Читать книгу Professionell lehren und lernen - Adi Winteler - Страница 9
Оглавление1
Ansichten über Lehren und Lernen
In diesem ersten Kapitel beschäftigen wir uns mit den Ansichten von Lehrenden (und Lernenden) darüber, was Lehren und Lernen für sie bedeutet bzw. mit ihren Konzeptionen des Lehrens. Dies ist deshalb wesentlich, weil die Qualität der Lehre nicht nur von didaktischen Fertigkeiten, sondern auch – und dies in entscheidendem Maße – von Ihren Lehrkonzeptionen abhängt, von allgemeinen pädagogischen Zielvorstellungen, die dem Lehrhandeln zugrunde liegen, von den Einschätzungen der Studierenden und von Ihren Überzeugungen in Bezug auf Ihre eigene Rolle als Lehrende. Dozenten verfügen über unterschiedliche Konzeptionen des Lehrens (und dementsprechende Konzeptionen des Lernens), die sich auf die Qualität ihrer Lehre auswirken, ebenso wie Studierende unterschiedliche Konzeptionen des Lernens (und dementsprechende Konzeptionen des Lehrens) in ihren Köpfen haben, die sich auf die Qualität ihres Lernens auswirken.
Wenn Sie zunächst Informationen über Ihre eigene gegenwärtige Konzeption des Lehrens gewinnen wollen, dann können Sie den nachfolgenden Fragebogen beantworten und anschließend gleich selbst auswerten. Wenn Sie sich jedoch sicher sind, Ihre persönliche implizite Theorie des Lehrens und Lernens bereits zur Genüge zu kennen, dann können Sie natürlich auch im Text weiter unten fortfahren.
Ihre Antworten auf die einzelnen Aussagen (trifft vollständig ... trifft überhaupt nicht zu) können je nach Art der Lehrveranstaltung durchaus unterschiedlich ausfallen.
Beantworten Sie bitte jede Aussage für eine typische Lehrveranstaltung, die Sie abhalten. Falls Sie noch keine abgehalten haben, tun Sie einfach so als ob. Ihre Antworten beziehen sich ausschließlich auf diese Veranstaltung.
Halten Sie sich nicht lange bei einer Aussage auf: Ihre erste Reaktion ist wahrscheinlich die beste. Es gibt keine richtigen oder falschen, sondern lediglich auf Sie persönlich mehr oder weniger zutreffende Antworten.
Der Wertebereich pro Skala kann zwischen 4 und 20 Punkten liegen.
Bitte beachten! Je geringer der Wert, umso höher die Ausprägung auf der betreffenden Skala.
Die ersten beiden Subskalen beschreiben eine studentenzentrierte Orientierung. Vier Aussagen beziehen sich auf die Intention und vier auf die zugehörige Strategie. Die letzten beiden Subskalen beschreiben eine dozentenzentrierte Orientierung, mit wiederum vier Aussagen für die Intention und vier für die zugehörige Strategie.
Zusammengestellt nach den »Approaches To Teaching Inventory (ATI)« in Trigwell, K.M. Prosser (1996). Permission to reproduce is granted by the authors. Für deutsche Verhältnisse adaptiert
Auswertung
Zählen Sie Ihre jeweiligen Punkte zu folgenden Fragen zusammen:
Wenn Sie den Fragebogen ausgewertet haben, dann können Sie für sich feststellen, welche Konzeption des Lehrens Sie zur Zeit favorisieren. Damit haben Sie Informationen über Ihre generelle Lehrorientierung und Ihre daraus resultierende Lehrstrategie. Die Orientierung kann eher studenten- oder eher dozentenzentriert sein, die entsprechenden Strategien können eher auf die Förderung des studentischen Lernens oder auf die strukturierte Wissensvermittlung ausgerichtet sein. Betrachten Sie dieses Ergebnis zunächst als eine erste Rückmeldung darüber, welche Konzeption des Lehrens Sie in der gewählten Lehrveranstaltung vertreten. Es ist durchaus möglich, dass Sie in anderen Kontexten und in anderen Lehrveranstaltungen eine andere Konzeption des Lehrens vertreten. Vielleicht ist es auch ganz interessant für Sie, den Fragebogen nach dem Studium des Buches nochmals zu beantworten. Denn es kann gut sein, dass Ihr gegenwärtiges Lehrkonzept sich bis dahin verändert hat.
Welche unterschiedlichen Ansichten Lehrende über das Konzept Lehren vertreten können, wie Lehrende lernen und wie die Lehrumgebung ihre Lehre beeinflusst, ist Gegenstand des nächsten Abschnitts.