Читать книгу Sammelband 6 Krimis: Tödlicher Rachefeldzug und andere Krimis für Strand und Ferien - A. F. Morland - Страница 29
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AUF DEM WEG IN DIE Innenstadt von Albany ereichte uns ein Anruf von Jay Kronburg.
„Er ist es, Jesse! Wir hatten ein ausführliches Gespräch mit der Klinik-Leitung und den behandelnden Ärzten. Der Mann könnte hochgradig gefährlich sein, wenn seine Paranoia wieder ausgebrochen ist. Er wurde als Kind von seiner Mutter misshandelt, die eine schwere Alkoholikerin war. Phasenweise hat sie ihn wohl sehr verwöhnt, aber immer wenn sie getrunken hat, wurde es schlimm für den Jungen. Daher rühren wohl auch die psychischen Störungen, die Dunston hat.“
„Das würde genau zu dem passen, was Jeannie McNamara gesagt hat“, stellte Milo fest.
Ich konnte dem nur zustimmen.
„Vor allem würde es die Ambivalenz zwischen Grausamkeit und Zärtlichkeit erklären. Er rächt sich nicht an diesen Frauen, er muss sich von ihnen befreien und entledigt sich ihrer.“
„So wie man einen bissigen Hund tötet, den man vielleicht trotzdem geliebt hat?“, ergänzte Milo.
„Hast du Jeannie schon verständigt?“, fragte ich.
„Vor ein paar Minuten.“
Nachdem die Verbindung unterbrochen war stellte ich fest, dass zur gleichen Zeit noch jemand versucht hatte, mein Handy zu erreichen.
Es war eine unbekannte Nummer.
Ich betätigte die Rückruffunktion. Da das Handy mit einer Freisprechanlage verbunden und auf laut geschaltet war, konnten wir beide mithören.
„Ja?“, meldete sich eine Frauenstimme. „Wer ist da?“
„Hier spricht Agent Jesse Trevellian vom FBI Field Office New York. Sie haben versucht, mich anzurufen.“
„Tut mir leid, das war ein Irrtum.“
„Mit wem spreche ich.“
„Bye.“
„Sind Sie das, Carmen Hernandez?“
Eine Pause folgte.
Zehn Sekunden Rauschen. Dann machte es Klick und die Verbindung war unterbrochen.
„Sie war es, da bin ich mit hundertprozentig sicher“, sagte ich.
Milo zuckte mit den Schultern. „Ehrlich gesagt habe ich mir ihre Stimme nicht so gut eingeprägt. Sie hatte ja nichts mit unserem Fall zu tun.“
„Ja, das dachte ich eigentlich auch, aber inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher.“
„Wieso?“
„Sie verhielt sich merkwürdig – ohne, dass ich das jetzt konkreter fassen könnte. Und dass sie mich jetzt angerufen hat, spricht auch für sich.“
„Du kannst sie ja bei Gelegenheit noch mal anrufen und nachhaken“, schlug Milo vor. „Aber im Augenblick müssen wir uns erst einmal um eine wesentlich heißere Spur in diesem Fall konzentrieren.“