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Als Uli Gaulitz und Wenzel Reyer von Christine Wagners Entschluss erfuhren, erklärten auch sie sich bereit, dem Freund eine ihrer Nieren zu spenden, falls sie „passen“ sollte. Es wurde mit Dr. Härtling ein Termin vereinbart, und die anschließenden umfassenden und genauesten Untersuchungen der Gewebeverträglichkeit ergaben, dass sich nur Christines Nieren für eine Transplantation bei einer intensiven Behandlung von Immunsuppressiva nach der Operation eigneten, während Wolf Rossbergs Körper die Organe von Uli und Wenzel mit Sicherheit abgestoßen hätte.

Christine drängte auf einen raschen OP-Termin. Dr. Härtling besprach sich mit Dr. Falk und fixierte mit ihm den Tag des Eingriffs.

Sonja Reinhard kehrte nach München zurück, und Uli Gaulitz wusste jetzt erst zu schätzen, was er an ihr hatte. Die Beziehung zwischen Wenzel Reyer und seiner Kommilitonin entwickelte sich auch sehr zufriedenstellend, und selbst von Georg Brücker hörte man, dass er seit einigen Wochen nicht mehr solo war.

Der Tag, an dem die Transplantation vorgenommen werden sollte, rückte rasch näher, und einen Tag, bevor sich Wolf Rossberg und Christine Wagner in die Paracelsus-Klinik begeben sollten, sagte Wolf plötzlich: „Ich werde dein Opfer nicht annehmen, Christine.“

Sie sah ihn entgeistert an. „Was sagst du da?“

Er wiederholte, was er gesagt hatte. „Warum nicht?“, fragte sie verständnislos. „Wir waren uns doch einig ...“

Er schüttelte deprimiert den Kopf. „Ich kann ein so großes Opfer nicht annehmen.“

„Quatsch. Natürlich kannst du.“

„Nein, Christine. Nein ...“

Sie griff nach seinen Schultern, schaute ihm aus nächster Nähe in die Augen und schüttelte ihn, als wollte sie ihn wecken. „Wir werden beide gesund sein, Wolf. Möchtest du das nicht?“

Er atmete schwer. „Stell dir vor, du hast nur noch eine Niere, und die erkrankt.“

„Konstruiere keine Schauerszenarien“, meinte Christine ärgerlich. „Ich liebe dich. Ich will dir helfen. Du darfst mir das nicht verwehren. “

Er gab ihr einen traurigen Kuss auf die Stirn und sagte: „Nein, Christine, ich kann das nicht von dir verlangen.“

„Du hast es doch gar nicht verlangt. Es war meine Idee, und ich freue mich darauf, dir helfen zu können. Bitte verdirb mit deiner Dummheit jetzt nicht alles.“

Seine Augen füllten sich mit Tränen. „Es – tut mir leid, Christine ... “ Er schickte sich an, die Wohnung zu verlassen.

„Wolf!“, rief Christine ihm nach.

Er öffnete die Tür.

„Wolf, wohin gehst du?“

Er ging hinaus. Die Tür fiel zu, und Christine war allein in der großen Wohnung.

Der Arztroman Lese-Koffer Mai 2021: 16 Arztromane

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