Читать книгу Privatdetektiv Tony Cantrell Sammelband #4 - Fünf Krimis in einem Band - A. F. Morland - Страница 34

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Cantrell begab sich auf dem schnellsten Weg zu Lieutenant Harry Rollins, seinem langjährigen Freund.

Der blonde Mann telefonierte gerade mit seiner Frau, als Cantrell das Büro betrat.

„Was soll ich denn tun, Liebling“, sagte Rollins verzweifelt. „Dienst ist eben Dienst. Tut mir leid. Schließlich leben wir ja davon. Ich kann nicht einfach sagen, bedaure, meine Herren, ich kann nicht nach Miami Beach fahren, weil meine Frau etwas dagegen hat ... Du tust ja gerade so, als würde ich eine Vergnügungsreise dorthin machen. Es handelt sich dabei um ein Kriminalistentreffen. Dort werden Erfahrungen ausgetauscht. Glaube mir, ein Polizistenkongress hat nicht das geringste mit Vergnügen zu tun ... Gut, Liebling, wenn du meinst, dass ich den Polizeidienst quittieren soll, dann tue ich es eben. Schließlich kann ich ja die Hausarbeit machen, und du suchst dir einen Job!“

Rollins legte ärgerlich auf. Er sah Cantrell, grüßte knurrend und meinte kopfschüttelnd: „Manchmal sind die Frauen einfach nicht zu überzeugen.“

Cantrell lächelte verständnisvoll. „Wem sagst du das. Wir Männer sind viel problemloser, was?“

„Das kannst du laut sagen“, sagte Harry Rollins mit einem schnellen Blick auf den Telefonapparat. „Was hast du auf dem Herzen? Du kommst doch nicht bloß aus Freundschaft bei mir vorbei.“

„Leider nicht. Aber einmal werde ich es tun.“

Rollins grinste.

„Ich glaube an keine Wunder, Tony. Also schieß los. Wo drückt denn der Slip?“

Cantrell erzählte dem Lieutenant, an welchem Fall er gerade arbeitete und was mit Alberto Posello passiert war.

„Alberto Posello!“, rief Rollins erregt. „Vom dem Kerl brauche ich nicht mal das Dossier kommen zu lassen. Das kenne ich auswendig. Weißt du, wie lange der Bursche schon auf meiner Wunschliste steht? Zwei bis drei Jahre. War nicht zu erwischen.“

„Jetzt kannst du ihn von deiner Liste streichen, Harry.“

„Na schön. Und was liegt noch an?“

„Posello hat für jemanden gearbeitet.“

„Natürlich.“

„Für wen?“, fragte Cantrell.

Harry Rollins staunte.

„Was? Das weißt du nicht?“

„Ich kann ja nicht alles wissen, oder? Wozu wärst denn sonst du noch gut?“

„Posello war ein Fulton-Mann“, sagte Harry Rollins gelassen. Cantrell rieb sich die Hände.

„Sehr gut. Wenn du mir jetzt noch verraten kannst, wo dieser Fulton zu finden ist, mache ich die restliche Arbeit ganz allein.“

Lieutenant Rollins fletschte die Zähne.

„Darf ich auch einmal überfragt sein?“

Cantrell fragte enttäuscht: „Soll das etwa heißen, dass du nicht weißt, wo Laurence Fulton steckt?“

Der Lieutenant nickte, beinahe trotzig.

„Das soll es heißen.“

Cantrell lachte.

„Na, hör mal. Du weißt aber nicht viel.“

„So hat eben jeder seine Probleme. Wir suchen Fulton ungefähr so lange wie Posello. Mit dem gleichen Erfolg. Wenn ich mal an Magengeschwüren erkranken sollte, geht die eine Hälfte auf Fultons Konto und die andere auf deines.“

„Hast du denn keine Spitzel, die Fultons Versteck für dich ausfindig machen könnten?“

„Ich habe eine ganze Menge Spitzel. Aber wenn von Fulton die Rede ist, sind sie taub wie Wachsfiguren. Nichts zu machen. Die Leute fürchten sich so sehr vor Fulton, dass sie auch das Geld nicht locken kann, das sie von mir für eine Information erhalten würden.“

„Dann greif doch mal etwas tiefer in die Tasche.“

Harry Rollins seufzte.

„Wenn das etwas nützen würde, würde ich es tun. Aber in Fultons Fall beiße ich seit Jahren auf Granit. Fulton ist seit zweieinhalb Jahren untergetaucht. Er operiert nur noch aus dem Hintergrund. Wir haben schon die verrücktesten Dinge angestellt, um ihm eine Falle zu stellen. Er hat gute Männer an der Hand, die ihn immer rechtzeitig warnen. Deshalb ist es uns bis heute noch nicht gelungen, ihn aufzustöbern. Vielleicht hast du mehr Glück als ich. Ich wünsche es dir jedenfalls.“

„Besten Dank.“

„Gern geschehen“, sagte Rollins. „Und wie geht es Carol?“

„Gut. Übrigens, da fällt mir etwas zu deinem Streit mit deiner Frau ein, Harry.“

„Verdirb mir nicht die Laune, Tony. Ich war gerade dabei, die Sache zu vergessen.“

„Warum nimmst du deine Frau und die kleine Sally nicht einfach mit nach Miami Beach? Den beiden würde es dort bestimmt gefallen.“ Rollins schüttelte den Kopf. „Hör mal, ich hätte doch kaum Zeit für sie. Du weißt doch, wie es auf so einem Polizeikongress zugeht.“

„Na, wenn schon. Ich glaube, es würde ihnen weniger ausmachen, dort allein zu sein, als hier in Chicago zurückgelassen zu werden.“ Rollins kniff listig ein Auge zu. Er stieß mit dem Zeigefinger nach Cantrell.

„Ich wette, die Idee stammt von meiner Frau. Ihr habt euch offenbar gegen mich verschworen. Das ist nicht fair. Wessen Freund bist du nun eigentlich? Ihrer oder meiner?“ Cantrell lachte.

„Ich bin euer Freund.“

„Na schön. Ich werde mir die Sache überlegen.“

Cantrell drückte dem Lieutenant grinsend die Hand.

„Grüß deine Satelliten schön von mir.“

„Mach ich, alter Fuchs.“

Cantrell wandte sich um und ging.

Privatdetektiv Tony Cantrell Sammelband #4 - Fünf Krimis in einem Band

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