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DER MORGEN GRAUTE SCHON und abgesehen von ein bisschen Minutenschlaf hinter dem Steuer unseres Sportwagen hatte ich nicht geschlafen.

Immerhin konnten wir den Tathergang einigermaßen klären. Mell und Sam gelangten zu der Ansicht, dass sich Nolan hier am Waldrand mit jemandem getroffen haben musste. Es gab Reifenabdrücke, die bewiesen, dass sich ein zweites Fahrzeug vor kurzem hier befunden hatte.

Auf die Auswertung dieser Spuren waren wir natürlich sehr gespannt.

„Das APD stellt uns seine Labors zur Verfügung“, sagte Sam. „Und wenn alles gut geht, wissen wir vielleicht schon morgen Nachmittag etwas mehr.“

Auf jeden Fall stand fest, dass es zwischen Nolan und dem Unbekannten zu einem Kampf gekommen war. Nolan war von dem Unbekannten überwältigt und anschließend schwer gefoltert worden. Wahrscheinlich mit einem Messer. Genau konnte das erst die Obduktion bestätigen, mit deren vorläufigen Ergebnissen wir im Verlauf des Vormittags rechnen konnten.

Eigentliche Todesursache war ein Schuss in den Mund.

Es sprach einiges dafür, dass die Waffe, die wir gefunden hatten, auch die Tatwaffe war.

Auf Grund der Seriennummer konnten wir sehen, dass es eine Waffe mit Vergangenheit war. Vor zwei Jahren war sie in Patterson, New Jersey als gestohlen gemeldet worden und seitdem vermutlich von Hand zu Hand gegangen.

Ich spielte inzwischen mit dem Menü des Handy herum. Mich interessierte, mit wem Nolan telefoniert hatte und landete bei einer sehr interessanten Adresse.

„Wen hast du an den Apparat gekriegt?“, fragte Milo.

„Du wirst es nicht glauben – es ist der Anrufbeantworter für Kraftfahrzeuge in Albany.“

„Meinst du, Nolan wollte sich ein neues Auto leisten? Keine schlechte Idee, wenn man bedenkt, in welchem Zustand sein Wagen war. Der wäre doch bei nächster Gelegenheit durch einem strengen Blick auseinander gefallen.“

„Ich denke, er wollte etwas anderes, Milo.“

Mein Kollege gähnte. „Hilf mir auf die Sprünge, ich bin zu müde, um noch einen vernünftigen Gedanken fassen zu können.“

„Er wollte eine Auskunft über den Halter eines Wagens. Das ist zwar nicht ganz legal, aber wenn er deutlich gemacht hat, dass er mit dem Betreffenden in einen Unfall verwickelt war oder einen anderen plausiblen Grund angeben kann, dann bekommt er diese Auskunft.“

Milo stutzte.

Er wirkte auf einmal wieder sehr viel wacher.

„Von was für einem Wagen sprichst du? Doch nicht...“

„Ich spreche von dem, den er am Tatort gesehen hat.“

„Du meinst, Nolan hat ihn beobachtet?“

„Zumindest hat er den Wagen noch gesehen. Nummernschilder werden ja mit Scheinwerfern erhellt, er könnte das Kennzeichen erkannt haben und wollte das später vielleicht zu Geld machen.“

„Ein Erpresser also...“

„...der offensichtlich an den Falschen geraten ist.“

Milo seufzte. „Meinst du, es hat Sinn sämtliche Angestellten der Zulassungsstelle nach einem Anruf auszufragen und dann zu hoffen, dass sich der Betreffende noch daran erinnern kann, welchen Fahrzeughalter er genannt hat?“

„Wahrscheinlich ziemlich hoffnungslos dort anzurufen“, gab ich zu. „Zumindest bis die ersten von ihnen wieder in ihren Büros auftauchen!“

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