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5.1 Gott hat uns den Geist der Kraft, der Liebe und der Disziplin gegeben

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Wir haben bereits kennengelernt, dass der Heilige Geist ein Geist der Liebe ist. Indem wir diese Liebe auf dem genannten Glaubensweg übernehmen, können wir uns erfolgreich gegen die Furcht stellen, denn Gottes Wort sagt uns in 1. Johannes 4,18, dass die völlige Liebe die Furcht austreibt. Diese Formulierung legt ebenfalls nahe, dass die Schrift wirklich davon ausgeht, dass hinter der Furcht ein Geist der Furcht steht. Wenn Liebe Furcht austreibt, dann müssen wir unwillkürlich an die Wortwahl denken, die Jesus gebraucht, wenn er von seiner Autorität über die finsteren Mächte spricht. Er hat durch den Heiligen Geist (den Finger Gottes, Lukas 11,19) die bösen Geister ausgetrieben, was uns ebenfalls aufgetragen ist zu tun.

Die Furcht ist nicht nur ein irgendwie gearteter Innenzustand. Die Innenbefindlichkeit der Angst und der Einschüchterung als Folge der Wahrnehmung einer Bedrohung, die größer ist als unser Schutz, ist vielmehr die direkte Auswirkung einer dämonischen Kraft. Das heißt natürlich nicht, dass diese in jedem Fall in uns sein muss. Es ist ja schon belästigend genug, wenn wir überhaupt von diesem Geist bedrängt werden, und sei es auch nur in seinen atmosphärischen Bedrohungen, die von außen auf uns einwirken.

Liebe ist ein hervorragender Schutz, einer der schönsten und verlässlichsten überhaupt. Wir sollen umfassend geschützt werden. Freude ist ein weiterer Schutz. Das Wort sagt, dass die Freude am Herrn unsere Festung sei (Nehemia 8,10). Auch seine Wahrheit, das heißt, die Kenntnis von allem, was er ist, was er getan hat, wozu er uns gemacht hat und was der Teufel nicht mehr ist, stellt einen hervorragenden Schutz dar.

Psalm 91,4

Mit seinen Schwingen deckt er dich, und du findest Zuflucht unter seinen Flügeln, Schild und Schutzwehr ist seine Treue.

Die Hoffnung ist ein Schutz für unsere Gedankenwelt und auch für das richtige Funktionieren der formalen Denktätigkeit (1. Thessalonicher 5,8); und dann werden in Epheser 6 noch der Schild des Glaubens, der Panzer der Gerechtigkeit und die Willigkeit, überhaupt das Evangelium voranzubringen, als unsere Schutzkleidung und Ausrüstung genannt.

Der Heilige Geist bewahrt uns vor Furcht, die immer einen mangelnden Schutz signalisiert. Er tut das einerseits durch die angebotene Liebe und andererseits durch die Vermittlung seiner Kraft und seiner Besonnenheit bzw. Disziplin. Dieser Schutz wird durch unsere Glaubensbekundungen gegenüber dem Heiligen Geist wirksam. Dadurch bekommt er Zutritt zu den inneren Zentren unserer Person.

In Epheser 3,16 wird uns gesagt, dass wir an unserem inneren Menschen durch den Heiligen Geist stark werden. Er will uns ständig aufbauen, er will uns Stabilität geben, er sorgt für gesundes Reagieren und für eine dicke geistliche und seelische Haut gegenüber äußeren Einflüssen und Attacken. Er bewirkt das alles, indem er allerdings das Wort Gottes kräftig benutzt, wie er überhaupt immer mit dem Wort zusammenarbeitet. Die Betonung aber liegt darauf, dass er das Entscheidende tut. Wir sollen uns nicht selbst schützen, sondern uns vom Heiligen Geist schützen lassen, der dazu das Wort Gottes gebraucht, aber auf unsere Glaubenssignale angewiesen ist.

Schließlich stellt sich der Heilige Geist noch als ein Geist der Zucht oder auch Besonnenheit dar. Dieser Begriff, der im Griechischen sophronismos heißt, kommt im Neuen Testament nur hier vor. Er hat ein interessantes, breites Bedeutungsspektrum. Zum einen meint er verständig, klug und nüchtern machen, dann auch mahnen und bessern, schließlich Besonnenheit und Mäßigung sowie Ehrbarkeit und Zucht im Sinne von Disziplin. Dieser umfassende Katalog von Eigenschaften und Aufgaben beschreibt, in welcher Weise der Heilige Geist uns helfen will, wenn wir ihn in dieser Qualität bewusst ansprechen und einladen.

Das ist also die andere Seite seiner Wirksamkeit. Er ist nicht nur kräftig, dynamisch und voller urwüchsiger Freude, er führt uns auch zum klugen, verständigen und besonnenen Reagieren, sodass wir auf neue Situationen nicht hektisch, panisch und überemotional oder affektgeladen reagieren. Die Besonnenheit, die er vermittelt, regt uns dazu an, immer wieder zurückzukehren zu den Quellen des Wortes und zu ihm selbst, sodass wir uns innerlich eingeladen fühlen, erneut die Hilfen in Anspruch zu nehmen. Das ist weise und eine Art innere Garantie, dass wir uns nicht von unseren Quellen ablösen. Der Geist der Disziplin sorgt dafür, wenn wir ihn immer wieder einladen, dass wir auch tatsächlich jeweils erneut mit unseren Anliegen und Beschwerden zu ihm zurückkehren und von ihm Hilfe holen, statt uns selbst mit den Aufgaben zu belasten, um daran zugrunde zu gehen oder zumindest in der Erschöpfung zu landen.

Der Geist der Disziplin ist in einer sanften Weise wirksam, die nichts zu tun hat mit preußischer Disziplin und eiserner Pflichterfüllung und all der Starre, die mit diesem gesetzlichen Verhalten verbunden ist. Es ist so wichtig, dass wir Treue und Besonnenheit empfangen als ein Geschenk, das der Heilige Geist uns gibt. Es ist letztlich darauf gerichtet, dass wir immer wieder neu seine Hilfe einholen, statt das Opfer üblicher Pflichtorientierung zu werden. Die Pflichtmenschen sind nämlich, was auch die Erfahrung der letzten achtzehn Monate deutlich bewiesen hat, nicht imstande, den Heiligen Geist zu empfangen!

Wir brauchen mithin ein neues Verständnis und eine völlig neue Art von Disziplin und Besonnenheit, die nicht die Elemente von Pflicht und Selbstgerechtigkeit enthalten (hinter denen in versteckter Form Selbstverherrlichung steht), sondern die uns als Gnadengeschenke gegeben werden. Disziplin aus Gnade, das ist ein völlig neues Paar, aber es ist dringend erforderlich.

Die Einzigartige Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist

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