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[82]Die Jugend Friedrichs II. in Palermo

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Friedrich II. wurde am 26. Dezember 1194 in Jesi in den Marken geboren, während sein Vater Heinrich VI. in Palermo die sizilische Königskrone empfing. Im Dezember 1196 erfolgte seine Wahl zum deutschen König; die vorgesehene Krönung in Aachen kam aber nicht mehr zustande, da Heinrich VI. 1197 starb. Deshalb wurde Friedrich nicht nach Deutschland, sondern nach Sizilien gebracht und 1198 in Palermo zum sizilischen König gekrönt.

Er stand zunächst unter der Vormundschaft seiner Mutter, der Kaiserin(witwe) Konstanze, die, anders als Heinrich VI., die Lehenshoheit des Papstes anerkannte und die Zugeständnisse König Tankreds erneuerte. Nach dem Tode der Kaiserin Ende 1198 war der Papst formal Friedrichs Vormund und versuchte durch Legaten seine und des Kindes Rechte zu wahren. Die tatsächliche Regierung (in einer immer instabiler werdenden Lage) übte das sogenannte Familiarenkolleg unter der Leitung des Kanzlers Bischof Walter von Palearia aus. Jedoch waren eine ganze Reihe der deutschen Vasallen Heinrichs VI. im Lande geblieben. In einer Art Staatsstreich entmachtete Markward von Anweiler im November 1201 den Kanzler, in ähnlicher Weise gefolgt von Wilhelm Capparone, dann von Diepold von Schweinspeunt, ehe Anfang 1207 wieder die kirchliche Partei unter Walter von Palearia die Oberhand gewann.

Wie es Friedrich II. in dieser Zeit erging, ist weitgehend unbekannt. Dass er mit den Palermitaner Gassenjungen durch die Straßen der Stadt gezogen sei, ist unwahrscheinlich, bildete er doch ein wichtiges Faustpfand für die jeweiligen Machthaber; schon eher zutreffen dürfte die [83]Nachricht, dass die Lebensmittelversorgung des Hofes häufig von der Hilfsbereitschaft der Bürger abhing. Wo und von wem Friedrich seine später so berühmte Bildung empfing, ist völlig ungewiss. Auf päpstliche Bemühungen ging die 1208 geschlossene Ehe mit Konstanze von Aragón zurück, die, als Witwe König Emmerichs von Ungarn, über erhebliche politische Erfahrung verfügte und auch menschlichen Einfluss auf Friedrich erlangte.

Als Friedrich nach seiner Volljährigkeit am 26. Dezember 1208 selbst zu regieren begann, sah er sich sofort Aufständen gegenüber. Die schwerste Bedrohung seiner Herrschaft bildete aber der Versuch Kaiser Ottos IV., ihn zu entthronen. In diese Situation fiel die zweite Wahl Friedrichs zum deutschen König im September 1211, die Otto zum Rückzug nach Deutschland veranlasste.

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