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AM NACHMITTAG WUSSTEN wir, dass die Reifenprofile, die wir in der Nähe von Nolans Wagen gefunden hatten, mit jenen übereinstimmten, die in der Nähe des Tatorts im Fall Rita Greedy gesichert werden konnten.

Damit wurde es sehr plausibel, dass Nolan tatsächlich den Täter beobachtet und später versucht hatte, daraus Kapital zu schlagen. Nur bestand leider bislang keine Möglichkeit herauszufinden, mit wem sich Nolan getroffen hatte.

Der Anruf bei der Zulassungsstelle war der einzige, den er von Rita Greedys Handy aus geführt hatte.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass sich Carmen Hernandez noch einmal meldete, aber das tat sie nicht.

Bevor wir zum Congress Center gingen, um uns mit ein paar der Teilnehmer zu unterhalten, mit denen Catherine Jackson vielleicht Kontakt gehabt hatte, versuchte ich es mal bei ihr.

„Na, was ist?“, fragte mich Milo, als ich den Apparat bereits nach wenigen Augenblicken wieder vom Ohr nahm.

„Sie hat mich abgewiesen“, gab ich zurück.

„Jesse, das passiert jedem mal – auf die eine oder andere Weise.“

„Ich bin überzeugt davon, dass sie etwas weiß, aber sich aus irgendeinem Grund nicht sicher ist, ob sie es der Polizei sagen soll. Diesen Eindruck hatte ich von Anfang an.“

„Dein berühmter Instinkt!“

„Mach dich nur lustig, aber ich wette, dass sich am Ende herausstellt, dass ich recht hatte.“

„Und was sollte sie davon abhalten auszusagen?“

Ich zuckte mit den Schultern und rief Max Carter an, damit er den Namen Carmen Hernandez mal durch die über NYSIS zugänglichen Archive jagte.

„Hast du eine Ahnung, wie viele Personen es in den Vereinigten Staaten gibt, die so heißen?“

„Es ist nicht unbedingt ein sehr ungewöhnlicher Name, das gebe ich zu. Aber du wirst es schon schaffen, dich da hindurchzuwühlen.“

„Danke für die Blumen, aber erwarte nicht zu schnell ein Ergebnis, den abgesehen davon, dass ich hier wirklich bis zum Hals in Arbeit stecke, ist fraglich, ob überhaupt was brauchbares herauskommen kann – im Anbetracht der unzähligen Treffer, die es geben wird.“

Später unterhielten wir uns unter anderem mit einem Kongressteilnehmer, der sich erinnerte, Caleb Dunston kurz am vergangenen Abend gesprochen zu haben.

„Es war schon seltsam, Catherine ist nicht mehr zu den Veranstaltungen gekommen, obwohl sie eigentlich einen ziemlich begeisterten Eindruck gemacht hatte“, berichtete uns der Zeuge. „Da ich diesen Mister Dunston und Catherine einmal kurz zusammen gesehen hatte, habe ich mich bei ihm erkundigt, wo sie wohl geblieben sein könnte.“

„Wie hat Dunston reagiert?“, fragte ich.

„Sehr nervös. Ihm stand dauernd der Schweiß auf der Stirn, so als würde...“ Er suchte nach den richtigen Worten und schüttelte schließlich den Kopf. „Er machte den Eindruck von jemandem, hinter dem der Teufel persönlich her ist, wenn Sie verstehen, was ich meine.“

„Ich glaube schon.“

„Erst wollte er gar nicht aufmachen... Ich hatte schon einen sehr seltsamen Eindruck, aber ich wäre niemals auf den Gedanken gekommen, es vielleicht mit einem Serienkiller zu tun zu haben. Meine Güte, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, wird mir noch ganz anders...“

Das Handy klingelte.

Es war Jeannie McNamara. Sie war in der Klinik, in der Dunston untergebracht worden war.

„Es scheint, als wäre er jetzt vernehmungsfähig“, berichtete sie.

„Wir sind schon unterwegs“, sagte ich.

„Ich möchte bei der Befragung natürlich gerne dabei sein.“

„Nichts dagegen einzuwenden. Ganz im Gegenteil.“

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