Читать книгу 8 Arztromane: Engel in Weiß und ein Arzt aus Leidenschaft - Sammelband - A. F. Morland - Страница 48
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„Hallo, Liebster“, hatte jemand am anderen Ende geflüstert.
Thorsten Wiegand war, als hätte man ihn mit Eiswasser übergossen. „Andrea?“, stieß er aufgewühlt hervor.
„Geht es dir gut, mein Schatz?“, fragte Andrea Wiegand nun nicht mehr flüsternd.
„Andrea, wo bist du?“, krächzte Thorsten.
„Möchtest du mich sehen?“
„Ja.“
„Du wirst mich sehen.“
„Wann?“
„Schon bald.“
„Ist ist Alexandra bei dir?“
„Alexandra, dieses Flittchen, mit dem du mich schamlos betrogen hast, ja, die ist bei mir“, zischte Andrea Wiegand feindselig.
„Wie geht es ihr?“
„Nicht sehr gut.“
Thorsten Wiegands Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen.
„Was hast du mit ihr gemacht?“
„Ich habe keinen Grund, sie mit Samthandschuhen anzufassen.“
„Mein Gott, Andrea, was hast du ihr angetan?“
„Nichts. Ich meine, ich habe sie nicht geschlagen oder so. Ich habe sie lediglich auf Diät gesetzt.“
„Auf Diät gesetzt? Was heißt das? Was willst du damit sagen?“
„Sie bekommt nichts zu essen.“
„Sie bekommt nichts... Andrea, das darfst du nicht tun! “
„Ich darf alles“, erwiderte die Geisteskranke schneidend.
„Du bringst Alexandra um! “
„Was kümmert dich das?“
„Sie ist meine Frau!“
„Du kannst nicht mit zwei Frauen verheiratet sein. Ich bin deine Frau.“
„Wir sind geschieden.“
„Das sind wir nicht“, schrie Andrea Wiegand.
„Ich habe es schwarz auf weiß.“
„Soll ich dir sagen, was du mit dem Wisch tun kannst? Ich bin sehr böse auf dich, Thorsten.“
„Ja, das kann ich verstehen“, lenkte er ein, „aber lass deinen Zorn bitte nicht an Alexandra aus.“
„Sie hat sich in unsere Ehe gedrängt. Denkst du, das lasse ich ihr so einfach durchgehen?“
„Wenn du schon unbedingt jemanden bestrafen musst, halte dich an mich.“
„Keine Sorge, du kommst auch noch dran. Du wirst mich nie wieder betrügen, das schwöre ich dir.“
„Wo bist du, Andrea?“
Sie lachte. „Das hast du mich schon mal gefragt.“
„Komm hierher und lass uns reden.“
„Reden? Worüber? Dass du nicht treu sein kannst? Dass du nicht fähig bist, mich so zu lieben wie ich dich liebe? Dass dir immer andere Frauen im Kopf herumspuken?“
„Wir werden einen Weg finden...“
„Einen Weg, der mich geradewegs in die St. Benedikt-Stiftung zurückführt?“
„Du brauchst da nicht wieder hinzugehen, wenn du nicht möchtest“, beeilte sich Thorsten Wiegand zu versichern. „Auch darüber können wir reden.“
„Nimmst du mich wieder bei dir auf?“
„Ja.“
„Und führen wir wieder eine normale Ehe?“
„Alles, was du willst, Andrea. Aber nur, wenn du Alexandra frei lässt.“
Andrea sagte nichts.
„Andrea?“, fragte Thorsten Wiegand nervös.
Schweigen am anderen Ende.
„Andrea, bist du noch dran?“
Stille. Die Leitung war tot. Und Thorsten Wiegand war nahe daran, einen hysterischen Anfall zu bekommen. Er wählte mit zitterndem Finger die Nummer der Paracelsus-Klinik, verlangte Dr. Sören Härtling, berichtete ihm von Andreas Anruf und anschließend setzte er sich mit der Kriminalpolizei in Verbindung.