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Barbarossas Italienzüge
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1. Zug | 1154–1155 | Kaiserkrönung | Scholarenprivileg |
2. Zug | 1158–1162 | Zerstörung Mailands | Reichstag von Roncaglia, Schisma und Synode von Pavia |
3. Zug | 1163–1164 | Bekämpfung der Lombarden | |
4. Zug | 1166–1167 | Katastrophe vor Rom | |
5. Zug | 1174–1178 | Friede von Venedig | Vorfriede von Montebello, Begegnung mit Heinrich dem Löwen in Chiavenna, Schlacht von Legnano, Friede von Konstanz |
6. Zug | 1184–1186 | Heirat Heinrichs VI. |
[70]Barbarossas erster Italienzug diente vorrangig der Kaiserkrönung. Vorbereitend wurden im Konstanzer Vertrag von 1153 die Positionen zwischen König und Papst abgesteckt: Der König sagte dem Papst Hilfe gegen die Römer zu; der Papst versprach im Gegenzug die Kaiserkrönung und die Wahrung des honor imperii, d. h. der ideellen und materiellen Rechte des Reiches. Gegen Griechen und Normannen wollten sie gemeinsam vorgehen und keine separaten Verträge schließen. Auf dem Weg zur Kaiserkrönung erließ Barbarossa 1155 das berühmte Scholarenprivileg, das als Authentica »Habita« dem justinianischen Corpus Iuris Civilis angefügt wurde. Dieses Privileg zugunsten derjenigen, die »aus Liebe zur Wissenschaft heimatlos geworden sind«, unterstellte die Studenten einer eigenen Gerichtsbarkeit und schützte sie so vor bestimmten Repressalien.
Bei seiner Ankunft in Rom sah sich Barbarossa der Forderung der Römer ausgesetzt, die Kaiserkrone von ihnen entgegenzunehmen, was er gemäß den Vereinbarungen mit dem Papst strikt ablehnte. Die Krönungszeremonie wurde deshalb statt am Sonntag schon am Samstag (18. Juni 1155) durchgeführt; unmittelbar danach kam es zu einem [71]Aufstand der Römer, der blutig niedergeschlagen wurde, wobei sich u. a. Heinrich der Löwe hervortat. Nach der Krönung brachen die Konflikte mit der Kurie wieder auf, da der Kaiser den vorgesehenen Zug gegen die Normannen nicht sofort antreten konnte: Die Reichsfürsten, die zwar zur Romfahrt, nicht aber zu weiteren kriegerischen Unternehmungen lehnsrechtlich verpflichtet waren, zwangen ihn zur Rückkehr nach Deutschland. Daraufhin versuchte der Papst zunächst, allein gegen die Normannen vorzugehen, musste dann aber nach der Niederlage bei Brindisi im Vertrag von Benevent die Fronten wechseln und so gegenüber Barbarossa vertragsbrüchig werden.