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Otto III.

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Die Regentschaft für den minderjährigen Otto III. übernahmen die Kaiserinnen Theophanu und Adelheid, jedoch war die Lage in Deutschland so schwierig, dass sie kaum in die Verhältnisse in Italien eingreifen konnten, wo Ottos Herrschaft indes prinzipiell unangefochten blieb. Als Otto III. 994 volljährig geworden war, begann er sofort eine intensive Italienpolitik; in den Jahren 996/997 (Kaiserkrönung am 21. Mai 996), 997/998 und 999–1002 hielt er sich südlich der Alpen auf. Gegenüber dem Papsttum nahm er eine stärkere Stellung ein als alle seine Vorgänger, da die Römer nicht nur seine Zustimmung zur Papstwahl einholten, sondern ihn geradezu um die Benennung eines Papstes baten. So setzte er im Mai 996 seinen Verwandten Brun (Gregor V.) ein und im April 999 den berühmtesten Gelehrten seiner Zeit, Gerbert von Aurillac (oder von Reims, Silvester II.). Das Ottonianum erneuerte er nicht, sondern er übertrug dem Papst als freie Schenkung acht Grafschaften in den Marken.

Die Aufenthalte in Italien waren Teil einer Herrschaftskonzeption, die in ideal gedachter Weise das (verchristlichte) Römische Reich und die Herrschaft Roms über den [33]Erdkreis erneuern sollte. Otto schlug daher in Rom seine Residenz auf und stattete seinen Hof mit antikisierend-byzantinischen Titeln aus. Es gelang auch, eine purpurgeborene Prinzessin aus Byzanz für ihn als Braut zu gewinnen. Von seinem Leben, das wie im Zeitraffer verlief, und von seiner Person müssen eine eigentümliche Faszination ausgegangen sein. Dieses Faszinosum versagte aber tragischerweise ausgerechnet in der Stadt, die im Zentrum seiner Konzeption stand: Ende 1000 brach in Rom eine Revolte gegen ihn aus, die ihn im Frühjahr zur Flucht aus der Ewigen Stadt zwang. Thietmar von Merseburg fasste diesen Widerspruch prägnant in die Worte: »Alle Gebiete, ob sie von Romanen oder Germanen bewohnt waren, unterwarfen sich getreulich seiner Herrschaft, mit einziger Ausnahme der Stadt Rom selbst, die er vor allen anderen geliebt und ihnen stets vorgezogen hatte.«

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