Читать книгу 8 Arztromane: Engel in Weiß und ein Arzt aus Leidenschaft - Sammelband - A. F. Morland - Страница 46

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Rosanna Wiegand erholte sich langsam von ihrem schweren Infarkt. Ihr Sohn kam jeden Tag in die Paracelsus-Klinik und blieb bei ihr, solange er konnte.

Die Kripo war hier gewesen und hatte mit Dr. Sören Härtling, Schwester Berta und einigen weiteren Personen gesprochen. Die Ermittlungen waren ins Stocken geraten. Niemand wusste, wohin Thorsten Wiegands erste Frau seine zweite gebracht hatte. Und mit jedem weiteren Tag wuchs Thorsten Wiegands Befürchtung, dass Alexandra vielleicht nicht mehr lebte.

„Wenn Andrea sich doch nur endlich bei mir melden würde“, sagte Thorsten Wiegand seufzend in Dr. Härtlings Büro.

„Wo könnte sie sich mit Alexandra versteckt haben?“, fragte der Klinikchef.

„Wenn ich das bloß wüsste!“

„Haben Sie wirklich gründlich darüber nachgedacht?“

„Ich habe mir tagelang das Gehirn zermartert. Es ist leider nichts dabei herausgekommen.“

„Vielleicht kennt Andrea ein Versteck aus ihrer Jugend.“

„Das wäre möglich.“

„Wo ist sie auf gewachsen?“, wollte der Chefarzt der Paracelsus-Klinik wissen.

„In Unterföhring.“

„Haben Sie das der Polizei gesagt?“

„Alles. Alles habe ich der Polizei gesagt. Alles, was ich von dieser gefährlichen Frau weiß.“ Thorsten Wiegand senkte den Blick und schaute auf seine Handflächen. „Meine Mutter fragt immer öfter nach Alexandra. Ich weiß schon nicht mehr, was ich sagen soll. Die Wahrheit würde ihr angegriffenes Herz nicht verkraften, deshalb erzähle ich ihr alle möglichen Geschichten.“ Er verzog sein Gesicht, als hätte er Essig getrunken. „Ich hasse es, meine Mutter zu belügen, aber ich muss es leider tun.“

Auch Dr. Härtling und alle seine Mitarbeiter wichen den Fragen der Patientin beharrlich aus. Noch durfte Rosanna Wiegand nicht erfahren, was passiert war.

Alle hofften, dass die Wogen sich geglättet hatten, bis Rosanna Wiegand wieder etwas mehr belastbar war, doch im Moment bewegten sich die Dinge keinen Millimeter von der Stelle.

„Drei Tage“, sagte Thorsten Wiegand heiser. „Drei Tage befindet Alexandra sich nun schon in Andreas Gewalt. Und ein Ende dieses Martyriums ist nicht abzusehen.“

Der Klinikchef bat Thorsten Wiegand, ihn auf dem laufenden zu halten. „Sollte Andrea sich bei Ihnen melden, lassen Sie es mich bitte umgehend wissen, ja?“, sagte er.

Thorsten Wiegand nickte. „Selbstverständlich, Herr Doktor.“ Er stand auf, gab Dr. Härtling die Hand und verabschiedete sich.

Zwanzig Minuten später betrat der Antiquitätenhändler sein Haus. Die Stille, die darin herrschte, war für ihn bedrückend. Und die Einsamkeit löste in ihm einen fast unerträglichen Schmerz aus. Er vermisste Alexandra. O Gott, er vermisste sie so sehr.

Das Telefon läutete. Thorsten Wiegand hob ab: „Wiegand“, sagte er.

„Hallo, Liebster!“, flüsterte jemand am anderen Ende.

8 Arztromane: Engel in Weiß und ein Arzt aus Leidenschaft - Sammelband

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