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ALS WIR DAS HOTEL „HUDSON Sight“ an der Ecke Broadway und Van Tromp Street erreichten, dämmerte es bereits. Zwei Kollegen des APD waren bereits vor uns dort gewesen, um das Zimmer, dass Catherine Jackson hier bewohnt hatte, zu sichern.

Zusammen mit Milo und Jeannie McNamara betrat ich das Foyer. Der Portier war ziemlich aufgelöst. Allein die Tatsache, dass Polizei in seinem Hotel war, schien ihn schon sehr zu beunruhigen.

Ich zeigte ihm meinen Ausweis und stellte uns kurz vor.

„Wir brauchen die Personalien sämtlicher Hotelgäste, die sich seit gestern in Ihrem Haus befinden“, sagte ich.

„Ich weiß nicht, Sir, aber...“

„Ich denke, das dürfte doch keine Schwierigkeit sein, oder?“, fuhr ich ihm über den Mund.

Milo zeigte ihm ein am Tatort aufgenommenes Polaroid der Toten. „Sehen Sie sich das genau an, Mister...“

„Renfield. Alex Renfield.“

„Ich denke, Sie möchten auch, dass der Täter so schnell wie möglich gefasst wird, oder? Dem Ruf Ihres Hotels wird das nicht schaden.“

„Die Konkurrenz ist hart. Aber davon haben Staatsdiener wie Sie ja keine Ahnung.“

Ich zeigte ihm ein Bild von Caleb Dunston.

„Hat dieser Mann bei Ihnen eingecheckt? Sein Name ist Caleb Dunston, aber es wäre durchaus auch möglich, dass er einen falschen Namen angegeben hat.“

Der Portier schluckte. „Der Mann ist hier im Hotel“, bestätigte der.

„Welche Zimmernummer hat er?“

„Ich glaube, Mister Dunston möchte gerade auschecken.“

Ich folgte Renfields Blick. Am Eingang des Korridors, der laut Beschilderung zum Lift führte, stand er.

Schweißperlen standen auf seiner Stirn. In der Linken hielt er einen Koffer. Die Rechte war frei, um unter das Jackett zu greifen, wo sich in Taillenhöhe eine verdächtige Ausbuchtung zeigte.

Als er uns sah, wurde er bleich wie die Wand. Sein Blick war für ein paar Sekunden starr auf die ID-Card gerichtet, die ich auf den Tresen des Portiers gelegt hatte.

Ich nahm den Ausweis in die Linke und hielt ihn gut sichtbar hoch.

„FBI. Mein Name ist Jesse Trevellian. Mister Dunston, nehmen Sie bitte die Hände hoch.“

Jeder Muskel und jede Sehne seines Körpers schienen jetzt angespannt zu sein. Vollkommen starr stand er da. Dann ließ er plötzlich den Koffer fallen und riss seine Waffe unter der Jacke hervor. Während er bereits rückwärts stolperte, schoss er ziemlich ungezielt in unsere Richtung.

Er rannte den Korridor entlang. Wir spurteten hinterher.

„Bleiben Sie stehen, Dunston!“, rief ich. Er aber dachte gar nicht daran sich zu ergeben, stattdessen drehte er sich um und feuerte wild in unsere Richtung.

„Ihr kriegt mich nicht!“, rief er. „Ihr nicht!“

Ein Schuss pfiff dicht an meinem Kopf vorbei. Ein Mann im grauen Zweireiher kam mit seinem Koffer in der Hand aus Richtung der Liftkabinen.

„Vorsicht!“, rief ich.

Dunston schwenkte die Waffe herum in Richtung des Mannes im grauen Zweireiher.

„Du bist auch einer von IHNEN!“, rief er und feuerte.

Aber ich war um den Bruchteil einer Sekunde schneller. Meine Kugel traf ihn an der Schulter und riss ihn zurück. Er taumelte gegen die Wand.

„Auf den Boden!“, rief ich an den Mann im Zweireiher gerichtet. Der gehorchte auch nach einer quälend langen Schrecksekunde.

Aus Dunstons Waffe löste sich noch ein weiterer Schuss, der in den Teppichboden hineinfetzte.

Er rutschte an der Wand hinunter und presste die Linke gegen die Wunde an der Schulter. „Fallenlassen!“, rief ich.

„Tötet mich nicht!“, rief er. „Ich will leben!“

„Niemand will Sie töten!“

„Nicht töten! Nicht töten!“

Ich war mit einem schnellen Spurt bei ihm. Er versuchte die Waffe noch einmal zu heben. Der Arm an der verletzten Schulter gehorchte ihm nicht mehr so richtig. Aber er schaffte es doch noch, die Waffe etwas zu heben, eher ich ihn erreicht hatte.

Nur richtete er sie diesmal nicht gegen mich sondern...

...sich selbst.

Er schloss die Augen.

Presste die Lippen aufeinander, so als erwartete er einen ungeheuer großen Schmerz.

Im letzten Moment bog ich ihm das Handgelenk nach oben. Der Schuss ging dicht über seine hohe Stirn hinweg, streifte sie auf einer Länge von fünf Zentimetern sogar und drang in die gegenüberliegende Wand ein.

Blut strömte aus der Wunde an seiner Stirn. Innerhalb von Sekunden konnte er nichts mehr sehen. Ich hebelte ihm die Waffe aus der Hand, wie man uns das in Quantico beigebracht hatte.

„Alles in Ordnung, Mister Dunston. Jetzt kann Ihnen geholfen werden.“

„Nicht töten!!“, schrie er.

Milo hatte bereits das Handy am Ohr und verständigte den Emergency Service.

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