Читать книгу Sammelband 6 Krimis: Tödlicher Rachefeldzug und andere Krimis für Strand und Ferien - A. F. Morland - Страница 41
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„WOLLTEN WIR NICHT eigentlich nach Buffalo?“
„Ich habe entschieden, dass es besser ist, wenn wir in die andere Richtung fahren.“
„Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee war, dich fahren zu lassen, James.“
James Paldren jagte über die Interstate 87 Richtung Süden. Gerade hatte er das Schild für die Abfahrt nach Newburgh dahinhuschen sehen. Er war viel zu schnell, das stimmte, aber es gab eigentlich keinen Grund, weshalb seine Begleiterin darauf so herumreiten musste.
„Ich fahre fünfzehn Jahre unfallfrei, Rachel.“
„Trotzdem, ich fühle mich so nicht wohl – mal ganz abgesehen davon, dass wir so jederzeit von einer Patrouille der Highway Patrol angehalten werden können und die dann alles durchwühlen.“
„Sollen sie doch!“
„Wirklich? Das ist nicht dein Ernst.“
James Paldren registrierte, wie Rachel ihre blonden Haare mit einem Gummiband zu einem Pferdeschwanz zusammenfasste. „Du wirst Mom immer ähnlicher“, stellte er fest.
„Das will ich nicht hoffen“, gab sie zurück. „Sie hat uns schließlich nicht sehr gut behandelt.“
„Sie war trotzdem eine gute Mutter.“
„Sie hat sich mit uns aus dem Fenster gestürzt und wollte uns umbringen, hast du das vergessen, James?“
Er schluckte. Wenn sie sich einen Pferdeschwanz machte, konnte er sie nicht ansehen. Sie erinnerte ihn dann einfach zu sehr an Mom. Und das tat weh. So weh...
„Noch etwas, James...“
„Was?“
„Du musst das lassen.“
„Ich verstehe nicht, was du meinst!“
„Das mit den blonden Frauen. Ich verstehe, warum du das tust. Aber du musst damit aufhören.“
„Ach, ja?“ Seine Stimme bekam einen bitteren Unterton. „Das kann ich nicht. Ich kann einfach nicht.“
„Du musst aber. Ich bin deine Schwester und werde immer zu dir halten. Aber da mit den Frauen geht so einfach nicht weiter und ich weiß nicht, was ich tun werde, wenn es noch einmal passieren sollte...“
„Sie haben es verdient.“
„Ich weiß nicht...“
Eine Sirene ertönte. Ein Einsatzfahrzeug der Highway Patrol überholte sie und winkte sie auf den Seitenstreifen. Ein stark übergewichtiger Officer stieg aus dem Dienstwagen. Mit einer Handbewegung machte er James Paldren klar, dass er die Seitenscheibe öffnen sollte.
„Papiere bitte. Sie waren ein paar Meilen zu schnell, würde ich sagen. Das hier ist der NY State Thruway – und nicht die Rennstrecke von Indianapolis!“
„Ja, Sir“, murmelte James Paldren kleinlaut.
Er beugte sich über den leeren Beifahrersitz, um das Handschuhfach zu erreichen, wo die Papiere verstaut waren.