Читать книгу Aliens in der Sternensee: Alfred Bekker präsentiert 17 Science Fiction Abenteuer - A. F. Morland - Страница 34
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ОглавлениеVorsichtig hebe ich den Deckel an.
Dort unten stehen zwei Männer. Einer ist irgendwas um die Vierzig, in einem dünnen Pullover, dessen Ärmel hochgekrempelt sind und mit einem neonfarbenen Stirnband, das gar nicht zu der dunklen Hose und dem Pullover passen will. Der andere trägt einen Blaumann.
„Ich werd verrückt“, flüstere ich und lasse fast die Platte wieder fallen.
„Nee“, sagt der im Blaumann freundlich. Er hat eine Spitzhacke neben sich lehnen. Erst jetzt bemerke ich all die Trümmerstücke neben ihm.
„Komm runter“, sagt der andere.
Unsicher klettere ich hinunter und nehme Leo mit, indem ich ihm ein Tuch umbinde und wie eine Tasche tragen kann. Er kennt das schon und lässt es mit sich machen. Der ist skeptisch den beiden Fremden gegenüber.
„Wo kommt ihr her?“, frage ich und betrachte das große Loch, das sie in meine Wand geschlagen haben. „Wo verdammt nochmal kommt ihr her?“
Sie werfen sich einen Blick zu und der im Blaumann grinst schief.
„Na ja, von drüben.“
„Drüben?“, wiederhole ich. „Was?“
„Also Nürnberg ist weitläufig unterkellert. Weil viele im Mittelalter ihre eigenen Bierkeller hatten, hat man tiefer neue Keller angelegt. So gibt es vier Stockwerke da unten“, erklärt der im Blaumann und verschränkt die Arme. „Nun, und im Zweiten Weltkrieg wollten die Nazis da Bunker draus machen. Haben sie teilweise auch. Da hat man auch angefangen, diese Privatbierkeller mit Tunneln zu verbinden. Wenn einem das Haus auf den Kopf fällt bei einer Bombe kommt man so noch aus einem anderen Keller raus.“
„Das heißt, ihr seid schon seit, was, Wochen, Monaten direkt neben mir?“
Der mit dem Stirnband zuckt die Schultern. „Quasi.“
Ich berühre den mit dem Blaumann an der Schulter. Er ist echt.
„Das ...“, flüstere ich und nehme ihn in den Arm. Ich merke, wie mir Tränen die Wangen entlanglaufen. „So lange“, flüstere ich und trete einen Schritt weg von ihm.
„Schon gut“, sagt er. „Es gibt einige Dutzend da unten bei uns. Komm mit.“
Ich sehe zu Leo.
„Lass uns gehen.“
ENDE