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[57]Die Normannen in Süditalien

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um 1000 Erstes Auftreten von Normannen in Süditalien.
1029 Grafschaft Aversa: erster Normannenstaat in Süditalien.
1047 Kaiser Heinrich III. belehnt Rainulf von Aversa und Wilhelm von Hauteville.
1053 Schlacht bei Civitate: Papst Leo IX. unterliegt den Normannen.
1059 Richard von Aversa und Robert Guiskard
(Apulien, Kalabrien, Sizilien) nehmen ihre Gebiete vom Papsttum zu Lehen.
1061–1088 Normannische Eroberung Siziliens.
1071 Bari normannisch: definitives Ende der byzantinischen Herrschaft in Italien.
1077 Salerno normannisch.
1112–1154 Roger II. (zunächst Graf von Sizilien).
1127 Roger II. erbt Apulien.
1130/1139 Königserhebungen Rogers II.
1131 Amalfi normannisch.
1136/37 Feldzug Lothars III. und des Papstes gegen Roger II.
1139 Neapel normannisch.
1154–1166 König Wilhelm I. (der Böse).
1166–1189 König Wilhelm II. (der Gute).
1186 Heirat Konstanzes mit Heinrich VI.
1190–1194 Tankred von Lecce.

Etwa um die Jahrtausendwende – der genaue Zeitpunkt ist wegen der legendenhaften Darstellungen nicht zu [58]ermitteln – trafen in Süditalien die ersten Normannen ein, wahrscheinlich Jerusalempilger, und nahmen als Söldner an den Auseinandersetzungen der langobardischen Fürsten von Benevent, Salerno und Capua untereinander und mit den byzantinischen Restgebieten teil. Ein selbständiges Herrschaftsgebiet erwarb als Erster Rainulf mit der Grafschaft Aversa. In für die Normannen typischer Weise strebte er eine Legalisierung seiner Herrschaft in Form einer Lehnsnahme an, wobei er ohne Skrupel mehrmals den Lehnsherrn wechselte: Er wurde zunächst 1029 Lehnsmann des Fürsten von Neapel, dann 1034 des Fürsten von Capua, schließlich 1037 des Fürsten von Salerno.

Wichtiger als die Grafen von Aversa (die später auch die Herrschaft über Capua erlangten) wurden die Söhne des Tankred von Hauteville, die im Laufe der Zeit in Süditalien eintrafen und an die Spitze der in Apulien operierenden Normannengruppen traten. Die normannischen Söldner unterstellten sich zunächst Fürst Waimar V. von Salerno, der zwölf ihrer Anführer mit (zum Teil noch byzantinischen) Gebieten belehnte, darunter Wilhelm Eisenarm und Drogo von Hauteville. Wilhelm, nach ihm Drogo, hatten offenbar zunächst nur die Rolle eines primus inter pares inne; Drogo konnte seine Position aber verbessern, als 1047 Kaiser Heinrich III. nach Süditalien kam und ihn sowie Rainulf von Capua-Aversa in die Lehnsabhängigkeit vom Reich übernahm. Die ursprüngliche Gleichberechtigung blieb aber in Erinnerung und führte in den nächsten hundert Jahren immer wieder zu Aufständen der Barone.

Das Papsttum stand den Normannen feindlich gegenüber. Leo IX. versuchte, gemeinsam mit Byzanz, militärisch gegen sie vorzugehen, unterlag aber 1053 in der [59]Schlacht von Civitate und geriet sogar in normannische Gefangenschaft. Den entscheidenden Schritt tat erst Nikolaus II.: 1059 wurden Richard von Capua-Aversa und Robert Guiskard (für Apulien und das noch zu erobernde Sizilien) Lehnsleute des Heiligen Stuhls, unter Ignorierung der Lehnsnahme von Heinrich III. (Da der Kaiser 1056 gestorben war, kann man argumentieren, dass die Lehnsbindung zum Reich erloschen war. Die deutschen Könige erkannten die päpstliche Belehnung jedoch nicht an.)

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