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4.1 Die Begegnung mit Christus

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Erstens: Die Sendung der Glaubenden gründet sich auf eine persönliche Begegnung mit dem auferstandenen Christus. Alle untersuchten Texte nehmen ganz deutlich eine nachösterliche Perspektive ein, das heißt: Sie sind getragen vom Glauben an die Auferstehung Jesu (vgl. Kasting 1969: 81). Ganz ausdrücklich ist es der Auferstandene, der Menschen in die Pflicht nimmt und sie beauftragt (vgl. Hahn 1965: 147; Hengel 1971: 33; Stuhlmacher 1981: 132). Mit anderen Worten: Nur, wer Christus kennt, kann auch von ihm gesandt, beauftragt werden. Die Gesandten sind also dem auferstandenen Christus begegnet und wissen daher: Dieser ist der von Gott autorisierte Sohn und Retter. Indem sie anschaulich von der Auferstehung und Sendung erzählen, beziehen die neutestamentlichen Texte ihre Leserschaft mit in das Geschehen ein. Die Erfahrung der Personen, von denen die biblischen Autoren schreiben, kann so zur eigenen Erfahrung der Leserinnen und Leser werden. Leben als Christ bedeutet, an den auferstandenen Christus zu glauben. Es bedeutet aber gleichzeitig auch, von ihm gesandt zu sein. Wer das griechische Wort apóstolos als „Apostel“ im Sinne einer Amtsbezeichnung interpretiert (wie Kasting 1969: 71; Wucherpfennig 2003: 434), wird sich selbstredend davor hüten, vorschnell alle Glaubenden zu Aposteln zu erklären. Dass etwa Paulus und Lukas den Apostel als Träger eines herausgehobenen Amtes kennen, kann sicher nicht bestritten werden (vgl. Reinbold 2000: 32). Allerdings lassen die Begriffe apóstolos und apostéllô, die in den untersuchten Stellen vorkommen, sich auch unspezifischer als „Gesandter“ und „senden“ übersetzen. Dem entsprechend dürfen sich auch die Leserinnen und Leser der Texte zum Kreis derjenigen zählen, die der auferstandene Christus beauftragt.

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