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Das Schisma von 1159

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Der zweite Italienzug des Kaisers sollte eigentlich der Wiederherstellung der Reichsrechte in Oberitalien gewidmet sein. Ihn überschattete aber ein kirchenpolitisches Ereignis von äußerster Tragweite: das Schisma von 1159.

Nach dem Tode Hadrians IV. gelang es den Kardinälen nicht, eine eindeutige Wahlentscheidung herbeizuführen. Vielmehr wurden in einer dramatischen Versammlung kurz nacheinander zwei Päpste gewählt und dem Volk zur Akklamation vorgestellt: Viktor IV. und Alexander III., wobei Viktor einen geringen zeitlichen Vorsprung hatte, während zu Alexanders Wählern mehr Kardinalbischöfe und überhaupt eine größere Zahl von Kardinälen gehörten.

In der Doppelwahl spiegelten sich zwei Parteien im Kardinalskollegium: eine eher konservativ eingestellte, zur Zusammenarbeit mit dem Kaiser bereite Gruppe (die [72]Wähler Viktors) und die Verfechter der Politik Hadrians IV., die seit dem Vertrag von Benevent kaiserfeindlich ausgerichtet war; Alexander war zuvor Kanzler Hadrians gewesen und hatte den berühmten Zwischenfall auf dem Hoftag von Besançon ausgelöst, als er das Kaisertum als päpstliches Lehen hinstellte.

In dieser Situation sah die gültige Papstwahlordnung von 1059 kein Instrument zur Konfliktlösung vor: Als Erstwähler waren zwar die Kardinalbischöfe festgesetzt, aber es war keine erforderliche Mehrheit der Stimmen definiert. Die Rechte des Kaisers waren damals im sogenannten Königsparagraphen gewahrt worden, jedoch hatte schon beim Schisma von 1130 die Stellungnahme aller europäischer Staaten, insbesondere Frankreichs, den Ausschlag gegeben, und nicht mehr allein diejenige des deutschen Königs bzw. des Kaisers. Barbarossas Versuch, auf einer Synode in Pavia im Alleingang eine Entscheidung herbeizuführen, musste deshalb erfolglos bleiben: Alexander III. und seine Anhänger erschienen gar nicht erst – mit der Begründung, der Papst könne von niemandem gerichtet werden, womit sie freilich ihrerseits die Entscheidung zu präjudizieren versuchten. Das Votum der Synode zugunsten Viktors galt deshalb nur für den Machtbereich des Kaisers (und selbst dort nicht uneingeschränkt), während Alexander vor allem von Frankreich unterstützt wurde.

Das Schisma zog sich bis 1177 hin. Auf Viktor folgten, vom Kaiser aber nur noch halbherzig unterstützt, 1164 Paschalis III. und 1168 Calixt (III.). Die hauptsächliche politische Bedeutung des Schismas lag aber darin, dass Alexander in den lombardischen Städten, die gegen die Machtansprüche des Kaisers kämpften, natürliche Verbündete fand, [73]so dass sich die beiden Konflikte miteinander verbanden und auch nur gemeinsam gelöst werden konnten.

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