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Innozenz III.

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Sofort nach dem Tode Kaiser Heinrichs VI. begann Papst Cölestin III. mit der »Rekuperation« des vom Kaiser besetzten Kirchenstaates. Der greise Papst starb aber schon 1198. Aus der Neuwahl ging Lothar von Segni als Papst Innozenz III. hervor; er gilt als der bedeutendste mittelalterliche Papst.

Lothar wurde um 1160/61 in Gavignano bei Segni geboren, war also zum Zeitpunkt seiner Wahl erst 37 oder 38 Jahre alt, was zunächst zum Widerstand gegen seine Erhebung geführt hatte. Väterlicherseits entstammte er dem lokalen Grafengeschlecht, mütterlicherseits dem römischen Stadtadel. In Rom aufgewachsen und ausgebildet, studierte er an den Universitäten von Paris und kurzfristig auch in Bologna. Papst Clemens III. (1187–91) förderte ihn und erhob ihn im September 1189 zum Kardinal. Unter Cölestin III. (1191–98) diente er in juristischen Funktionen an der Kurie und war gleichzeitig schriftstellerisch tätig.


Kirchenstaat gemäß Ottonianum und unter Innozenz III.

(Senkrechte Schraffur: Innozenz III.; waagrechte Schraffur: Pippinische Schenkung)

[79]Als Papst sah sich Innozenz zunächst einer Revolte der Römer ausgesetzt, konnte dann aber die Rekuperation des Kirchenstaates fortsetzen, den er durch die Zusagen der konkurrierenden deutschen Könige auf eine neue juristische Grundlage stellte. Dieser »neue« Kirchenstaat, in dem Innozenz eine straffe Provinzialverwaltung einrichtete, stimmte nicht ganz mit den Gebieten überein, die die Päpste aus der Pippinischen Schenkung beanspruchten.

Neben seiner Einmischung in den deutschen Thronstreit nach der Doppelwahl von 1198 fallen in Innozenz’ Pontifikat der vierte Kreuzzug und der Albigenserkreuzzug. Ersterer wurde von Venedig nach Konstantinopel umgelenkt und führte zur Entstehung des venezianischen Kolonialreiches im östlichen Mittelmeer, Letzterer erlaubte es dem französischen König, in Südfrankreich Fuß zu fassen, und schuf so langfristig die Voraussetzungen für die französische Herrschaft über Süditalien von 1266 an. Wichtigste religiöse Ereignisse in der Regierungszeit des Papstes waren die Bestätigung des Franziskanerordens sowie das vierte Laterankonzil im November 1215.

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