Читать книгу Texas Colts - Western Sammelband 7005 August 2019 - 7 Wildwestromane in einem Band - Alfred Bekker - Страница 10

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Jeff Ballinger zügelte seinen staubbedeckten Hengst auf einem Höhenrücken und ließ seinen Blick über das verlassene Land gleiten. Die beiden anderen Reiter folgten seinem Beispiel.

„Wie weit noch, Jeff?“

Jeff Ballinger blickte den Mann an seiner Seite an.

„Nur die Ruhe, Matt! Wir sind gut in der Zeit. Die Station muss zwei, drei Meilen jenseits der Hügel im Süden liegen. Und die Kutsche trifft dort frühestens am Mittag ein.“

Der dritte Reiter kicherte.

„Dann können wir uns ja vorher noch ein bisschen amüsieren.“

„Du denkst wieder nur an Unterröcke, Rufus!“, sagte Matt mit rauher Stimme und wischte sich mit dem Ärmel Schweiß und Staub aus dem stoppelbärtigen Gesicht. Dann band er die Feldflasche los und trank. Er spuckte einen Strahl lauwarmen Wassers angewidert aus. „Schmeckt ja ekelhaft. Wird Zeit, dass ich mal wieder ’nen anständigen Schluck gurgeln kann.“

Rufus kicherte wieder, seltsam hoch und schrill. Es klang kindisch.

„Und du denkst wieder nur ans Saufen, Matt.“ Er heftete den Blick seiner leicht hervorquellenden blauen Augen auf Ballinger. „Was meinst du, Boss, ob es auf Chambers Station auch was anderes zum Amüsieren gibt?“

„Möglich“, sagte Jeff Ballinger. Seine Miene verhärtete sich. „Aber ihr wisst Bescheid. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Wenn das Ding gelaufen ist, könnt ihr meinetwegen ’ne Party veranstalten. In Mexiko oder sonst wo. Aber vorher verlange ich absolute Disziplin. Ist das klar?“ Er blickte mit kalten grauen Augen von Rufus zu Matt.

„Sicher, Boss“, murmelte Matt.

Rufus kicherte: „Das größte Ding, das ich je gedreht habe, Boss. Nett, dass du mich eingeladen hast. Bist du auch sicher, dass deine Informationen stimmen?“

Ballinger bedachte Rufus mit einem eisigen Blick. Und er dachte: Ein Riese mit dem Verstand eines Kindes. Dieses ewige blöde Kichern! Wenn alles gelaufen ist, schlage ich ihm auf sein breites Froschmaul, wenn er wieder kichert. Aber noch brauche ich ihn.

„Wenn Jeff ein Ding dreht, dann ist das immer todsicher“, sagte Matt mit einem ärgerlichen Blick zu Rufus. „Ich kenne ihn ein bisschen länger als du.“

„Ich meinte ja nur ...“, begann Rufus.

„Was du meinst, interessiert keinen“, unterbrach ihn Matt. „Also hör mit deinen blöden Fragen und dem irren Gekicher auf. Das geht mir auf die Nerven.“

„Eh, Matt, was hast du denn? Warum bist du denn auf einmal so wütend?“

„Ich bin nicht wütend.“

„Na klar bist du wütend. Das sehe ich dir doch an.“

„Schluss jetzt!“, sagte Barrymore scharf. „Ich habe keine Lust, mir euer Geschwafel anzuhören. Weiter jetzt!“ Er trieb seinen Hengst an. Matt und Rufus folgten ihm.

Ihr Ziel war Chambers Station. Drei Banditen, die den ganz großen Coup landen wollten.

Jeff Ballinger ging in Gedanken noch einmal seinen Plan durch. Wenn alles klappte, wurde er auf einen Schlag ein schwerreicher Mann. Und es musste klappen. Er wusste, dass die Kutsche mit der wertvollen Fracht gegen Mittag bei Chambers Station hielt. Dann würden sie zuschlagen, schnell und gnadenlos ... Die einzige Frage war nur, ob drei Mann gegen das Wachpersonal reichten. Der Informant hatte von fünf Mann gesprochen.

Es war alles sehr schnell gegangen. Aber bei einer solchen Gelegenheit muss man schon einmal improvisieren können, dachte Ballinger. Er hatte den Tipp erst in Silver City bekommen und keine Zeit mehr gehabt, sich ein oder zwei weitere Männer zu suchen. Er hatte sich mit dem primitiven Rufus zufriedengeben müssen.

Ach was, dachte Ballinger, was soll schon schiefgehen? Wir überraschen die Wächter, wenn sie aussteigen. Bevor die überhaupt merken, was los ist, haben die schon Blei gefangen. Und dann brauchen wir nur noch mit der Beute zu verschwinden.

Auch die beiden anderen Banditen beschäftigten sich in Gedanken mit der Beute.

Matt dachte: Erst mal genehmige ich mir ’nen ordentlichen Whisky bei Chamber. Da kann der Boss sagen, was er will. Dann kassieren wir mit der Bleispritze, und ab geht’s nach Mexiko.

Rufus fragte sich, ob es auf der Station eine Frau gab. Er hoffte es. Zum Teufel mit dem Boss. Disziplin! Der spielt sich vielleicht auf. Allerdings, überlegte er, wenn die Beute wirklich so groß ist, wie der Boss angedeutet hat, dann lohnt es sich, ruhig mal zu kuschen. Schließlich kann ich mit meinem Anteil später überall die Puppen tanzen lassen, oder? Bei diesem Gedanken kicherte Rufus lautlos in sich hinein.

Texas Colts - Western Sammelband 7005 August 2019 - 7 Wildwestromane in einem Band

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