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3.6 Die fünf Dimensionen missionarischer Jugendarbeit als Analyseinstrument

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In diesem Handbuch vereinen wir unterschiedliche Perspektiven auf die missionarische Jugendarbeit in Deutschland. Innerhalb dieser Vielfalt ist den spezifischen Angeboten und Konzepten gemein, dass sie sich anhand des oben vorgestellten mehrdimensionalen Ansatzes verorten lassen. Unschärfen lassen sich gewiss nicht vermeiden und je nach Angebot vor Ort fällt die eine oder andere Dimension mehr oder weniger ins Gewicht. Dennoch vermag dieser multiperspektivische Ansatz missionarischer Jugendarbeit, die verschiedenen Arbeitsformen und Angebote der Praxis13 anhand der jeweiligen Dimensionen zu analysieren, um im Sinne einer Standortbestimmung für sich zu überprüfen, welche der genannten Dimensionen nicht oder nur marginal erfasst werden. Am Beispiel einer missionarischen Freizeitarbeit ließe sich diese Analyse idealtypisch und bei allen Unterschiedlichkeiten in der Praxis wie folgt in einem Netzdiagramm darstellen (vgl. Abbildung 2).

Abbildung 2: Analyse zur missionarischen Freizeitarbeit


Quelle: Eigene Darstellung

 martyria: Innerhalb einer missionarischen Freizeitarbeit ist der Anteil der verkündigenden Elemente in Andachten, Bibelarbeiten, Predigten oder dem gemeinsamen Bibellesen vergleichsweise hoch. Meist begleiten biblische Erzählungen oder Leitfiguren thematisch-inhaltlich das Freizeitgeschehen.

 koinonia: Das Erleben einer intensiven, teils herausfordernden, Gemeinschaft in Freizeiten ist kennzeichnend für dieses Angebot missionarischer Jugendarbeit. Dementsprechend wird die Freizeit für viele Teilnehmende und Jugendgruppen als das „Highlight des Jahres“ empfunden.

 leiturgia: Das Feiern von Festen, Ritualen und Gottesdiensten, der gemeinsame Lobpreis, die Gebetsgemeinschaft oder die Feier des Abendmahls stellen neben kulturellen Angeboten den besonderen Wert von Angeboten dar, die Räume für spirituelle Erfahrungen innerhalb der missionarischen Jugendarbeit eröffnen.

 diakonia: Die diakonische Dimension ist innerhalb der Freizeitarbeit häufig – wenngleich dies von Freizeit zu Freizeit unterschiedlich sein mag – nur marginal ausgeprägt. Diakonisches Handeln kann am ehesten noch in der Ermöglichung von kostengünstigen oder -freien Teilnahmemöglichkeiten für ökonomisch benachteiligte Jugendliche oder in spezifischen, im Programm verankerten Aktionen der Freizeitgruppe am jeweiligen Freizeitort gesehen werden.

 paideia: Die Bildungsdimension bezieht sich innerhalb der missionarischen Freizeitarbeit im Wesentlichen auf das informelle Lernen im Miteinander und geschieht sozusagen „nebenbei“. Dabei bieten die kulturellen, sozialen, sportlichen, technischen und verkündigenden Programmangebote vielfältige Möglichkeiten des informellen Bildungserwerbs.

Handbuch missionarische Jugendarbeit

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