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[23]Islamische Eroberung Siziliens

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Das 9. Jahrhundert bereicherte die Geschichte Italiens durch eine weitere Komponente: die islamische Herrschaft auf Sizilien und die islamischen Eroberungsversuche auf dem Festland und auf Sardinien und Korsika.

Erste sarazenische Razzien gegen Sizilien werden schon für die Jahre 652 und 677 gemeldet, dann in dichter Folge für 700, 704, 705, 720, 728, 729, 730, 732, 733, 740, 752, schließlich für 819/820. Die Eroberung der Insel wurde, ähnlich wie ein Jahrhundert zuvor in Spanien, durch interne Konflikte begünstigt: Als der byzantinische Admiral Euphemios wegen eigenmächtiger Handlungen abgesetzt werden sollte, versuchte er dem durch eine Rebellion zuvorzukommen, indem er sich selbst zum Kaiser aufwarf. Er fand aber auf Sizilien nicht die erhoffte Unterstützung, musste nach Afrika fliehen und glaubte nun, mit sarazenischer Hilfe seine Ambitionen befriedigen zu können. 827 wurde der arabische Kriegszug beschlossen; am 17. Juni landete das Heer bei Mazara auf Sizilien. Dann aber blieb das Unternehmen zunächst stecken. Euphemios – ohnehin nur willkommener Anlass für einen Kriegszug, der auch ohne ihn ›fällig‹ gewesen wäre – spielte keine Rolle mehr und wurde 828 ermordet.

In der Folgezeit wurde Sizilien zum Anziehungspunkt für Glücksritter aus allen Teilen der islamischen Welt, die zu Hause keine Entfaltungsmöglichkeiten fanden. Hingegen erhielten die christlichen Verteidiger, vor allem bedingt durch die bürgerkriegsähnlichen Zustände in Süditalien, nur wenig Unterstützung. Dennoch zog sich die Eroberung der Insel das gesamte 9. Jahrhundert hin: Im Herbst 831 fiel [24]Palermo, 843 Messina, 857 Cefalù, 859 Enna, 869/870 die Insel Malta, schließlich 878 Syrakus, während Taormina und Catania noch bis 902 byzantinisch blieben.

Parallel dazu erfolgten Raubzüge gegen Sardinien und Korsika und entlang der gesamten Küste des italienischen Festlandes. An einigen Stellen, so am Garigliano und in Bari, konnten sich die Eindringlinge festsetzen, und es gelang oft erst nach Jahren, sie wieder zu vertreiben. Am spektakulärsten war die Plünderung der Peterskirche in Rom im Jahre 846; dies gab den Anlass zum Bau der in Resten heute noch erhaltenen Mauer um die Leostadt.

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