Читать книгу Sammelband 6 Krimis: Tödlicher Rachefeldzug und andere Krimis für Strand und Ferien - A. F. Morland - Страница 26
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WIR ZEIGTEN GREEDY und Montoya Bilder der Personen, die im fraglichen Zeitraum von der Videokamera an Danny’s Tankstelle aufgenommen worden waren. Aber der Mann aus Albany war nicht dabei.
„Sie glauben uns nicht“, meinte Greedy.
„Wir werden Ihren Hinweisen gewissenhaft nachgehen“, versicherte ich. „Und was Ihre Sicherheit angeht, werden Sie Polizeischutz bekommen.“
„Na großartig. Und wie lange?“
„Ich kann Ihren Ärger verstehen“, erwiderte ich. „Aber wir tun, was wir können. Und es besteht außerdem das Angebot des Staatsanwalts, Sie vorläufig in Schutzhaft zu nehmen, wenn Sie das wollen und wie bei der Verfolgung dieses Drogenrings aus Albany kooperieren, der offenbar seine Finger bis Kingston ausstreckt.“
Greedy machte ein wegwerfende Handbewegung. „Davon habe ich schon immer geträumt – freiwillig in den Knast zu gehen! Nein danke!“
Zusammen mit seinem Anwalt und Montoya verließ er den Raum.
„Was hältst du wirklich von seiner Theorie, Jesse?“, fragte Milo.
Ich zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß nicht. Einerseits glaube ich einfach nicht an Zufälle.“
„Und andererseits?“
„Der Fall des sogenannten 87er Monsters wurde nun wirklich ausführlich und über Jahre hinweg in den Medien breitgetreten. Alle wesentlichen Details konnte sich der Täter also leicht besorgen, wenn er diesen Mord als die Tat eines irren Serienkillers tarnen wollte.“
„Ich würde mich gerne mal mit diesem Mann aus Albany unterhalten.“
„Wem sagst du das!“
„Aber ich halte es auch für möglich, dass Montoya und Greedy die Drohbriefe nachträglich geschrieben haben.“
„Warum sollten sie das tun, Milo?“
„Um sich den Mann aus Albany und seine Hintermänner durch die Justiz vom Hals schaffen zu lassen. Wir sollten uns auch mal darüber informieren, wer eigentlich Rita Greedys Anteile am Temple of Luxor erbt. Wenn es ihr Bruder ist...“
In diesem Augenblick platzte Jay Kronburg herein.
„Jesse, gerade kam ein Anruf aus Albany. Es gibt ein weiteres Opfer des 87er Monsters. Zwanzig Meilen südlich von Albany auf einem Parkplatz. Sam und Mell sind bereits auf dem Weg dort hin. Unsere Psychologin ebenfalls.“
„Dann werden wir uns auch auf den Weg machen“, kündigte Milo an.
„Leslie und ich werden erst später eintreffen. Vielleicht schaffen wir es auch gar nicht mehr.“
Ich hob die Augenbrauen.
„Wieso?“
„Wir haben einen Termin in Danbury. Max Carter hat das Phantombild, das wir von ihm haben durch den Rechner geschickt und mit den Merkmalen abgeglichen, von denen unsere Psychologin glaubt, dass sie für den Täter kennzeichnend sind.“
„Und?“
„Es gab einen Treffer. Caleb Dunston, 40 Jahre, ledig, Handelsvertreter, der für verschiedene Textilfirmen in Neu England unterwegs ist und den NY State Thruway regelmäßig befährt. Zumindest traf das bei seiner letzten Verurteilung zu, die jetzt auch schon ein paar Jahre zurückliegt.“
„Passt genau zum Profil, dass Jeannie entwickelt hat.“
„Richtig.“
„Weswegen ist er aktenkundig?“, mischte sich Milo ein.
„Wurde zweimal wegen illegalen Waffenbesitzes und einmal wegen Notwehrexzess verurteilt, weil er einen Mann, der ihn in der U-Bahn anrempelte gleich mit der Waffe bedrohte und ins Bein schoss.“
„Klingt nach argen psychischen Problemen“, meinte Milo.
Jay nickte. „Er bekam vom Gericht die Bewährungsauflage, sich stationär gegen seine Paranoia behandeln zu lassen – was er offensichtlich auch getan hat, nämlich in der Thomas Jefferson Klinik in Danbury, N.Y., etwa fünfzig Meilen von hier. Leslie ist gerade in Danny’s Drugstore gewesen und hat ihm ein Foto von Dunston unter die Nase gehalten.“
„Und?“
„Er ist der schwitzende Typ. Ich warte noch darauf, dass wir eine richterliche Anordnung über die Aufhebung der Schweigepflicht bekommen, dann sind wir auf dem Weg nach Danbury.“
„Ruft uns an, falls sich was ergeben sollte“, sagte ich.
Jay grinste.
„Klar, Jesse. Vorsorglich solltet ihr auch einen Fotoausdruck von diesem Dunston mit nach Albany nehmen. Wer weiß, vielleicht hat ihn ja jemand in der Nähe des Tatortes gesehen...“ Er seufzte.