeutschen Zeitung ausgetragen werden könnten.
Vom Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen
Jean-Jacques Rousseau ließ 1754 seinem ersten Diskurs von 1750 den „Discours sur l’inégalié“ folgen. Es ist wieder die Antwort auf eine Preisfrage der Académie de Dijon für den Prix de morale. Die Frage lautete: „Welches ist der Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen, und ist sie durch das natürliche Gesetz gerechtfertigt?“ Der mit einer Goldmedaille im Wert von dreißig Pistolen dotierte Preis ging dieses Mal nicht an Rousseau, sondern an den Abbé Talbert, dessen Abhandlung ganz auf der Linie der religiösen und politischen Autoritäten lag. In Rousseaus Antwort lag, wie nicht anders zu erwarten, eine Menge Sprengstoff. Er sah die Wurzel der Ungleichheit in der Bildung von Eigentum begründet: „Der erste, der ein Stück Land eingezäunt hatte und es sich einfallen ließ zu sagen: dies ist mein und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der wahre Gründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wie viel Not und Elend und wie viele Schrecken hätte derjenige dem Menschengeschlecht erspart, der die Pfähle herausgerissen oder den Graben zugeschüttet und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: ‚Hütet euch, auf diesen Betrüger zu hören; ihr seid verloren, wenn ihr vergeßt, daß die Früchte allen gehören und die Erde niemandem.“398
Für Grimm hat es den Anschein, als sei Rousseaus Abhandlung über die Ungleichheit nur eine Fortsetzung der vorangegangenen Preisschrift über die Wissenschaften. Grimm geht in der Correspondance auf die Anlage des Werkes ein: „Im ersten Teil seines Werkes versucht er uns richtige Vorstellungen vom Naturzustand zu geben; im zweiten überprüft er, durch welche Mittel, Überlegungen und Handlungen das Menschengeschlecht allmählich aus diesem Zustand heraustreten, sich zivilisieren und die verschiedenen gesitteten Gesellschaften bilden konnte, die seinen Charakter und seine Verfassung vollständig geändert zu haben scheinen. Mit gutem Grund wirft der Bürger von Genf allen Philosophen, die über dieses wichtige Thema nachgedacht haben, vor, sie hätten sich keine genaue Vorstellung vom Naturzustand gebildet, ihn stets mit dem zivilisierten Zustand verwechselt und fortgesetzt aus der Gesellschaft bezogene Gedanken auf den Naturzustand übertragen. Hobbes und Pufendorf sind vornehmlich so verfahren, und selbst die größten Geister waren nicht immer gegen solche Verwirrung und Verengung der Gedanken gefeit, die daran hindern, ins Heiligtum der Wahrheit vorzudringen und durch das Sichtbare hindurch das Unsichtbare zu ahnen. In Herrn Rousseaus Betrachtungen werden Sie viel Einsicht und Scharfsinn finden.“399 Grimm kann sich einer Kritik jedoch nicht ganz enthalten: „Er (Rousseau) konnte sich aber von den Fehlern nicht frei machen, die man ihm schon einmal vorgeworfen hat. Seine Art, die Dinge zu sehen, ist großartig, feinsinnig, durchaus neu und philosophisch, seine Logik aber nicht immer überzeugend, und die Schlussfolgerungen und Überlegungen, die er aus seinen Gedanken ableitet, gehen oft zu weit. Daher kommt es, dass stets ein Mangel an Folgerichtigkeit bestehen bleibt, der die Wahrheit verhüllt und unangenehm berührt, soviel Vergnügen ein so tief empfundenes Buch auch bereitet ... .“400
In der Juliausgabe der Correspondance littéraire präzisiert Grimm noch einmal seine Vorstellungen von der Natur des Menschen. Er grenzt sich von Rousseaus „homme naturel“ ab und stellt ihm als Gegenbild den Menschen als Mängelwesen, „l’être le plus imparfait“, gegenüber. Der Mensch ist von Natur aus das einzige Lebewesen, das sich nicht auf seine Instinkte verlassen kann. Was er dagegenstellen könne, sei sein Reflexionsvermögen, das widerum der permanenten existensbedrohenden Gefahr des Irrtums ausgeliefert sei. Der Mensch, sagt Grimm, ist das einzige Lebewesen, das dem Willen der Natur widerstehen könne, gleichzeitig aber sei das Vermögen, über sein Tun nachdenken zu können, auch das Instrument seines Unglücks geworden.401 Obwohl der Mensch nach Vervollkommnung strebe, werde er den Zustand der Vollkommenheit nie erreichen: „Die Vollendung der Arten ist eine Chimäre [...] es ist die Essenz eines Wesens, das zur Vervollkommnung fähig ist, nie vollkommen zu sein.“402
Die vorgestellten Auszüge aus Grimms Correspondance littéraire zeigen, dass er auch nach seinem „Propheten von Böhmischbroda“ schriftstellerische Qualitäten und gedankliche Kraft vorweisen konnte, schade, möchte man sagen, dass diese Fähigkeiten zunächst nur einem kleinen Kreis von Abonnenten vorbehalten blieben.