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2.2 Die Kehrseite der göttlichen Hilfe

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Es gibt einen Aspekt in unserer Beziehung zum Heiligen Geist, der leicht übersehen werden kann, weil er einfach banal erscheint. Aber er ist es keineswegs, wie die Seelsorge und die breite Erfahrung mit Gläubigen beweist, die den Heiligen Geist erfahren wollen:

Wer den Heiligen Geist, den Helfer, einlädt, muss wirklich davon überzeugt sein, dass er Hilfe braucht, und er muss seine eigene Hilfsbedürftigkeit oder gar Hilflosigkeit wahrnehmen. Der Heilige Geist achtet auf die Feinheiten und sucht, wenn er eingeladen wird, nach diesem ehrlichen Motiv und dem Mandat, kommen zu dürfen. Wer in der Tiefe seines Herzens nicht seine Not anerkennt und den dringenden Bedarf erlebt, die übernatürliche Hilfe des Heiligen Geistes zu bekommen, oder wer zwar die richtigen Worte ausspricht, aber letztlich nicht völlig von der Notwendigkeit seiner Abhängigkeit überzeugt ist, erlebt den Heiligen Geist nicht!

Das war die große Überraschung in den Gemeinden Gottes, die sich dem Heiligen Geist geöffnet haben. Manch einer ging tatsächlich leer aus, obwohl er dieselben Worte gebraucht hatte wie sein Bruder oder seine Schwester, seine Gebete genauso dringlich erschienen wie die Gebete derer, die den Heiligen Geist stark erlebt haben. Das ist eine erstaunliche Tatsache, dass der eine den Heiligen Geist empfängt und der andere nicht, wiewohl er ihn auch begehrt.

Der Heilige Geist sieht wirklich in das Innere und erkennt, ob jemand in seinem Gebet sein Herz vor ihm auskehrt und in der Mitte seiner Person sein Elend und seine Hilfsbedürftigkeit einsieht und dazu steht. Der Heilige Geist hilft den Demütigen, und der Demütige ist der, der zur Wahrheit steht und genau weiß, dass er den Heiligen Geist braucht.

Hätte ich diese Sätze vor zwei Jahren formuliert, hätte das nach theologischer Spitzfindigkeit ausgesehen, die zwar formal Richtiges zum Ausdruck gebracht hätte, aber ansonsten niemandem wichtig erschienen wäre. Heute wissen wir, dass es von extremer Bedeutung ist, in seinem Begehren und Verlangen sowie im Erklären seiner Hilfsbedürftigkeit wirklich ehrlich zu sein. Ohne Übertreibung kann ich sagen, dass ich mit Hunderten von Christen gesprochen und gebetet habe, die, was die Wahl ihrer Worte und die Dringlichkeit ihrer Gebete anbelangt, alles richtig gemacht haben, und doch nicht empfangen haben. Der Unterschied liegt immer darin, ob jemand im tiefsten Herzen ein Verständnis davon bekommt, was es heißt, Hilfe zu empfangen, nämlich seine eigene Vortrefflichkeit und Leistungsfähigkeit als nicht ausreichend zu durchschauen und sich echt auf den Weg zur Abhängigkeit vom Herrn zu machen.

Dieser Gesichtspunkt ist praktisch so wichtig, dass ich ihm ein Extrakapitel einräumen werde, weil es einen schreienden Bedarf nach seelsorgerischer Hilfe gibt, möglichst vielen den Weg zum Heiligen Geist zu ermöglichen.

Die Einzigartige Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist

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